Das Tagebuch von Lilly Evans

Tagebücher der einzelnen Spieler. Teile deine Missionserlebnisse und -eindrücke mit den anderen oder lass sie einfach nur an deinen Gedanken teilhaben.
Benutzeravatar
Lilly Evans
ehemaliges SGC-Mitglied
ehemaliges SGC-Mitglied
Beiträge: 188
Registriert: Montag 28. April 2008, 18:23

Das Tagebuch von Lilly Evans

Beitragvon Lilly Evans » Mittwoch 6. Oktober 2010, 22:40

Einige Auszüge aus dem Tagebuch von Lilly Evans.

März 1989:

Ich kam am 19. März 1981 auf die Welt.
Ich hab tolle Eltern: Mein Dad heißt Jason. Er arbeitete bei der CIA. Mummy sagt immer, dass er wichtige Sachen tut um unser Land zu schützen. Das finde ich spitze…Ich glaube, ich möchte auch einmal so einen Beruf machen. Meine Mummy heißt übrigens Shanon.
Dieses Tagebuch habe ich vor ein paar Tagen zu meinem 8. Geburtstag bekommen. Mein Geburtstag war riesig…Sogar meine Tante Emily aus Deutschland flog hierher. Nur für mich!! Ich mag meine Tante Emily sehr: Mummy und ich haben sogar mal drei Jahre lang bei ihr gewohnt. Damals hab ich ziemlich gut Deutsch gelernt, und danach gleich Aaron beigebracht. Wir reden sogar manchmal auf Deutsch miteinander, um Mum zu ärgern.
Aaron ist mein Bruder. Er ist 3 Jahre älter als ich. Er ist eigentlich ganz in Ordnung, für einen Jungen.
Wir waren in Deutschland, als ich drei war. Ich erinnere mich nicht mehr an sehr viel.
Außer an eines: Kurz bevor Mummy und ich wieder abreisten, das war im Sommer nach meinem 6. Geburtstag, stellte mir Mum Con vor. Sie ist zwei Jahre jünger als ich und kommt aus China. Mummy hat gesagt, sie ist ab heute meine kleine Schwester. Da sie aber schon länger in Deutschland ist, bleibt sie bei Tante Emily. Das ist ok. Ich mag Con. Sie ist ein liebes Mädchen.
Dann hab ich mit der Schule begonnen….Vielleicht wären wir noch in Deutschland geblieben…aber Mummy wollte, dass ich in Amerika in die Schule gehen. Ich mag die Schule. Vielleicht auch deshalb, weil ich jedes Jahr Klassenbeste bin!!!


Dezember 1992:

Aaron muss in letzter Zeit ziemlich oft zum Arzt. Er sagt, seine Augen jucken…Irgendwie komisch. Nach Weihnachten kommen die Testergebnisse aus dem Labor.
Neue Schule ist in Ordnung…
Wir verbringen den Winter bei einem alten Freund von Dad, Onkel Ray. Ein lustiger Kerl, der immer Späße mit uns macht. Er wohnt in Kanada!! Meterhoher Schnee, ich komme!!!



Jänner 1993:

Haben die Diagnose bekommen: Aaron hat eine seltene Augenkrankheit. Seine Augen werden mit der Zeit immer heller. Schade, kein schönes Blau mehr. Sie sollen irgendwann ganz weiß sein…sieht bestimmