A Jaffa's Diary

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TalOrak
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Re: A Jaffa's Diary

Beitragvon TalOrak » Montag 1. April 2013, 19:27

Tagebucheintrag 15 Nachtrag, 1.4.2013 Erdenzeit

Ich war am Nachmittag bei Thomas auf seiner Ranch. Erneut half ich ihm bei der Arbeit, heute durfte ich das erste mal Trecker fahren. Ich habe den Anhänger mit dem Futtersilo für die Rinder zu den Weiden gefahren. Zu Anfang hat mir Thomas erklärt, wie das geht und was ich machen muss, doch er hat mich schnell allein gelassen und sich derweil um andere Sachen gekümmert, während ich die Rinder mit Futter versorgte. Nach dem ich den Trecker wieder an seinen Platz in der Scheune neben dem Haus gestellt habe, hab ich Thomas und Joey zugesehen, wie sie ihre Pferde fertig gemacht haben, um die Rinder von der oberen Weide runter zu treiben. Joey will mir jetzt unbedingt Reitunterricht geben, seit er gesehen hat, das Texas mich nicht sofort abgewiesen hat. Er meint, ich hätte Talent für den Umgang mit Pferden, ich bin mir dies bezüglich gar nicht so sicher. Aber ich mag Pferde, sie sind friedlich und ehrlich. Vermutlich wird mir Joeys Reitunterricht sowieso nicht erspart bleiben.

Abends, nach getaner Arbeit, hatte Thomas mich noch zum Abendessen eingeladen. Als wir in der großräumigen Küche gemeinsam am Tisch sassen, er, seine Frau Christine, sein Sohn Joey und ich, habe ich ihm von meinem gestrigen Erlebnis mit Timdala erzählt. Alles ein wenig abgewandelt, der er nichts über das Stargate Center und den Kontakt zu ausserirdischen Völkern wissen darf, aber die Fakten habe ich belassen. Er meinte, dass alles, nicht nur mein Konflikt mit Timdala sondern auch die Reaktion von Chuck und Jeff nur darauf beruhen, dass sie nicht alles wussten. Jeder hat nach dem ge- und verurteilt, was er wusste, und das waren immer nur Bruchstücke, in jedem Fall, auch bei mir. Er fand die Lösung, das Gespräch zu suchen richtig, jedoch nicht die Art, wie es letztendlich geschehen ist. Ich gestand ihm, dass ich von allein und auch nicht auf verbales Drängen alleine zu ihr hingegangen wär, worauf hin er lachte und meinte, dass es doch klar wäre. Das brachte mich ein wenig aus dem Konzept, mit einer amüsierten Reaktion hätte ich nicht gerechnet. Er bezeichnete mich daraufhin dann als scheu, wobei er einen gewissen Unterton in der Stimme hatte, fast als wenn das eine Krankheit wäre. Er meinte aber auch, dass ich die ganze Sache aus meinem eigenen beschränkten Blickwinkel betrachtet habe, genau wie alle anderen auch. Er sagte, wenn ich noch mal in eine solche oder eine ähnliche Situation kommen sollte, sollte ich nicht nur das Verhalten der anderen Person oberflächlich betrachtet und 'nur' auf mich beziehen, sondern einen größeren Blickwinkel einschlagen und recherchieren, wo das herkommt und ob es tatsächlich etwas mit mir zu tun hat. Ich denke, das ist nur anders formuliert als das was Jeff und Ethan sagte, es war naiv von mir anzunehmen, dass jeder mich mag, nachdem die Jaffa so viel Leid in der Galaxy angerichtet haben. Aber muss ich die Verantwortung für alle übernehmen?

Es war ja klar, dass ein Tagebucheintrag nicht reicht, um mich über das Thema auszulassen, es hat alles zwei Seiten. Auf der einen Seite kann ich Timdalas Reaktion nachvollziehen und verstehen, auch wenn ich damit nicht einverstanden bin, ein Individuum im Vorfeld zu verurteilen auf Grund der Greueltaten, die sein Volk begangen haben. Im Prinzip könnte ich sie ebenso mit Vorwürfen strafen, aber bevor die Problematik weiter intensiviert wird, warte ich lieber ab, wie sich unsere Beziehung entwickelt. So wie ich sie im McKinley's verstanden habe, würde sie sogar eine Freundschaft nicht ausschließen. Vielleicht werde ich sie eines Tages ähnlich wertschätzen wie Jeff und umgekehrt. Apropo Jeff... Auch dies bezüglic habe ich Thomas befragt. Wie konnte er sich an dem Abend so gegen mich richten? Thomas meinte, dass an dem Abend die Gemüter wohl einfach heiss gekocht waren und Jeff ja auch nur nach dem Bruchstück urteilte, was er wusste. Ich sollte nicht den selben fehler machen und ihn und sein Verhalten nicht zu schnell verurteilen, Thomas meinte, er habe deswegen schon so viele Freundschaften zu Bruch gehen sehen. Ich werde mich an diesen Rat halten, denn ich würde Jeffs Freundschaft nicht verlieren wollen.

Ein anderes, älteres Thema ist Cant und eine mehr als fragwürdige Anordnung. Es hat mich ja nie wirklich in Ruhe gelassen, da ich Massen- und Völkermord verabscheue. Ich habe Kontakt zu Captain Niven aufgenommen, die mir bei einer kürzlichen Sitzung versicherte, dass ich mich mit allem, womit ich mir unsicher bin, an sie wenden könnte. Ich hab ihr also eine Nachricht in ihr Fach gelegt, in der ich sie fragte, wann sie denn Zeit habe. Ich werde sehen, wann ich eine Antwort von ihr bekomme.
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Re: A Jaffa's Diary

Beitragvon TalOrak » Donnerstag 11. April 2013, 19:20

Tagebucheintrag 16, 9.4.2013 Erdenzeit

Ja, ich habe mich getraut, zum ersten Mal in meinem Leben, den befehl eines Vorgesetzten angezweifelt. Wenner auch nicht ein direkter Vorgesetzter von mir ist, aber das Gespräch mit Captain NIven hat statt gefunden. Ich habe ihr also die Dinge aus meiner Sicht geschildert und sie gefragt, ob das in Ordnung ist, was Colonal Cant angeordnet hat und sie sagte, sie wolle dem nachgehen. Zweifellos hat sie mit Cant gesprochen. Dem Gespräch habe ich leider nicht beigewohnt, aber ich hab auch nicht damit gerechnet, dazu eingeladen zu werden. Als ich eines Tages Bereitschaftsdienst hatte wurde ich später Abends in sein Büro beordert. Da ich in der Zwischenzeit nichts von Niven gehört hatte, wusste ich nicht genau, was mich erwarten würde, wenn ich bei Colonel Cant in das Büro eintreten würde. Ich rechnete mit Tadel, sogar mit Strafe. Schließlich habe ich mit diesem Zug seine Eignung als Teamleiter in Frage gestellt, meine Zweifel an seiner Kommandofähigkeit an eine offizielle Instanz getragen, und ich hatte keine Ahnung, wie er nun reagieren würde, in welcher Laune er war, als ich das Büro betrat. Zu meiner Überraschung war aber auch noch Scarlett Asturia da, im ersten Moment war ich mir nicht sicher, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war.

Das Gespräch mit Colonel Cant verlief dennoch sehr entspannt und übertraf sogar noch meine hoffnungsvollsten Erwartungen. Er schilderte mir, ruhig und objektiv, den gesamten Umfang des Einsatzes bezüglich der Kreaturen, die auf dem Ori Planeten freigelassen wurden. Das meiste kannte ich schon von meinen Recherchen, doch später kamen doch Dinge dazu, die ich in keinen Unterlagen finden konnte und von denen auch sonst niemand was zu wissen schien. Ich erfuhr also, dass der Planet, auf dem die Kreaturen als Waffe eingesetzt wurden, ein militärische Nachschub Stützpunkt war, und kein ziviler Planet, wie vielfach angenommen und angegeben, beziehungsweise in den Unterlagen fand sich nichts dies bezüglich. Die Tatsache, dass dieser doch sehr verheerende Schlag auf ein militärisches Ziel ausgeführt wurde, und somit fast ausschließlich militärische Truppen anvisiert und vernichtet wurden, legitimiert das ganze in meinen Augen, schließlich sind wir mit den Ori im Krieg. Zwischenzeitlich zweifelte ich erneut an Cants Glaubwürdigkeit, doch Scarlett bestätigte dies, und sie hat mich noch nie angelogen und gibt mir somit keinen Grund, ihr zu misstrauen. Ich glaube ihr und somit auch Cant.

Ausserdem erfuhr ich auch ein paar Sachen über Colonel Cant selber, die ihn ebenfalls in ein anderes Licht rücken. Er zeigte Reue, wie ich es ja nie für möglich befunden hätte, und zeigte eine.. Wie die Taure sagen würden, 'menschliche' Seite. Im Nachhinein beschleicht mich ein schlechtes Gewissen. War ich zu voreilig mit meiner Einschätzung Cants? Ich habe auch ein schlechtes Gewissen Scarlett gegenüber, dass ich ihr in dieser Hinsicht nicht mehr vertraut habe. Sie bat mich, am Ende des Gespräches eindringlich, derartige Unklarheiten in Zukunft zu erst zu ihr oder Cant zu tragen, bevor ich mich damit an andere Instanzen wende. Das werde ich auch tun.

Ansonsten hat sich nichts nennenswertes Neues ergeben. Mit Timdala hatte ich in der Zwischenzeit keinen Kontakt mehr aber ich bin immer noch ein wenig verstimmt von Jeff, der sich in der Angelegenheit offen gegen mich wandte und ich verstehe nicht wieso. Aber ich habe ihn auch schon länger nicht mehr gesehen. Letzte Woche war er nach Atlantis abgereist, er müsste inzwischen wieder da sein, aber er ist so gut wie nie zu Hause. er hat mir erzählt, er sei auf der Suche nach einer neuen Bleibe, bat mich aber, Sam nichts davon zu sagen. Es macht mich ein wenig traurig, dass er ausziehen will, auch wenn ich ein wenig enttäuscht bin von ihm, ist er immer noch mein Freund und auf die Frage, wieso er ausziehe, zierte er sich mit einer konkreten Antwort. Allgemein ist Jeff bedauerlicherweise niemand, der sich mir mit seinen Sachen anvertraut. Auch seine Vergangenheit hat ihn lange Zeit geplagt, ich habe meine Vermutung, aber wissen tu ich es nicht. Er redet nicht drüber, jedenfalls nicht mit mir. Ich stelle mir nun die Frage, weiss er nicht, dass er mich jeder Zeit um Hilfe bitten kann, sich bei mir aussprechen kann? Oder erachtet er mich als ungeeignet oder nicht vertrauenswürdig? Habe ich vielleicht etwas dazu beigetragen, dass er ausziehen will? Wenn ja, was? Fragen über Fragen, aber ich sehe Jeff fast nur noch während der Einätze bei SG9, und selbst da nicht mal mehr mit Sicherheit, denn letzte Woche war er auf Atlantis. Ich habe das Gefühl, dass ich eine Menge versäume in seinem Leben, aber auch dass er mir eine Menge vorenthält, was mich traurig stimmt.
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Re: A Jaffa's Diary

Beitragvon TalOrak » Mittwoch 1. Mai 2013, 14:45

Tagebucheintrag 17, 27.4.2013 Erdenzeit

Vor einderthalb Wochen hatte Jeff die spontane Idee, ich solle eine Grillparty organisieren, das hab ich dann auch gemacht, mit seiner Hilfe. Ich lud John Kirk und Alice Bonaventura ein, Jeff und ich gingen Einkaufen, stellten Grillfleisch, Salate und Obstbeilagen sowie verschiedenes Brot bereit. Am nächsten Abend haben wir die Grillparty abgehalten, sie verlief weitest gehend ruhig. Später kam sogar noch Sam dazu, womit ich zu nächst nicht gerechnet hatte. Dieser Abend war einer von den wenigen, die wir überhaupt noch zusammen verbringen. Im späteren Verlauf des Abends ist mir hinter der Nachbarshecke ein Mann aufgefallen, der selbe, den ich einen Tag zuvor beim Einkauf gesehen hatte. Er beobachtete uns, oder mich, da bin ich mir nicht ganz sicher, auf der Terrasse von Sams Haus. Ich sah in ihm eine Bedrohung und ging los um ihn zu stellen, doch er hatte nahebei seinen Wagen geparkt, ein schwarzes Mittelklasse Model, wie ich ihn schon des öfteren gesehen hatte, und somit entwischte er und sein Komplize mir leider. Ansonsten verlief der Abend ereignislos und entspannt. John und Alice haben nun auch Sam und Jeff gesagt, dass sie beiden heiraten würden, Sam musste bei der Erwähnung dessen immer husten, etwas auffällig für einen Zufall. Ich frage mich, was in ihr vorging, in jenem Moment, als sie davon erfuhr. Ob sie Alice und John für ein unpassendes Paar hält? Oder ob es sie so überraschend getroffen hatte, weiss ich nicht. Sam ging dann später schlafen, John und Alice fuhren nach Hause und ich räumte mit Jeff die terrasse auf, bevor wir dann ebenfalls in unsere Zimmer gingen.

Nur wenige Tage später folgte ein Einsatz bei SG9, der wohl die Denkweise einige Leute über mich drastisch ändert. Obwohl ich John Kirk vor nicht all zu langer Zeit darauf angesprochen hatte, ob er mich nach hinten setzt, weil er meinen Fähigkeiten als Krieger und Kämpfer misstraut, hatte er gesagt, dass das nicht der Fall wäre, und ich 'würde meine Chance schon noch bekommen', sagte er wortwörtlich. Wie dem auch sei, er setzte mich an dem Tag, recht provokant, zum wiederholten Mal nach hinten, vermutlich, weil er weiss, dass es mich ärgert und dass er mich mit dieser Demonstration von Macht und Mistrauen verletzt und um meinem Wunsch zu wiedersprechen, auf eine äusserst grobe und blockierende Weise, meine Freunde zu schützen und sie davon abzuhalten, ungebremst in eine unbekannte Gefahr hineinzulaufen. In der Vergangenheit durfte sich der 'engagierte Kämpfer' der Vorhut auch ohne ausdrücklichen Befehl anschließen, aber nicht an diesem Tag. John Kirk hat sich sehr darüber aufgeregt, als ich auf der anderen Seite nach der Vorhut ankam, schrie er mich an, drohte mir, mich sofort zurück zu schicken. Dieses verhalten ist äusserst ungewöhnlich für Kirk, normalerweise hat er sich besser im griff. Ich war ein wenig entsetzt und auch verwundert. Er blaffte auch mehrmals den neuen Rekruten des Teams, Hamilton, an.

Ich habe, seit meiner Demonstration von Initative und Tatendrang, deutliche Veränderungen im Verhalten vieler Personen festgestellt. Viele Leute scheinen diesen Vorfall sehr sehr negativ zu bewerten, ja sie scheinen ihn persönlich zu nehmen. Und das verstehe ich nicht. John Kirk hält die Zügel im Team um sehr vieles straffer, Jane Harper scheint sich meiner auch nicht mehr sicher zu sein. Jeff redet mit mir, als wenn er es mit einem Kind zu tun hätte, das war vorher auch mal anders. Sam scheint es mir nicht übel zu nehmen, jedenfalls macht sie keinerlei tadelnden Anstalten, scheint aber ebenfalls den anderen zuzustimmen. Sogar Leute ausserhalb des Teams, wie etwa Scarlett Asturia, haben ihr Verhalten mir gegenüber geändert. Sie hat es sich nicht nehmen lassen, mich ebenfalls dafür eingehend zu tadeln. Colonel Cant hingegen meinte sogar, dass er mir einen Platz an der Front bei den Marines verschaffen könnte, wenn ich es nur wollte. Ist er der einzigste, der meine Energien einzusetzen weiss? Von allen anderen habe ich das gefühl, dass sie sich von mir abwenden seit dem, das verstehe ich nicht. Ausser Elmira Damian, sie hat neuerdings ein ausser gewöhnliches Interesse in mir gefunden, abgesehen davon habe ich fest gestellt, dass sie ebenfalls ohne Befehl gerne durch das Stargate geht, und das sogar noch vor der Vorhut. Aber anders als ich, wurde sie nicht dafür gestraft...

Ausserdem mache ich mir ein paar Gedanken über John Kirk. Seit er zum Zweiten des Teams ernannt wurde, hat sich sein verhalten geändert, und es ändert sich vermutlich noch immer. Ich weiss nicht, ob er unter Druck steht oder ob es ihm darum geht, Kontrolle zu demonstrieren. Ich habe ihn als einen verständnisvollen Character kennen gelernt, mit dem man gut reden konnte und der einem gewissen Freiräume gelassen hat. Doch die Freiräume wurden gestrichen, und Sprüche wie "Wer aus der Reihe schiesst, den tret ich zum Mond" gehören nun an die Tagesordnung. Der Ton, der aus seiner Richtung kommt, wird immer schärfer und ich frage mich warum das so ist und wo das hin führt. Er ist allerdings nicht nur zu mir so, es lagert sich auch auf andere aus, aber da die anderen Mitglieder des Teams keinen Schritt machen, der nicht befohlen wird, ecken sie deutlich weniger an. Zwischenzeitlich habe ich das Gefühl, John Kirk möchte aus mir das gleiche machen, wie mein damaliger Master-Jaffa: Eine Waffe, die auf Kommando tötet. Aber das passt nicht zu ihm, erst recht nicht, wenn ich ihn privat erlebe. Doch auf den Einsätzen zeigt er neuerdings ein anderes Gesicht, das immer mehr versteinert. Ich werde sehen, was die Zukunft zeigt.
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Re: A Jaffa's Diary

Beitragvon TalOrak » Dienstag 14. Mai 2013, 21:29

Tagebucheintrag 18, 7.5.2013 Erdenzeit

Ich hatte kürzlich ein klärendes gespräch mit John Kirk, in dem mir klar wurde, dass John wohl ein besonderes Vertrauen in mich setzt, damit, dass er mich nach hinten beordert. Er setzt mich ein als Schutz und persönliche Leibgarde seiner Frau und für unsere Team Leiterin Jane Harper. Die Position, die ich so ablehnte, ist also eine Position besonderen Ansehens? Ich bin zwar nicht wirklich zufrieden in der Nachhut, aber da ich meine Aufgabe nun kenne, werde ich sie nach bestem Wissen und Gewissen ausführen. Auch wenn cih zwischen durch das Gefühl hatte, dass er sie mir nur schön-reden wollte. Und auch, wenn John mir ein paar taktische Beispiele genannt hat, die sich mir zwar erschließen, aber dennoch bin ich der Meinung, dass ich das Team von vorne besser schützen kann, als von hinten. John hat mir auch die Hintergründe erklärt, die zu der Änderung seines Führungsstils führten, diese Art ist sein Weg um mehr Ordnung und Disziplin durchzusetzen. Verglichen mit dem, was ich von Relmon kenne, ist es noch immer eine äusserst zaghafte Methodik. Unter diesem gesichtpunkt bin ich geneigt, meine Meinung über John zurück zu nehmen, er hat sich nicht wirklich verändert, er ist immer noch der verständnisvolle Mann, als den ich ihn kennen lernte. Ich war deutlich beruhigt nach unserem Gespräch und bin froh, dass mein erster Eindruck, den ich von Johns Wesensänderung erhalten hatte, falsch war.

Ausserdem wurde ich in der Vergangenheit ja mehrmals von meinem Kumpel Joe eingeladen nach Atlantis zu kommen. Er wechselte das Team, arbeitet nun bei SG 2 auf Atlantis und hat mich schon mehrmals angesprochen, dass cih mir die Stadt anschauen solle. Auch Jeff hatte mir mal davon vorgeschwärmt und nun habe ich mich überwunden, habe die Gatebrücke, die das SGC zu der Pegasus-Galaxy etabliert hat, zu nutzen und so nach Atlantis zu gelangen. Ich wohnte einer Mission bei SG 2 bei und half ihnen mit ihrem Auftrag, ein Zero-Point-Module von den Zwergen zu beschaffen. Im Gegenzug mussten wir ihnen beim Kampf gegen ihre Feinde behilflich sein. Ich muss selten so viel töten wie bei Missionen in denen wir auf Orks treffen. Aber es war den Einsatz wert. Atlantis ist eine atemberaubende Stadt, erbaut von den Antikern, später bewohnt von den Anthosianern. Auch ihr Stargate ist ein anderes, Joe erklärte mir, dass es sich dabei um eine Folgegeneration von Stargates handelt, eine Art 'digitales' Stargate. Bislang ist nicht viel über die Stadt bekannt. Ich habe mir ein paar Photos von der Aussicht auf das Meer gemacht, die ich mir gelegendlich wieder ansehe. Auch Fotos von der wirklich beeindruckenden Architektur sind dabei, die mich jedes mal mit neuen Fragen füllen, wenn ich sie betrachte. Irgendwann muss ich mal wieder nach Atlantis, vielleicht finde ich dann noch mehr raus.

Vor einiger Zeit wurde ich von einer Person, die ich gar nicht kenne, zur Hochzeit eingeladen: Padme Singh. Vermutlich hat sie mich eingeladen, weil sie sich mit einem Mitglied in meinem Team vermählt, Ethan Hamilton. Es war ein sehr angenehmer Abdns im Colorado Springs Park und ich wurde Zeuge einer indischen Heiratszeremonie. Auch indisches Essen wurde und angeboten, welches sehr schmackhaft war. Ausserdem lud Padme Singh, welche ich dann dort persönlich kennen lernte, John, seine Frau Alice und mich ein, sie zu besuchen und sie würde uns mehr über die indische Kultur erzählen. Ich freue mich schon auf dieses Zusammentreffen. Die indische Kultur unterscheidet sich noch deutlich von dem, was ich bisher kennen lernte. Es ist sehr interessant zu sehen, dass sich die irdische Kultur aus so vielen unterschiedlichen Kulturen zusammen setzt, die sich unabhägig voneinander entwickelt haben. Im Laufe des Abends hat John mich schon vorgewarnt, dass in drei Wochen seine Hochzeit stattfinden würde, wo er sich mit Alice vermählen wird. Ich freu mich für die beiden, ich freue mich auch für Padme und Ethan, doch erinnert es mich auch an die Lücke, die ich mit mir trage. Und mir stellte sich an diesem Abend mehr als einmal die Frage, ob ich jemals eine Gefährtin finde, die zu mir passt, die mich genauso liebt wie ich sie. Bis her hat sich das Glück in dieser Sache gänzlich von mir abgewandt.
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Re: A Jaffa's Diary

Beitragvon TalOrak » Dienstag 21. Mai 2013, 21:14

Tagebucheintrag 19, 15.5.2013 Erdenzeit

Nachdem ein Angriff auf Sams Familie und auch auf mich verübt wurde, bei dem wir alle nur knapp davon kamen, wurde ich von einem Jaffa kontaktiert, hier auf der Erde, der sich einer kleinen Rebellen Zelle auf Val'Koree angeschlossen hatte. Er klärte mich über einige Vorgänge auf der Welt, auf der ich einst meinen Dienst verrichtete, auf. Die Jaffa, die Sams Haus angriffen, gekleidet wie Menschen, ihre Stirnzeichen durch Bandanas verdeckt, waren Mitglieder einer Untergruppe von Ba'als Tempel Garde. Ihr Auftrag war es, mich gefangen zu nehmen, zur Not mich zu erpressen, um Informationen über ein Artefakt zu erlangen. Deshalb beschatteten sie mich seit Monaten, um herauszufinden was mir wichtig ist und was meine Gewohnheiten sind.

Nach dem Anschlag nahm ein weiterer Jaffa Kontakt zu mir auf, einer, der sich ebenfalls schon seit Wochen auf der Erde versteckt hielt und mich beobachtete. Sein Name ist H'Ron, er ist seit einem dreiviertel Jahr in der Rebellen Zelle, nur etwas länger, als ich Mitglied von SG9 bin. Er klärte mich auch auf, dass er in das Stargate Center gelangt ist, mit SG 9. Er verfügt über eine Art Personen Tarnung, ähnlich der, über die SG 1 berichtete, als sie Kontakt mit den Kriegern des Sodans hatten. Es ermöglichte ihm, SG 9 auf einem Planeten unbemerkt aufzulauern und es zu begleiten, als wir nach Hause zurück kehrten. Er beobachtete mich ebenso, da er nicht sicher sein konnte, wer konkret hinter mir her war. Fakt ist, das ganze reicht weiter zurück, als es mir bis dato bewusst war.

Aber das war noch lange nicht alles. Ich erfuhr über die Rebellen Zelle auf Val'Koree, die verhindern will, dass Ba'al in besitz des Artefaktes kommt, eine Kiste, eine Waffe geschaffen von einem Volk, dass die Taure als Antiker bezeichnen. In Ba'als Lehren wird dieses Volk 'Nash'Rok' bezeichnet, es bedeutet 'Verächtete'. Diese Waffe hat laut ihrer Überlieferung die Fähigkeit, ganze Welten zu vernichten. Angeblich hätte Ba'al die Position dieses Artefaktes in den genetischen Code meiner Blutlinie verewigt. Mein Vater O'Kath war ein geachteter und erfolgreicher befehlshaber über Ba'als Angriffstruppen, sein Vater war erster Primus von Ba'al und erhielt dieses genetische Wissen und vererbte es weiter. So gelangte es schließlich zu mir, da ich keine Geschwister habe, war ich der einzigste, der das wusste und es ist meine Vermutung, dass auch nur mein Blut die Kiste aus dem Altar, in dem sie sich befand, befreien konnte. Denn die Aufschrift auf dem Altar forderte ein Blutopfer. So kam es dazu, dass Ba'als Tempel Krieger hinter mir her waren, und vielleicht auch immer noch sind.

Als ich diese Information erhielt, stand ich vor einer schwierigen Entscheidung. Ich musste meinem Volk helfen, mich den Rebellen anschließen, aber ich konnte SG 9 da nicht mir hinein ziehen. Nachdem Sams Familie attackiert wurde, blieb mir nichts anderes übrig, als den Fokus auf mich und anders wo hin zu lenken, so dass SG 9 für Ba'als Tempel Krieger uninteressant wurde, schließlich waren sie hinter mir her. Ich willigte ein, H'Ron zurück nach Val'Koree zu begleiten. Dort angekommen überschwemmten mich vergangenheitsbezogene Bilder und Gefühle. Erinnerung schwappten hoch an Zeiten, bevor ich SG 9 traf. Aber es war keine zeit für Nostalgie Anfälle. H'Ron nahm mich mit zu einer Siedlung aus Ruinen, was einst ein kleines Dorf war und nun als Stützpunkt für die kleine Rebellen Zelle diente. Die Siedlung war Opfer eines Überfalls auf der Suche nach dem Artefakt in den Anfängen des Wiederstandes. H'Ron rüstete mich aus und wollte es ausnutzen, dass mein Gesicht auf Val'KOree weitesgehend unbekannt war. Er schleuste mich bei den Temepl Kriegern, die auf Val'Koree stationiert waren, ein, so konnte ich erfahren, wie viel sie wussten und Fehlinformationen streuen. Und es war dort, wo ich unglaubliches erfuhr.

Von Relmon wurde ein frisches Battaillion Krieger geschickt, eine Gruppe davon berichtete, aus den Reihen O'Kaths zu stammen, mein Vater. Ich versuchte heraus zu finden, ob mein Vater noch lebte, da meine Information war, dass er im Krieg gegen Heru'ur gefallen wäre. Ausserdem erfuhr ich von einem ehemalgen Tar'Nath Templer, dass meine Mutter einen weiteren Sohn bekommen hat, aber nicht von O'Kath. Wenn das stimmt, habe ich einen Halb Bruder. Diese Information wühlten mich sehr auf und vermutlich war es das, was meine Deckung sprengte. Nebenbei ließ man mich wissen, dass Ba'al einen Angriff auf Val'Koree plante, nachdem sein Plan mit den Controll Chips nicht den gewünschten Effekt erzielte. Genug Jaffa, die ihm gegenüber loyal sind, haben die Herkunft der Fremden identifiziert. Danach wäre die Welt der Taure in seinen Fokus gerückt. Es gab zu viel zu verarbeiten und zu verstehen und die Tempel Krieger sind auch psychologisch geschulte Kämpfer, die meine Ängste und Sorgen regelrecht witterten.

Dann ging alles sehr schnell und plötzlich. H'Ron befahl mir, die Kiste aufzusuchen und zu vernichten. Ich musste mich beeilen und dabei wurde ich entdeckt. Auf meiner Flucht, quer durch den Wald traf ich unweit vom Stargate auf Mitglieder von SG 9, sie gaben mir wie aus dem Nichts Deckungsfeuer aus den umliegenden Gebüschen. Ein paar Tempel Krieger hatten sie erwischt, der Rest zog sich zurück, da sie grundsetzlich die Angriffsstrategien eines neuen Feindes analysieren. Und nun wissen sie, dass ich mit den Taure im Bunde stehe, sie werden zwangsläufig dieses Ereignis an ihre Vorgesetzten melden und vermutlich wird es sogar Ba'al persönlich erfahren. Mein Überraschungsmoment ist nun weg und die Taure, die ich aus seinem Fokus raushalten wollte, stehen nun mitten drin. Nach einer Streiterei mit John Kirk, welcher nur eine Skelett Crew von Alice und Sam anführte, nahm ich sie eben mit zu einer alten Tempel Ruine, in der sich das Artefakt befand. Das Artefakt konnte aus einem Antiker Altar geborgen werden und ich habe es schließlich zerstört. Bei diesem Vorgang entfaltete es eine Macht, die Einfluss auf das Wetter hatte, vermutlich auf globaler Ebene. Ich stelle mir nun die Frage, wie verheerend die Auswirkungen dieser Entscheidung sein werden. Es war meine Absicht, die Bevölkerung Val'Korees vor dem Zorn Ba'als, der sich nun langsam aber sicher gegen sie richtete, zu bewahren. Statt dessen habe ich nun eher das Gefühl, ihnen ein weiteres verheerendes Problem beschert zu haben.

Ich kehrte mit SG 9 auf die Erde zurück, doch meine Gedanken sind noch immer bei meinem recht kurzen Aufenthalt auf Val'Koree. Wie viele Rebellen gibt es dort bereits? Wie vielen Tempel Kriegern sehen sie sich gegen über? Wie viel weiss Ba'al über das, was dort vor sich geht und wie viel Interesse hat er daran? Gibt es noch weitere Antiker Waffen versteckt auf dem Planeten? Wo ist H'Ron jetzt? Wo ist mein Vater und wer ist mein Halb Bruder? Es gibt so viele Fragen, die mich nun quälen, dass ich fast das Gefühl hab, hier festzusitzen wie ein Gefangener. Ich kann meine Gefühle schlecht verbergen und ich bin mir sicher, dass noch Gespräche auf mich zu kommen, in denen versucht wird, mir alles zu entlocken, dabei glaube ich, dass ich nicht mal die Hälfte weiss und das dies meine Angelegenheiten sind.
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Re: A Jaffa's Diary

Beitragvon TalOrak » Montag 3. Juni 2013, 20:56

Tagebucheintrag 20, 30.5.2013 Erdenzeit

Die vergangene Zeit gab mir nochmal die Möglichkeit, über die Geschehnisse zu reflektieren und ihre Auswirkungen zu analysieren. H'Ron hat mich in gewisser Weise stärker gemacht, hat mich gelehrt, Prioritäten zu setzen und das Wesentliche zu sehen. Ich habe Erfahrungen gesammelt, die mich in meiner Einschätzung bestimmter Situationen sicherer machen und musste Entscheidungen treffen von denen eine Menge abhing. Aber das Erlebte hat mich auch in meiner Entwicklung, zurück geworfen. Nicht alles, was ich erlernt habe, kann ich hier, im SGC umsetzen. Es macht erneut deutlich, das Jaffa und Taure komplett verschiedene Denkweisen haben, wo die Taure sich Koordinieren und Pläne schmieden, handeln ein Jaffa schon, im Zweifelsfall auf eigene Faust. Ich wurde trainiert, mein Ziel zu erreichen ohne Rücksicht auf mein eigenes Leben. Das Training, dass ich verabscheute, bei den Taure lernte ich, dieses Verhalten abzulegen, doch H'Ron lehrte mich, dass es eine positive Tugend ist, wenn es richtig eingesetzt wird. Doch woher weiss ich, wann ich mich richtig einsetze? Es gibt Momente, in denen mein gefühl entscheidet und ich selber kein Mitspracherecht zu haben scheine. Ich frage mich, ob ich noch für den Einsatz bei SG 9 geeignet bin. Ich arbeite wieder an der Normalität doch das Wissen, dass Ba'al noch dort ist lässt mir keine Ruhe. Ich habe manchmal das Gefühl, dass er in meinem Verstand ist, jeden Schritt den ich tue oder auch nur denke, sehen kann und auf ein Zeichen von Schwäche meinerseits wartet. Ich weiss nicht, was ich machen soll. H'Ron hat mir die Stärke gegeben, dagegen an zu gehen, physisch wie auch mental. Er hat mir die Möglichkeit gegeben, Ba'al direkt zu bekämpfen, in dem ich eine Rebellion auf Val'Koree unterstütze. Wenn ich hier bin, versuche ich das ganze auszublenden, ich will mich auf andere Aufgabenbereiche konzentrieren, Archeologie beispielsweise. Oder aber auch Computertechnik. Ich habe dies bezüglich einen Anfänger Kurs besucht und gelernt, grundlegende Dinge mit einem Computer der Taure zu machen, es war sehr interessant aber es schafft nur selten ausreichend Ablenkung.

Hinzu kommt, dass ein guter Freund von mir nach Atlantis abgereist ist, während ich auf Val'Koree war. Jeff Hardy hat sich SG 11 angeschlossen. Er hatte schonmal angedeutet, sich versetzen zu lassen, aber ich habe es verdrengt, als sich die Ereignisse hier überschlugen. Er war kürzlich hier, doch ich habe ihn nicht gesehen, bevor ich auf einen Einsatz mit SG 9 ging. Ich war auch zwischendurch mit SG 4 auf einem Einsatz und ich denke alle haben Änderungen in meinem Verhalten bemerkt. Ich versuche meine Gefühle, insbesondere die vergangenheitsbezogenen Emotionen, abzuschotten und auszugrenzen, damit sie mich nicht im Einsatz heimsuchen und beeinträchtigen. Aber manchmal glaube ich, es wäre für mich besser, wenn ich jemanden zum Reden hätte. Jeff ist nicht mehr hier, John hat selten Zeit und Sam ist wenig zu Hause. Nachdem Vorfall, der ihre Kinder involvierte, hat sie sich ein weiteres Haus gekauft. Ich kann sie verstehen, ich würde meine Kinder auch in Sicherheit bringen wollen. Um meine Team Kameraden und auch andere Mitglieder des SGCs aus dem Fokus zu lassen, verlasse ich das SGC kaum noch. Die meiste Zeit verbringe ich in meinem Quartier. Ausser dem Computer Kurs und ein Besuch bei Thomas auf seiner Ranch bin ich nicht draussen gewesen in der vergangenen Zeit, abgesehen von den Offworld Einsätzen.

Joey wollte mir unbedingt das Reiten beibringen und hat mich auch lang genug genötigt bis ich auf seinem Ranch Pferd saß, aber ich hatte dafür nicht den Kopf frei. Die Reitlehre fiel kurz aus und ich schloss mich darauf hin lieber wieder Thomas an und fuhr den Trecker über den Acker. Das habe ich schon öfters getan und kannte es bereits, das half mir eher beim Abschalten. Ich hatte auch mit Thomas, gelegenheit über das ein oder andere zu reden, aber da er nicht komplett eingeweiht werden darf und die Vorkommnisse, insbesondere die Fakten und Namen, der Geheimhaltungspflicht unter liegen, war es schwierig, überhaupt einen Dialog zu führen, in dem ich ihm meine Misere nahebringen konnte. Trotzdem war es gut, mal wieder mit einem Freund zu sprechen. Das Gespräch fand statt, nach dem ich seinen Acker mit dem Trecker gepflügt hatte und er den Offenstall der Rinder ausgemistet hatte, mit dem kleinen Bagger. Danach legten wir eine Pause ein und haben gemeinsam etwas gegessen, Thomas nannte es Brunch. Der Aufenthalt auf seiner Ranch gestattet mir ab und zu, Ba'al zu vergessen, bei dem ich das Gefühl habe, er atmet mir in den Nacken, auch wenn ich es nicht zeige.

Was mir aufgefallen ist, und was mich wundert, nachdem ich einmal entgegen Johns Befehl als erster durch das Stargate gegangen bin, hatten wir ein Gespräch, in dem er mir erläuterte, warum er mich in der Nachhut haben will. Ich habe mich damit abgefunden, auch wenn ich damit nicht zufrieden war, aber nun werde ich oft in der Vorhut eingesetzt, was mich wundert, angesichts seiner Aussage. Der Mann tut das Gegenteil von dem was er sagt, das ist verwirrend. Ausserdem habe ich Angst, dass mich meine Hintergrundängste von meiner Aufgabe abhalten, das ich ihret wegen versage. Ich zeige nichts davon nach aussen, weswegen ich vielleicht manchmal kalt, fast emotionslos, wirke, aber vielleicht ist es genau das, was in dieser Welt Kompetenz und Sicherheit ausstrahlt. Ich kann es mir nicht erklären, aber die meisten Taure scheinen nun mehr Vertrauen in mich zu setzen, als zu vor. Bei dem letzten Einsatz bei SG 4 hat Colonel Cant mich dazu ausgewählt, als Vertreter des Teams ein Duell gegen einen fremden Krieger im Speerkampf auszutragen. Auf dem Spiel stand das Leben des gesamten Teams, hätte ich verloren, wäre das Team getötet worden. Ich gewann das Duell und Cant hat sich sogar lobende Worte abgerungen, was selten vorkommt.

Es ist schon auffällig, wie sich, seit dem Vorfall, karrieretechnisch alles zum Positiven entwickelt, doch habe ich kaum Gelegenheit mich darüber zu freuen. Ich habe lediglich Gelegenheit, die Dinge zu analysieren und darüber zu reflektieren. Es beschleicht mich wieder das Gefühl, das die Taure das selbe wollen, wie Ba'als Truppenführer: Eine Maschine, die reibungslos und zuverlässig funktioniert. Seit ich diese Seite zeige, komme ich bei SG 9 in die Vorhut und werde von Colonel Cant gelobt, also mache ich scheinbar etwas richtig. Ich stelle mir auch in letzter Zeit öfters die Frage, in wie fern sich das Taure Militär von Ba'als Militär unterscheidet und welche Gemeinsamkeiten sie haben. Bei Ba'als Militär ist mir dabei aufgefallen, dass er dem Trend der Taure zu folgen scheint, er beginnt, Untergruppen auszubilden, die sich spezialisieren. Kleine Angriffsteams anstatt Horden von Kriegern, die aufeinander zu stürmen, setzt er Spezial Kommandos ein. Als ich bei einem früheren Einsatz bei SG 8 mitgemacht habe, lernte ich ein Individuum kennen, welches angeblich von den Marines kam. Er war fast ebenso unsympathisch wie meine früheren Jaffa Kameraden. Aber abgesehen davon habe ich mich ein wenig über den Aufbau des USMCs informiert und habe parallelen gefunden, zu dem, was ich als Tempelkrieger kennen gelernt hab, was meinen Verdacht bestätigt, bezüglich Ba'als Truppen Struktur. Es ist nicht abzuschätzen, wie sich das in Zukunft entwickeln wird.
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Re: A Jaffa's Diary

Beitragvon TalOrak » Sonntag 23. Juni 2013, 10:36

Tagebucheintrag 21, 8.6.2013 Erdenzeit

Mein Leben hat sich momentan beruhigt und scheint in geordneten Bahnen zu laufen. In der jungen Vergangenheit gab es keine Vorfälle, die darauf schließen lassen, dass ich weiterhin unter Observation stehe. Allerdings lasse ich mich auch kaum noch draussen sehen. Ich wohne mehr oder weniger wieder im SGC, auch wenn mein Raum in Sams Haus noch immer eingerichtet ist. Ich beschäftige mich wieder mehr mit der Maya-History, kürzlich wurde hier auf dem Planeten in einem Land, das sich Mexico nennt, eine bisher unentdeckte Stadt gefunden, ein riesiges Areal mitten im Dschungel. Leider hatte ich bisher keine Gelegenheit diese Stätte zu besuchen. Ich Berichten der Taure Archeologen las ich von Pyramiden bis zu 28 Meter hoch, Tempeln und Wohnhäusern.

Ich habe ausserdem auch angefangen, mich mit antiken Architekturen auseinander zu setzen und häufig, wenn ich mir Bildnisse anschaue, denke ich zurück an Relmon. Es ist nicht die gleiche Bauweise, nichtmal ähnlich sehen sich die gebäude und trotzdem verbindet sie irgendwas, ich kann es nicht genau benennen. Und immer wieder denke ich über die Zeit nach, in der H'Ron mich die Tempelstätten auf Val'Koree infiltrieren ließ. Die Tempelkrieger sind sehr resourcen reich und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sich schon aufgeben. Doch was ist überhaupt aus Val'Koree geworden? Nachdem ich diese Büchse zerstörte verließen wir den Planeten eilig, als ein Unwetter hereinbrach, wie ich es noch nie erlebt habe und wie es auch nicht typisch für diese Region ist. Vor kurzem, in einem Missions Briefing hat Alice Bonaventura etwas über diese Kiste erzählt, die Büchse der Pandora, die der griechischen Sage nach Laster und Untugenden über die Welt herein bringt. Leider weiss ich nicht viel über griechische Mythen aber Alice klärte uns in diesem Briefing darüber auf. Nun heisst es, müssen wir sieben Teile finden, diese zusammen fügen um das Unheil wieder in die Kiste zu verbannen. Ich frage mich dabei, ob wir es recht zeitig schaffen oder was mit dem Planeten passiert, wenn wir es nicht schaffen. Ich denke an den beginnenden Aufstand, den H'Ron zu formen versucht, oder ist er zerschlagen, bevor er überhaupt aufblühen konnte?

Um mich abzulenken von diesen Gedanken gehe ich häufig zu Thomas und helf ihm auf der Ranch. Meistens mache ich Acker Arbeiten in der Nähe des Hauses, aber sein Sohn Joey gibt mir ab und zu Reitunterricht mit der Absicht, dass ich später mithelfen kann, die Rinder von den entfernteren Weiden zurück zu treiben. Thomas sagt, er könne dafür einen dritten Mann gut gebrauchen. Bis vor kurzem hat ihm ein guter Freund dabei geholfen, doch er hatte einen Autounfall, liegt nun im Krankenhaus und wird danach aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr reiten können. Doch bis es soweit ist, arbeite ich viel mit dem Traktor, ich pflüge den Acker und bewässere ihn, ziehe die Tränk Silos auf die Rinderweiden und lerne auch, mit dem Anhänger umzugehen, damit die Rinder im Winter mit Heu versorgt werden können. Als der Traktor mal defekt war, zeigte mir Thomas, wie man die Bremsschläuche auswechselt, den Ölstand kontrolliert und gegebenenfalls Öl nachfüllt. Die Zeit die ich auf der Ranch verbringe, ist ein sehr guter Ausgleich zu dem, was sich sonst in meinem Leben breit macht. Bevor ich die Ranch Arbeit kennen lernte, hätte ich nie gedacht, dass ich noch was anderes machen kann, ausser Krieger zu sein. Dieser andere verwendungszweck, oder berufliche Alternative, schafft eine Menge Abwechslung.

An Jeff Hardy denke ich in letzter Zeit auch viel. Ich habe ihn nicht mehr gesehen, seit er nach Atlantis abgereist ist, was geschah, als ich auf Val'Koree war. Ich vermisse ihn und bedaure seine Abreise, dennoch hoffe ich, dass er auf Atlantis findet, was er hier gesucht und anscheinend nicht gefunden hat. Er wollte mit mir noch Cross Fahren gehen... Dazu kam es leider nie, nun steht das Cross Bike, das er mir zu Weihnachten geschenkt hat, bei Sam in der Garage. Ich denke häufig an die Vergangenen Tage zurück und frage mich, ob ich ihn überhaupt je wieder sehen werde.
Zuletzt geändert von TalOrak am Sonntag 23. Juni 2013, 10:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: A Jaffa's Diary

Beitragvon TalOrak » Dienstag 16. Juli 2013, 16:50

Tagebucheintrag 21, 12.7.2013 Erdenzeit

Die letzten vier Wochen waren ein Alptraum. Ein Alptraum der kaum absehbare Spuren hinterlassen hat. Als John mich kurz vor Beginn der letzten Mission ansprach und mich vorwartne, dass es 'anspruchsvoll' werden würde, ahnte ich noch nicht was auf mich zu kam. Die Mission gegen Manningway war anspruchsvoll, eine Plage, dessen SG3 und SG4 sich zu entledigen hatte. Ein Individuum, das sich wie ein Geschwür von einem unwichtigen Darsteller bis hin zu einem allmächtigen Schatten entwickelte. Auf Grund von Personalschwierigkeiten bei den beiden Teams, arbeiteten sie in enger Kooperation und ich wurde häufig als Zusatzpersonal eingeteilt, die Einsätze, die zur Beseitigung Manningways führten, waren anspruchsvoll.

Doch sie waren ein ausgedehntes Kinderspiel, im Gegensatz zu dem Langzeit-Einsatz auf der Heimatwelt von Athena, einer Goa'Uld, die einst einen Gott griechischer Mythology darstellte. Meine Aufgabe war es, da ich der einzige Jaffa bin, mich in die Reihen der Krieger zu begeben. Ich begab mich in die Pyramide, welche in ihrem damaligen Zustand einen Tempel representieren sollte, ich gelang so schnell in Athenas unmittelbare Nähe, auch wenn ich sie persönlich nie zu Gesicht bekommen habe. An meiner Seite war Sam, sie posierte als meine untertänige Schwester, eine Rolle, die ihr zu tiefst zu wider war. Genauso wie mir meine zu wider war.

Was ich in den vergangenen vier Wochen gesehen und erlebt habe, ist kaum zu beschreiben. Für die emotionale Belastung finde ich ebenso wenig passende Worte. Ich musste Dinge tun, nur um nicht aufzufliegen, weswegen ich Ba'al verliess. Ich habe einen jungen Jaffa eigenhändig erschossen, weil Rebellen in den Schrein des Tempels eindrangen, den er zu bewachen hatte. Ich liess einen anderen jungen Jaffa in einer Trainings Mission töten, um einen Lerneffekt für andere zu erzielen. Ich habe Menschen getötet, die für ihre Freiheit kämpften. Ich habe ein Gebäude zerstört, welches einen Rebellen Stützpunkt darstellte, ohne zu wissen, ob meine Teamkollegen, die ich Momente zuvor noch im Innern gesehen habe, fliehen konnten. Ich habe gesehen, wie ein Mitglied meines Teams gefoltert wurde und wurde beauftragt, dieses 'Verhör' fortzuführen. Und das alles mit der ständigen Angst im Nacken, entdeckt zu werden. Mein Versagen hätte die gesamte Mission gefährdet, wenn nicht sogar zu nichte gemacht. Ich habe mich immer mehr von mir selber abgekapselt, bis ich mich selber nicht mehr gespürt habe. Ich habe mich so sehr in meine Rolle reingesteigert, dass ich beinahe vergass, wer ich wirklich bin. Doch nun, wo alles vorbei ist, weiss ich nicht, ob ich zu mir zurück finde.

An dem Tage unserer Ankunft, war es mitten in der Nacht. Ich habe meinen Pflicht-Check-In in der Krankenstation gemacht und bin danach sofort zu Thomas gegangen. Er hatte mir mal angeboten, zu jeder Zeit zu ihm zu kommen und in diesem Augenblick brauchte ich jemanden zum Reden. Bedauerlicherweise ist er in das Stargate Center nicht eingeweiht und Details der Mission musste ich ihm verschweigen, wobei ich mir heute nicht mehr sicher bin, ob mir das in meinem Geisteszustand gelungen ist. Ich habe zwischen durch hart mit den Tränen ringen müssen und ich glaube, Thomas hat das gesehen. Wenn ich alleine war, weinte ich. Immer wieder versuche ich mir einzureden, dass es vorbei ist, das ich wieder zu Hause bin, doch es wirkt nicht wirklich.

Ich erinnere mich, wie leblose Körper vor mir zusammen sacken, die Momente zu vor noch gebettelt haben oder versuchten, sich zu rechtfertigen. Mein Gewissen lässt mich nicht in Ruhe. Ich verspüre immer noch den Druck, meiner Entdeckung zu entgehen, indem ich mich als Truppführer in den Mittelpunkt stelle. Das Kommando übernehme und jeden, der nicht gehorcht, mit dem Tode drohe oder ihm diesen beschere. Ich kann das nicht abstellen, genauso wenig wie meine Gedanken, die mir Bilder meiner Opfer zeigen. Ich versuche mich abzulenken. Thomas ist später im Laufe der Nacht mit mir in unsere Stammkneipe gegangen, doch ich habe das Gefühl, das kein Drink keine noch so amüsante Gesellschaft meinen Kummer liften kann. In der Kneipe lernte ich einen anderen Mann kennen, er nannte sich Latico. Er sagte, er wüsste was und ich sollte ihn übermorgen besuchen... Das wäre dann morgen. Ich bin für jede Hilfe dankbar. Es sieht aus, als stürzen die Wände auf mich ein. Ich hab mir in den Arm geschnitten, doch ich fühle keinen Schmerz mehr. Ich stehe völlig neben mir und ich weiss nicht, was ich tun soll.
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Re: A Jaffa's Diary

Beitragvon TalOrak » Donnerstag 22. August 2013, 19:55

Tagebucheintrag 22, 20.8.2013 Erdenzeit

Knapp einen Monat habe ich nun in einer medizinischen Einrichtung der Airforce in Colorado Springs verbracht. Die Diagnose war eine leichte Posttraumatische Belastungsstörung, so nannten die Taure meinen Zustand. In meiner Ratlosigkeit habe ich den falschen Menschen vertraut, Fehler gemacht und Experimente gewagt, die ich better nicht hätte machen sollen. Ein Medikamente Rausch hat mich schließlich ins Krankenhaus gebracht von wo aus weiter ging in das Airforce Krankenhaus. Nach meiner körperlichen Heilung von Substanzen, die hier als 'Drogen' bezeichnet werden, willigte ich in eine Therapie ein, die mir helfen sollte, das Erlebte zu verarbeiten. Nicht nur das, was ich auf der Mission erlebt habe, Dr. Jason Kenrick, mein behandelnder Arzt, und ich sprachen auch viel über mein früheres Leben als Krieger bei Ba'al. Er vermutet die Wurzeln meines Problems dort, in meiner ältesten Vergangenheit und arbeitete mit mir an der Aufarbeitung dessen. Dr. Kenrick ist ein sehr freundlicher Arzt der sich viel Zeit genommen hat und mir später auch Abends Ausgang gewährte, da er der Meinung war, dass dies meiner Heilung entgegen kommen würde. Der Alltag im Krankenhaus war eher langweilig, vormittags waren Sprechstunden und Therapien, nachmittags gab es manchmal leichte Arbeitsdienste wie in der Küche helfen aber ansonsten konnte man dort nicht viel machen. Ich vertrieb mir die Zeit häufig mit Lesen und Fernsehen schauen. Durch die vielen Gespräche mit den Ärzten hier, habe ich ein Interesse für die menschliche Psychologie entwickelt und habe mir im Fernsehen die Serie 'Flashpoint' angeschaut, die mir dies ein wenig näher brachte sowie mir auch ein paar taktische Tipps gab. Noch immer finde ich die Serie interessant, auch wenn die Episoden alle sehr ähnlich gestrickt sind.

Neben Büchern und dem Fernsehprogramm bekam ich auch noch fast jeden Tag Besuch von einer Person, von der ich es nicht erwartet hätte: Marie Magique, Mitglied von SG 3. Bisher habe ich sie wenn nur im Einsatz gesehen und weiter keinen Kontakt mit ihr gehabt, bis sie eines Tages spontan vorbei kam, um mich zu besuchen. Zwischen uns hat sich eine Beziehung entwickelt, so schnell wie ich es nie erwartet hätte. Sie ist frech, direkt, wild und dabei trotzdem standhaft, desweiteren hat sie die Fähigkeit meine Aufmerksamkeit komplett auf sich zu fokussieren und lässt mich Dinge fühlen und tuen, wie ich sie noch nie in meinem Leben gefühlt oder getan habe. Häufig habe ich Angst, Grenzen zu überschreiten, aber wo ich Angst hatte, schien sie es vollstens zu genießen. Es ist noch alles so frisch und neu für mich, aber sie gibt mir das Gefühl, tatsächlich liebenswert zu sein. Ich liebe sie und sie mich ebenfalls, wir haben schon im Krankenhaus viel Zeit verbracht, die Besuche wurden häufiger und auch länger. Gelegendlich brachte sie ihre Tochter Fabienne mit, das kleine Mädchen ist sehr anhänglich doch ich weiss nicht so recht damit umzugehen, da ich keine Erfahrung mit Kindern habe. Ausser mit denen von Sam, aber diese sind noch deutlich jünger und weniger interaktionsfähig. Häufig, als ich im Krankenhaus allein war und zu viel Zeit hatte, habe ich an Sam gedacht, aber auch an Marie. Ich habe viel abgewägt und Beweggründe meiner Aktionen hinterfragt. Ich habe mir die Frage gestellt, ob ich Marie nur liebe, weil ich Sam nicht haben kann. Ist Marie ein Ersatz? Dennoch liebe ich Marie auf eine Weise, wie es mit Sam nicht möglich wäre. Und wie ich es mir mit Sam nicht vorstellen könnte. Ich empfinde viel für Sam, aber nicht mehr als für Marie. Ich hoffe nur, Marie fühlt sich von mir nicht betrogen...

Nach meiner Entlassung aus dem Airforce Krankenhaus am 19.8. kehrte ich in das SGC zurück. Jedoch hat mich Dr. Kenrick noch nicht diensttauglich geschrieben und verodnete mir nur leichte Arbeit. Nun helfe ich Daniel Jackson bei den ein oder anderen Arbeiten, lerne von ihm über verschiedene menschliche Kulturen. Ich habe nun auch mehr Zeit für Kraft Training denn Waffentraining wurde mir für den Moment untersagt. Ich habe etwas, was der Durchschnitts Taure einen geregelten Arbeitsalltag nennt, eine Sechs-Stunden Schicht in der Archeology Abteilung des SGCs und dann Dienstschluss, die meisten Feierabende verbringe ich mit Marie. Wir gehen häufig essen, am liebsten mag sie französisch, denn sie ist Französin. Aber auch andere Landeskosten konsumieren wir gemeinsam, wie Chinesisch, Italienisch oder Mexikanisch. Ausserdem bringt sie mir im Moment das Schwimmen bei und nimmt mir die Panik vor Wasser, die ich entwickelt habe, nach dem zwei von drei Flugzeugen, auf denen ich bisher war, ins Meer gestürtzt sind und ich auf Grund meiner Unfähigkeit zu Schwimmen beinahe ertrunken wäre.

Die Zeit, in der ich nicht grade arbeite oder sie mit Marie verbringe, bin ich bei Thomas auf der Ranch. Die arbeiten, die ich dort mache, sind mittlerweile sehr routiniert, wie etwa mit dem Trecker den Acker umpflügen oder die Tränke Silos auf die Rinderweiden fahren. Thomas Sohn Joey gibt mir Reitunterricht auf einem von Thomas Pferden, es hat mir auch sehr geholfen, den Kopf frei zu bekommen und mich auf anderes zu konzentrieren. Thomas meint, dass ich im bald kommenden Herbst fähig sein werde, mit ihm und seinen beiden anderen Helfern die Rinderherde von einer Weide auf eine andere zu treiben.

Aber auch mit der Ranch Arbeit halte ich es momentan in Grenzen, da ich offiziell als nicht arbeitstauglich eingestuft bin, und diesen Status irgendwann auch wieder verlieren will. Dr. Kenrick konnte mir nicht sagen, wann ich wieder voll diensttauglich bin und erklärte mir, dass es von meiner weiteren Entwicklung abhängig ist. Ich habe noch zwei mal in der Woche einen Termin bei ihm, an dem ich mit ihm über das, was ich die letzten Tage so gemacht habe, spreche. Er befindet meine Balance aus Arbeit und freizeitlicher Erholung für gut und auch meine psychologische Entwicklung begrüsst er. Dennoch will er mich noch keinen Gefechtssituationen aussetzen, da diese einen Stress provozieren, der kontraproduktiv wäre. Auch wenn ich das Gefühl hab, ich verpasse etwas und ich meinem Team nicht die Hilfe bieten kann, die es brauch. Manchmal stehe ich im Gate Raum und schaue sehnsüchtig auf das Stargate aber wenn Dr. Kenrick recht hat, wäre ich vielleicht kein zuverlässiger Kämpfer, wenn es darauf an kommt und SG 9 ist ohne mich im Vorteil. Ich mache mir viele Gedanken über die letzten Wochen und reflektiere viel über meinen Werdegang, seit ich bei SG 9 bin, den Einfluss, den jeder einzelne von ihnen auf mich hatte und wohl möglich noch haben wird. Ich denke über die Veränderungen nach, die ich durch gemacht habe und die mir zweifelsohne noch bevor stehen. Häufig schaue ich auf den Jaffa zurück, der eher verschreckt die Vorgänge des SGCs von aussen betrachtet hat und sich nicht sicher war, worauf er sich eingelassen hat. Ich sehe auch wieder einen Rebellen in meiner jungen Vergangenheit, der sich gegen Autorität auf lehnte und Befehle missachtete. Wenn ich so auf mein jüngstes Leben zurück schaue, fühlt es sich an, als hätte ich mein ganzes Leben nochmal im Schnelldurchlauf durchlebt.
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Re: A Jaffa's Diary

Beitragvon TalOrak » Montag 9. September 2013, 17:54

Tagebucheintrag 23, 9.9.2013 Erdenzeit

Seit heute bin ich wieder diensttauglich geschrieben. Es fühlt sich gut an, wieder im aktiven Dienst zu sein, anstatt im Hintergrund zu erscheinen und zu verschwinden. Gestern war ich noch mit meinem Team an einer Blockhütte, wo uns das SGC zur 'Erholung' hingeschickt hatte, was es im Grossen und Ganzen auch war. Abgesehen von ein paar merkwürdigen Ereignissen war der Aufenthalt dort unauffällig und angenehm. Sam Braga hat sich sehr verändert in letzter Zeit. Letzte Woche bin ich bei ihr ausgezogen, um mit Marie in unser gemeinsammes Haus zu ziehen, aber Sam begann schon vorher sich zu verändern. Sie ist enorm aggressiv geworden, achtet kaum noch auf ihre Wortwahl und ihr Temperament scheint sich jeglicher Disziplin zu entziehen. Ich frage mich, was bei ihr los ist... Kaum einer aus dem Team traut sich noch sie anzusprechen. Jedoch denke ich nicht, dass es mit meinem Auszug zusammen hängt... Oder etwa doch?

Aber auch bei Marie tun sich Abgründe auf. Vor einigen Tagen wurde ihre Tochter Fabienne von einem bisher Unbekannten vergewaltigt. Auf meiner Heimatwelt ist es in manchen Provinzen üblich, dass sich die Krieger an ärmeren Familien und auch an deren Kindern, vergehen, bisher habe ich nie einen Gedanken daran verschwendet, auch wenn ich so etwas selber nie getan habe. Aber durch Marie lerne ich nun die 'andere Seite' kennen, es trifft sie hart, sie ist wütend aber auch traurig. Ihre Stimmung wird bestimmt durch ihren Beschützerinstinkt für ihre Tochter, aber auch durch ihr mütterliches Mitleid. Ich denke dem Täter wäre es lieber, ihr nicht zu begegnen. Marie beging jedoch den selben Fehler, wie ich auch, sie rauchte diese süssliche Substanz, den grünen Tabak, der auch mir gegeben wurde. Ich versuche sie mit meinen Erfahrungen vor den Folgen zu bewahren.. Ich hoffe nur, sie hört auf mich.

Abgesehen davon läuft alles in seinen gewohnten Bahnen, nun wieder. Ich habe wieder meinen gewohnten Dienst zu meinen gewohnten Zeiten. Auch Schiesstraining ist mir wieder erlaubt, wo ich nun das ein oder andere nachzuholen habe, nach dem langen Ausfall. Den Ausfall konnte ich allerdings mit Krafttraining kompensieren und habe dort erreicht, was ich ich die ganze Zeit erreichen wollte und auf Grund von Zeitmangel nie geschafft habe. Auch die Rancharbeit ist im gewohnten Rahmen. Thomas Sohn Joey gibt mir weiterhin Reitunterricht, er will mit mir Ende diese Woche das erste Mal ausreiten. Ich hoffe, dass ich bereit bin, denn Marie will auch mit mir ausreiten. Ich kann es schlecht einschätzen, wie Gonzo reagieren wird, ich kenne bisher nur seine Art auf dem Paddock, Joey sagte aber, dass er draussen 'flotter' geht. Ich kann mit dieser Aussage nichts anfangen, aber ich werde es dann sehen.

Im Moment bin ich sehr zufrieden mit den Umständen meines Lebens, aber da mein Leben einem ständigen Wechsel unterzogen ist, wird es sicherlich nicht lange dauern, bis die nächsten Ereignisse eintreffen. Jetzt, wo es wieder ruhiger wird, denke ich über viele Dinge nach, die während meines Krankenhausaufenthalts zu kurz gekommen sind, wie etwa die Auswirkungen der 'Büchse der Pandora' auf Val'Koree. Das kommt in letzter Zeit immer wieder hoch und rückt sich mehr in den Fokus. Ebenso denke ich viel über Scarlett Asturia nach, welche ich zu letzt in den Fängen von Manningway sah, ich weiss aber nicht, was ich tun soll, beziehungsweise kann.
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Re: A Jaffa's Diary

Beitragvon TalOrak » Montag 30. September 2013, 20:48

Tagebucheintrag 24, 23.9.2013 Erdenzeit

Mein Tagebuch Eintrag hat auf sich warten lassen, da ich in letzter Zeit viel damit beschäftigt bin, mich an ein irdisches 'Familienleben' anzupassen. Als ich die Bindung mit Marie Magique einging, habe ich ihr versprochen, nicht nur sie zu nehmen, sondern auch ihre Tochter als Teil unserer Familie zu betrachten. Ihre Tochter ist noch sehr jung und ich denke, ich wusste gar nicht, auf was ich mich da einliess. Nicht das ich es bereuen würde, es ist sehr interessant und auch lehrreich zu beobachten, wie Fabienne wächst, lernt und sich ihrer Rolle als Frau anpasst. Der Umgang mit ihr schult mein Einfühlungsvermögen und mein Verständnis für Menschen und ihre Kultur. Marie sagt, dass Fabienne zu mir aufschaut und mich als Vater Figur ansieht, es nahm einige Zeit, bis ich mich daran gewöhnte, ich hatte nie eigene Kinder, ich habe keine Erfahrung in ihrer Handhabung, aber Marie unterstützt mich dabei. Sie hatte mir sogar eingeräumt, dass ich aktiv an Fabiennes Erziehung teilhabe, doch irgendwie fällt es mir schwer, mein Recht darin zu finden... Ganz zu schweigen von meiner Eignung. Das einzige was ich Fabienne bieten kann, ist meine Erfahrung, sie an meinem Wissen teilhaben zu lassen, um sie auf Hürden vorzubereiten, die ihr im Leben begegnen könnten. Ich weiss nur nicht, ob das reicht.

Aber abgesehen davon entwickelt sich die Beziehung bisher sehr gut, wir gehen mit Fabienne zum Spielplatz, wo ich ihre Interaktion mit anderen gleichaltrigen Kindern beobachten kann. Wir gehen Fast Food Restaurants, Fabienne mag Taco Bell sehr gerne, mein Favorit ist eher Kentucky Fried Chicken. Wenn wir die Strasse entlang gehen oder im Park spazieren gehen, lässt Fabienne sich von mir auf ihren Schultern tragen, Marie ist immer sehr amüsiert darüber, wie ich mit ihrer Tochter umgehe, ich weiss nicht, ob das ein gutes oder ein tadelndes Zeichen ist. Marie ist noch immer so energiereich und hingebungsvoll mit allem dabei, wie ich sie kennen gelernt habe. Selbst sie lässt es sich nicht nehmen, auf dem Kinderspielplatz zu schaukeln oder Fabienne auf die Kletterstrukturen zu folgen. Ich sehe meine Rolle in dieser Situation eher als Aufpasser und Beschützer. Nachdem Fabienne kürzlich von einem Fremden missbraucht wurde, denke ich, es ist notwendig, meine Familie intensiver zu beschützen. Ich geniesse genauso die entspannten Abende mit Marie, wir schauen Fernsehen oder nutzen ihren Computer um amüsante Inhalte im Internet zu beobachten. Wir essen gemeinsam, manchmal stehen wir nachts dafür auf. Ein interessantes Konzept, diese Mitternachtssnacks. Ich glaube, ich bin selten so zufrieden gewesen.

Allerdings habe ich auch sehr viel zu tun, nach meiner langen Krankheitsphase ist viel Arbeit und Training liegen geblieben und nun, da sich eine Alltagsroutine abzeichnet, wird es Zeit, dass ich diese aufhole. Wenn ich im SGC bin, helfe ich Daniel Jackson oft bei der Katalogisierung von Fremdwelt Artefakten. Ein Lagerraum mit Regalen, die bis zu der hohen Decke reichen, darin stapeln sich Kisten, Kartons und grössere lose Gegenstände. Die Arbeit scheint kein Ende zu nehmen. Dabei kann ich meine nun wieder vorhandene Pflicht bei dem Einsatz Team SG9 nicht vernachlässigen. Momentan werde ich seltener zu Einsätzen bei anderen Teams heran gezogen, es scheint ruhiger zu sein im Moment oder die Katalogisierung der Artefakte hat eine so hohe Priorität, dass man es in Kauf nimmt. Daniel Jackson hat mich ausser dem gefragt, ob ich vor hätte, in einem oder zwei Jahren eine Doktorarbeit über ein Themengebiet der Archeology zu schreiben, er meinte, Talent hätte ich dafür und Bedarf bestünde auch. Ich habe von dieser Möglichkeit schon öfters gehört, Scarlett Asturia erwähnte das auch mal, ich habe mir jedoch noch keine Zeit genommen, mich darüber zu informieren. Ausserdem hat Daniel Jackson es zum widerholten Male erwähnt, wie aussergewöhnlich er es findet, dass sich ein Jaffa Krieger der Wissenschaft verschrieben hat, er betont es fast jedes Mal auf einer oder eine andere Weise, es scheint ihn zu faszinieren. Mir ist schon klar, dass ich mich damit von meinen Brüdern unterscheide, wobei wir auch auf Relmon Gelehrte hatten, die nicht in den Krieg zogen.

Leider musste ich durch das hohe Arbeitsaufkommen im SGC die Ranch Arbeit ein wenig zurück stecken, aber auch zu Gunsten meines Lebens mit Marie und Fabienne. Thomas musste die Rinder letztendlich ohne mich umweiden, ich hoffe, er nimmt es mir nicht übel, nachdem mir sein Sohn Joe wochenlang Reitunterricht gab, damit ich dabei helfen könnte. Ich habe mir vorgenommen, mir nächste Woche einen Tag frei zu nehmen und Thomas wieder zu besuchen, es wird Zeit, dass ich dort mal wieder helfe, ausserdem will ich mich ihren Wohlergehens vergewissern.

Was aber auch noch an Arbeit auf mich zu kommt ist ein Teil der Forschung. Mein Team war gestern auf einer Welt auf der wir in einer Wüste unweit vom Stargate einige Ruinen fanden. Um eine lange Geschichte kurz zu machen, wir fanden eine Art Schatzkammer, die Schätze darin liessen bereits frühes Mexico vermuten, liessen aber keinen Garanten zu. Nachdem eine Statue uns in grünes Licht gehüllt hatte, begannen wir drei, die wir in dieser Schatzkammer standen, anscheinend zu haluzinieren. Ich sah eine Stadt, eine Maya Stadt voller Leben im Hier und Jetzt. Ich konnte mich frei bewegen und mir die Umgebung ansehen. Ich betrat einen Tempel, in dem die Niederschriften eines Jaguar Priesters an die Wand gebracht wurden, er schrieb von aufsteigenden Lichtern und einer Erlösung. Ich will einen Antrag stellen, dass dies weiter erforscht wird, bin mir aber nicht sicher wie. Vielleicht ist dies ein Teil meiner Geschichte, wie unser Volk nach Relmon kam, denn auf Relmon gibt es meines Wissens keine Aufzeichnungen darüber. Ich habe ein grosses Verlangen danach, an diesen Ort zurück zu kehren und ihn zu untersuchen, ob die Halluzination vielleicht die Stadt zeigte, bevor sie zu der Ruine wurde, die sie jetzt ist und vor allem will ich nach diesen Innschriften suchen, ob sie irgendwo in der Realität existieren. Aber auch ein solchen Projekt wir dmich für Wochen, wenn nicht sogar für Monate beschäftigt halten.
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Re: A Jaffa's Diary

Beitragvon TalOrak » Donnerstag 17. Oktober 2013, 19:36

Tagebucheintrag 25, 2.10.2013 Erdenzeit

Kürzlich hat mein Team an einer Übungsmission teilgenommen, allerdings war es dem Team nicht bekannt, dass es sich um eine Übungsmission handelte. Zunächst waren wir alle getrennt, aber später fanden wir uns gemeinsam in einem Raum wieder, welcher mit Wasser gefüllt wurde von bis dato unbekannten Geiselnehmern. Wir hatten ja ein neues Team Mitglied, Ian Fallowfield, bisher wusste ich nicht viel über ihn, eigendlich weiss ich noch immer nicht viel über ihn, aber an jenem Tag habe ich eine Seite von ihm kennen gelernt, die ich als 'unkontrolliert' bezeichnen würde. Mit uns in diesem Raum war ein unbekannter Soldat, welcher im Verlauf der Mission von Ian gewaltsam 'verhört' wurde, so nannte er das. Er reagierte nicht mehr auf Kommandos, dem Befehl aufzuhören gehorchte er einfach nicht. Schließlich wurde ich beauftragt, ihn zu stoppen aber ich war mir nicht sicher, wie viel Gewalt ligitim wäre... Dann natürlich hörte er auch nicht auf meine Worte. Eine äusserst unschöne Situation in der ich mich da befand. Sie wurde schließlich durch die Bewusstlosigkeit des attackierten Soldaten beendet.. Später hat John Bonaventura anzeige erstattet, was, wie ich finde, der richtige Zug war. Jedoch fühlte sich Jane Harper hintergangen, da er diese Aktion wohl nicht mit ihr abgesprochen hatte, und enthob ihn seines Posten als Platoon Leader. Joh hat sich darauf hin deutlich zurück gezogen und Ian Fallowfield hat sich auf eigenen Wunsch versetzen lassen. Im Moment fühlt es sich an, als wenn die Team Moral unter diesem Vorfall deutlich zu leiden hat.

Zu leiden hat anscheinend auch Marie. Ich weiss nicht genau, was nicht stimmt, aber mir ist aufgefallen, dass sie vergleichsweise dünn und leicht ist. An manchen Stellen sieht man sogar ihre Knochen hervorragen. Sie redet nicht darüber, wenn ich sie frage, behauptet sie, es wäre alles gut, doch mir sind änderungen aufgefallen, Schwankungen in ihrer Stimmung. Genaugenommen seit Fabienne zurück ist. Ich frage mich, ob da ein Zusammenhang besteht. Von Thomas habe ich gelernt, wenn Pferde ihr Fressverhalten ändern, sind sie krank. Ich stelle mir nun die Frage, ob das auf Marie auch so zutrifft. Sie ist deutlich weniger als vorher und verlässt öfters den Tisch als gewöhnlich. Sogar Fabienne ist verwundert darüber und fragt mich des öfteren nach Auskunft. Ich habe das Gefühl, dass sie was beschäftigt... Ob es mit Fabienne zu tun hat oder ob etwas aus der Vergangenheit zu ihr aufgeschlossen hat, weiss ich nicht.

Auf Grund dessen und auch einiger anderer Dinge, die im Moment ihren Lauf nehmen, bin ich leider noch nicht weiter, einen Forschungsantrag zu stellen, bezüglich dieser Mysteriösen Ruine, die wir vor wenigen Wochen auf einem Planeten gefunden haben. Ich helfe Daniel beim Katalogisieren der Fundstücke, die andere SG Teams mitnachhause bringen, aktuell in Teilzeit und mein Training habe ich momentan effizient strukturiert, so das mein Trainingszustand in allen Bereichen ausgewogen bleibt.
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Re: A Jaffa's Diary

Beitragvon TalOrak » Montag 4. November 2013, 20:39

Tagebucheintrag 26, 29.10.2013 Erdenzeit

Ich wollte ihr zeigen, wo ich arbeite, wo ich meine Zeit verbringe, wenn ich nicht im SGC oder zu Hause bin. Ich wollte ihr Freunde von mir vorstellen... Wir sprachen eines Abends darüber und später habe ich Marie und Fabienne mitgenommen zu Thomas Ranch. Es war jedoch ein Disaster. Marie und Fabienne wollten gerne Üferde reiten, und obwohl ich am Abend, wo wir darüber sprachen, gesagt habe, dass ich nicht garantieren kann, dass das auch geht, glaube ich, war das der Auslöser. Schon beim Eintreten fragte Marie Thomas, ob sie seine Pferde reiten könnten und er war alles andere als begeistert von dieser Art sich vorzustellen, das war ihm anzusehen. Fabienne blieb draussen und hat Wotan gestreichelt, Thomas und Christine brachten uns in ihre Küche, Christine hatte einen Kuchen gebacken. Ich fand ihn sehr lecker, Marie hat nur ein Stück gegessen, zu nächst aus Anstand. Die Gespräche waren schon enorm angespannt bis Marie schließlich aufgesprungen ist. Ich hatte gehofft, dass sich die Spannungen legen, doch nein, sie schnappte sich Fabienne, nach dem sie sich auf Toilette übergeben hatte und kündigte nur noch an, dass sie nach Hause will. Hastig verabschiedete ich mich von den beiden und wir fuhren nach Hause, während der Fahrt erntete ich hauptsächlich vorwurfsvolle Blicke und ich wusste nicht warum.

Als wir zu Hause ankamen, stürmten Marie und Fabienne ins Haus, ich blieb zunächst allein im Auto zurück, dann stieg ich aus, aber ich ging nicht ins Haus. Ich ging die Strasse entlang. Ziellos. Meine Gedanken versanken in den jüngsten Geschehnissen, ich versuchte die Ursache der Problematik zu ergründen, doch mein junger Erfahrungsschatz mit Menschen und vorallem mit ihren Frauen erlaubte mir keine sinnige Schlussfolgerung. Ich hatte mir das ganze ganz anders vorgestellt, ganz anders erhofft. Ich wollte mit meiner Familie teilen, was ich mag, was ich gerne mach, wo ich mich gerne erhole. Doch irgendetwas musste ich gravierend falsch gemacht haben. Ratlos ging ich in der Stadt herum, bis es dunkel wurde. Marie versuchte später mich auf dem Handy anzurufen, doch ich habe nicht geantwortet. Später in der Nacht kehrte ich nach Hause zurück, meine Gedanken hatten mich völlig zerfressen. Ich fand sie in der Wohnküche sitzend vor. Dort hatten wir unser Gespräch, sie meinte, sie konnte Fabiennes Enttäuschung nicht ertragen. Fabienne bedeutet Marie alles, das Mädchen ist für sie das Wichtigste auf der Welt und sie möchte, dass Fabiennes Wünsche erfüllt werden. Mir war nicht bewusst, dass Fabienne, und auch Marie, soviel am Pferde reiten hängt. Marie meinte, ich sollte derartiges in Zukunft absprechen mit ihr. Ich werde versuchen, das zu beherzigen. Ich hatte allerdings auch eine Bitte an sie, das, wenn die Gegebenheiten nicht zu ihrer Zufriedenheit seien, möchte sie bitte nicht ausfallen und gar beleidigend werden, denn ihr Verhalten bei Thomas und Christine entzog sich des Rahmens des guten Benimms. Sie wandte sich ab, wirkte.. Beleidigt. Schließlich gestand sie krank zu sein. Ich hatte bereits früher erwähnt, dass sie aussergewöhnlich dünn war, nun war sie abgemagert, man konnte ihre Rippen deutlich sehen und spüren. Es erschrak mich.

Einige Tage nach unserem Gespräch fing Marie aber wieder an, mehr zu essen... Noch immer denke ich viel darüber nach, ob ihr verändertes Essverhalten mit mir zusammen hing. In letzter Zeit sehen wir uns seltener, da wir beide viel zu tun haben. Das gibt mir Zeit, darüber nach zu denken, ich frage mich ob ich ihr helfen kann. Brauch sie Urlaub? Eine Auszeit? Wenn sie verreisen würde, müsste ich auf Fabienne acht geben, allein. Während den Arbeitszeiten würde ihr Bruder sie nehmen, so haben sie es bisher auch geregelt. Ich denke, ich würde es hinkriegen.. Für Marie würde ich das machen.

Streitereien scheinen aber normal zu sein. Mir ist aufgefallen, dass John und Alice in letzter Zeit auch nicht wirklich friedlich miteinander umgehen. Alice ist gereizt, wird schnell laut.. Das war vorher nicht so. Sie kritisiert John viel häufiger als gewöhnlich. Vielleicht gehen die beiden grade durch eine vergleichbare.. Phase? Manchmal habe ich dennoch das Gefühl, dass ich mich einfach ungeschickt verhalte. Bei nicht zufriedenstellenden Situationen neige ich dazu, als erstes den Fehler bei mir zu suchen.

Alles andere geht seine gewohnten Bahnen, mein Job im SGC folgt seiner ruhiges Routine, genauso wie das Training. Ich habe es nun doch geschafft, Schiesstraining und Krafttraining in Einklang zu bekommen, ohne eines von beidem zu vernachlässigen, neben dem Ausdauertraining, den archeologischen Arbeiten und den Missionen bei SG4 und 9. Auch in der Ranch Arbeit bin ich mittlerweile fit. Thomas sagte, dass ich zum Herbst hin soweit wäre, ihn und seine 'Truppe' zu begleiten, wenn es darum geht, die Kühe auf die Ost Weide zu treiben und gestern haben wir die 'Rinderarbeit' zu Pferde geübt. Es ging mir ganz gut von der Hand wobei Gonzo seinen Job auch sehr gut kennt. Wo ich Anfangs noch unsicher war, besonders bei den schnellen Drehungen und Wendungen des Pferdes, merke ich, dass ich darin mittlerweile sehr routiniert geworden bin. Joey, Thomas Sohn, ist ein guter Reitlehrer, trotz seines zarten Alters.

Ich habe auch Jeff Hardy wieder getroffen. Er war vor einiger Zeit auf der Erde, aber das Wiedersehen war nicht so erfreut wie erwartet, er hat sich irgendwie verändert, auf einer Ebene die ich nicht ganz beschreiben kann. Er begleitete SG9 auf einer Mission, doch durch viele Ablenkende Faktoren und dem Fakt, dass ich ganz vorn ging und er ganz hinten, habe ich seine Gegenwart erst verspätet zur Kenntnis genommen. Später traf ich ihn im McKinley's, die Kneipe, in der wir uns damals auch angefreundet haben. Er war schon immer so, dass er nicht über seine Vergangenheit redet, aber nun habe ich das Gefühl, dass wir uns durch die lange Kontaktlosigkeit entfremdet haben. Auch das hat mich an diesem Abend beschäftigt und auch betrübt. Ich habe Jeff immer als guten Freund und Kamerad geschätzt und ich habe viel von ihm gelernt. Doch er war an dem Abend so anders.. Er deutete auch an, dass etwas auf Atlantis passiert sei... Vermutlich war das ein Grund für sein doch recht merkwürdiges Verhalten. Er kehrte einige Tage später wieder zurück nach Atlantis... ich hoffe, ich werde ihn wieder sehen.

In letzter Zeit holen mich auch öfters wieder Erinnerungen der Vergangenheit ein. Immer öfters denke ich an Val'Koree, der Planet auf dem ich stationiert wurde, als ich noch unter Ba 'als Knute lebte. Der Planet, auf dem ich auf SG9 stiess. Damals hatte alles angefangen. Ich erinnere mich noch an das Unwetter kurz bevor ich die Welt mit Sg9 wieder verließ. Ich hatte Kontakt aufgenommen zu einer Rebellengruppe, die sich nach meiner Abreise geformt hatte, doch sie war nicht erfolgreich, sie kämpfte um ihr Überleben. Es war mein Auftrag, eine geheimnissvolle Kiste zu finden, angeblich eine allmächtige Waffe, die es zu zerstören galt, bevor Ba' als Truppen sie in ihren Besitz bekommen. Das tat ich, obwohl SG9 mir noch begegnete und die Aufgabe erschwerte, so lieb wie ich jedes einzelne Mitglied dieses Teams auch hab, aber i diesem Moment, waren sie ein Gefahrenpotenzial, ich erfüllte meine Mission und kehrte zur Erde zurück, mit dem Wissen, das Val'Koree und alles, was ich dort kannte, in einem Unwetter unterging. Die letzten Bilder vor der Gate Reise, die dunkelgrauen Wolken, das Gewitter, das weit mächtiger erschien als jedes natürliche Gewitter, gehen mir nicht mehr aus dem Kopf. Der Donner, der den Weltuntergang ankündigte und Blitze, die wie die Boten der Hölle, in die Erde Schlugen... Es ist nun schon Monate her... Ich muss wissen, was aus dieser Welt, die mal meine Heimat war, geworden ist.
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Re: A Jaffa's Diary

Beitragvon TalOrak » Montag 11. November 2013, 21:14

Tagebucheintrag 27, 11.11.2013 Erdenzeit

Da mein Leben momentan wieder etwas ruhiger und geordneter wird, habe ich wieder mehr Zeit, meine Gedanken zu sammeln. Das Kel'Noreem ist die letzte Zeit wieder einfacher geworden, auch meine Konzentrationsfähigkeit ist etwas besser geworden. Alles in allem fühle ich mich sehr wohl. Mir ist zu Ohren gekommen, dass mein Ersatz bei SG4 vorletzte Woche schwierig war und dass es eine Anzeige gegen Scott Bennerman gegeben haben soll. Damit habe ich mich aber noch nicht weiter beschäftigt, da es mich nicht betrifft und ich den Soldaten, der als mein Ersatz eingesetzt wurde, nicht kenne.

Mit Teal'c hatte ich kürzlich mal wieder eine Konversation. Es ist auffällig, obwohl er der einzigste meiner Artgenossen hier auf dieser Basis ist, schaffe ich es immer wieder ihm kunstvoll auszuweichen, so drückte er sich aus und damit hat er auch recht. Ausserdem bezeichnete er mich als naiv, als ich ihm von meiner Beziehung mit Marie erzählte. Ich bin mir nicht sicher ob ich diese Beziehung grundlegend überdenken sollte oder ob ich beleidigt sein sollte. Grundsätzlich gebe ich nicht all zu viel auf seine Meinung doch in der Vergangenheit war sein Rat manchmal nützlich, zumal er der einzigste ist, mit dem ich mich echt austauschen kann, der einzige, der weiss wo ich her komme und in welcher Situation ich mich eigendlich befinde. Und dennoch stimmt es, ich meide seine Nähe, sehe zu, dass ich nicht zu den selben Zeiten in den Trainingseinrichtungen bin wie er. Manchmal versuche ich zu ergründen, warum dem so ist und muss gestehen, dass ich es mir nicht erklären kann, aber seine Gegenwart ist mir unangenehm. Ich glaube, das wird sich nie ändern.

Kurz nach diesem Gespräch bin ich als Zusatzpersonal bei Sg3 mitgegangen, ich hatte Bereitschaftsdienst aber eigendlich keine Einplanung für Offworld Einsätze, aber ich dachte mir, bevor ich meine Zeit verschwende, könnte ich bei SG3 mitgehen, sie unterstützen und eventuell etwas neues dazu lernen. SG3 ist das Team von Marie, auch ein Grund der mich bewegt hat, mitzukommen. Aber was ich dort erlebt habe, war gradezu grotesk. Ich kenne Marie als Wild und auch verspielt, sie probiert gerne neues aus und lebt sich gerne aus. Das ist, was ich an ihr liebe aber auf fremden Welten zwischen Wesen und Personen, die man nicht kennt, sich, im warsten Sinne des Wortes, wie ein Kind zu benehmen, finde ich milde gesagt unangebracht. Sie rollte auf dem Boden, machte Sportübungen aus Spass und hat im wesentlichen das gemacht, was sich auch mit Fabienne auf dem Spielplatz macht, mit dem Unterschied, dass es bei diesem Ausflug um einen diplomatischen Einsatz ging. Später forderte sie mich zum Sex unter dem Tisch des Gastgebers auf, es war mir alles in allem sehr peinlich, zumal der Gastgeber auch noch Gedankenlesen konnte. Ich hab mich noch nie so geschämt. Ich würde es sonst nie tun, ich liebe Marie, aber in diesem Moment habe ich mir gewünscht, ihr Verhalten auf knopfdruck kontrollieren zu können. Am Ende der Mission hat sie noch eine Anfuhr von O'Sheawn und Scarlett Asturia bekommen, wir hatten an dem Abend auch noch Streit deswegen, in dem sie sich absolut uneinsichtig zeigte und sagte, das sie nunmal so wäre. Ich verstehe diese Frau manchmal nicht, wie kann man sich als ausgebildeter Soldat so benehmen? Das sind die Momente, in denen ich denke, ich kenne die Tau're nicht.

Was all zu selten vorkommt ist ein Dialog zwischen meinem Captain Jane Harper und mir während einer Benefiz Veranstaltung in Denver, der wir gezwungenermaßen beiwohnen mussten. Wir unterhielten uns über das Essen dort, dass es zu wenig sei und nicht nennenswert schmackhaft. Ich bot ihr daraufhin an, zum Essen zu Marie und mir zu kommen, sie hörte da zum ersten Mal, dass ich in einer Beziehung lebe, sie war offensichtlich überrascht. Und sie nahm das Angebot zum Essen zu kommen an... Ich habe Marie diesbezüglich noch nicht angesprochen, werde dies aber wohl diese Woche tun, ich hoffe, dass es keine Umstände bereitet. John kam mir an dem Abend merkwürdig vor, nicht viel merkwürdiger als sonst auch aber an jenem Abend war es doch sehr kontrastreich. Ich frage mich, ob er noch Mitglied in unserem Team sein will, er wirkt antriebslos und demotiviert. Ob es allein daran liegt, dass Captain Harper ihn als Truppenleiter abgesetzt hat? Oder aber an einer Beziehungskrise zwischen ihm und Alice, welche in letzter Zeit deutlich aggressiver und streitlustiger scheint. Sie hat mich am gestrigen Abend, nach dem ich einen Vorschlag zum weiteren Vorgehen gemacht habe, deutlich angeschrien, was ich in Anbetracht der Situation für unangebracht hielt aber ich habe nichts dazu gesagt, denn ein Streit hätte in diesem Moment nichts gebessert. Aber beide verhalten sich in letzter Zeit auffällig und ich frage mich, ob alles in Ordnung ist.

In meinem Beziehungsleben hingegen ist alles in Ordnung, ich habe ein neues irdisches Fest kennengelernt: Halloween. Ein Fest das seinen Ursprung in Irland hatte, ich musste dabei wieder an Sam Braga denken, welche ihre Wurzeln ebenfalls in Irland hat. Den Sinn und den Hintergrund des Festes unterscheidet sich von den Quellen her, aber eines sagen alle Quellen aus, dass es ein Totenfest ist, welches die 'Rückkehr der Seelen' feiert. Obwohl es hier viele Bräuche, Riten und Feste gibt, die die Grenzen zum Aberglauben schrammen, finde ich dieses Fest, welches die Auferstehung der Toten huldigt, doch recht merkwürdig. Fabienne aber findet diesen Feiertag grossartig und mit ihr und Marie habe ich Kürbisse ausgehöhlt und verzerrte Gesichter hereingeschnitten.

An einem anderen Tag hatte Fabienne den Wunsch geäussert, von mir adoptiert zu werden. Dieser Wunsch hatte mich etwas überrascht und ich wusste nicht, was ich antworten sollte, denn ich kenne die gesetzlichen Grundlagen dafür nicht. Marie sagt immer wieder, dass ich mich als Fabiennes Ziehvater sehr gut mache, aber aus irgendwelchen Gründen fühle ich mich nicht sicher genug, diese Meinung zu teilen. Fabienne ist gut zu kontrollieren, sie gehorcht und ist sehr einsichtig. Ich habe keine Angst, mit ihr allein zu sein, wenn Marie noch arbeitet oder anderweitig verhindert ist, aber dennoch habe ich Angst, gravierende Fehler zu machen. Oft stelle ich mir auch die Frage, ob ich alles in Maries Sinne mache, wenn ich Fabienne etwas erkläre. Massreglung war glücklicherweise noch nicht nötig. Aber auch oft liege ich Abends im Bett, schlafen tu ich wenig aber ich nutze die Zeit zum nachdenken und ausruhen, und ich frage mich, ob das ein Teil meines Lebens ist, der mir immer gefehlt hat. Ich fühle mich zufrieden und komplett, seit ich mit Marie und Fabienne zusammen bin und würde dieses gefühl nicht missen wollen. Wenn es einen Gott oder ein Schicksal gibt... Hätte er das für mich vorgesehen?
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Re: A Jaffa's Diary

Beitragvon TalOrak » Dienstag 3. Dezember 2013, 19:48

Tagebucheintrag 28, 1.12.2013 Erdenzeit

In letzter Zeit komme ich weniger dazu, Tagebucheinträge zu verfassen, da ich in mehrerlei Hinsicht in Anspruch genommen werde. Ein Punkt ist Marie, sie wurde vor wenigen Wochen während eines Einsatzes bei SG 3 schwer verletzt. Seit dem liegt sie auf der Krankenstation hier im Berg und wird behandelt, aufgrund ihrer grossflächigen Brandwunden. Dieser Umstand führte herbei, dass ich mich nun gänzlich allein um Fabienne kümmern muss. Auf der einen Seite eine interessante Herausforderung, auf der anderen Seite aber auch eine enorme Verantwortung. Nach dienstschluss ist es zu einer täglichen Routine geworden, dass ich Marie auf der Krankenstation besuche, danach fahre ich mit einem Taxi zu Maries Bruder, um Fabienne dort abzuholen, und anschliessend nach Hause, wo ich mit ihr koche, Esse und mich mit ihr beschäftige. Manchmal gehen wir auch zusammen einkaufen oder zum Spielplatz, einmal hatte sie eine Freundin vom Kindergarten mitgebracht, welche dann ebenfalls bei uns gegessen hat. Ich stell mir öfters mal die Frage, ob dies ein gewöhnliches Familienleben ist, hier auf dieser Welt, ob alle Familien so strukturiert sind. Ich habe dies bezüglich kaum vergleichswerte... Bei Sam Braga hat seit dem Tod ihres Mannes kein Mann die Rolle des Vaters übernommen, in ihrem Haushalt, auch ich nicht. Bei Thomas und Christine scheint sich das ähnlich zu verhalten, wie bei Marie und mir, mit dem Unterschied, das keiner der beiden Eltern einen lebensgefährlichen Beruf ausübt... Und bei uns tun es beide Eltern.

Sprechend über Thomas und Christine, die leider auch zu spüren bekommen, dass mein Alltag mich momentan sehr einspannt, deren Sohn Joe war kürzlich ebenfalls krank. Bauchschmerzen und häufiges Erbrechen, sowie allgemeine Schwäche waren die Symptome, doch nach einigen Tagen hatte er sich glücklicherweise erholt. Thomas sagte, dass er und seine Frau 'richtig mitgelitten' haben, worauf hin ich ihn fragte, ob sie ebenfalls erkrankt seien, dies jedoch verneinten. Arbeiten tu ich dort jedoch seltener in letzter Zeit, die Rinder sind umgeweidet und die Heuernte von den hinteren Feldern eingefahren und somit ist meine Arbeitskraft dort nicht mehr so dringlich, obwohl ich öfters mal von Thomas per Handy angesprochen werde, wann ich mal wieder vorbei komme. Nach einem Arbeitstag, an dem ich half die Heupresse zu bedienen, konnte ich ihn davon überzeugen, Fabienne auf einem seiner Pferde reiten zu lassen. Ich musste für ihre Sicherheit bürgen, doch ich weiss, dass Gonzo ein verlässliches Pferd ist, weil ich auf ihm selber das Reiten erlernt habe. Fabienne hat sich sehr gefreut, als ich ihr erzählt habe, dass ich mit ihr zum Reiten fahre und sich hat sich auch sehr gut mit Joe verstanden, die sich von dem ersten Besucht, der nicht so war, wie Marie und Fabienne es sich erhofft hatten, noch kannten. Gonzo war ruhig und geduldig, wie ich es nicht anders von ihm erwartet habe, und habe ihn mit Marie auf seinem Rücken erst ein paar Runden über den Reitplatz und schliesslichen einen ruhigen Feldweg entlang geführt. Joe ist nebenher geritten und Marie hat den Wunsch geäussert, auch reiten zu lernen.

Mein Leben im Berg ist gleichermassen ausgelastet wie Privat. SG 7 hat eine grosse Anzahl von archeologischen Fundstücken von PX-687 mitgebracht und nun ist es meine Aufgabe, Daniel beim Sichten und Katalogisieren zu helfen. Sichten und Katalogisieren ist das Häufigste, was ich in der archeologischen Abteilung mache. Jedes Fundstück muss genaustens betrachtet werden, fotografiert und seine Besonderheiten benannt werden. Jedes Fundstück wird auf verschiedene Strahlungen oder Energien geprüft, es bekommt eine Nummer zu gewiesen sowie ein Lagerfach und die möglichst genaue Beschreibung so wie die meist mehreren Fotos werden dann in der elektronischen Datanbank gespeichert. Eine mühseelige Arbeit, die nur sehr langsam voran geht. Einige der Fundstücke erinnern mich an die Antike des Griechenlandes, aber die meisten sind so fremdartig, dass ich sie mit keinem mir bekannten Kontext in Verbindung bringen kann. Neben der üblichen Berichte Flut, die beinahe jeder Mission folgt, der ich beiwohne, wurde ich dann noch von Colonel Cant, dem Kommandeur des SG 4, gebeten, einen Bericht zu schreiben, über welchen ich schon länger brüte und mir nicht sicher bin, wie ich manche Dinge ausschreiben soll, da sie schon wesentlich weiter in die Vergangenheit reichen. Ich lasse ihn nun schon relativ lange auf seinen Bericht warten und er hatte während des letzten Einsatzes nichts erwähnt, ob er ihn vergessen hat oder er aus anderen Gründen an Wichtigkeit verloren hat? Ich werde mir ein Nachfragen bewusst verkneifen... Ausserdem hat Alice Bonaventura unser Team verlassen, was ich bedaure. Es kam mir recht plötzlich vor, ich vernahm vorher keine Worte, die es bereits ankündigten. Ich frage mich, ob es eventuell damit zu tun hat, dass sie in letzter Zeit öfters Konflikte mit John hat und ob ihr die Zusammenarbeit mit ihm auf Einsätzen zu viel abverlangt. Bisher hatte ich keine Gelegenheit sie darauf anzusprechen. Obwohl unsere Fachrichtungen sich sehr oft kreuzen, sehe ich sie erstaunlich selten, besonders in letzter Zeit macht sie sich rar.

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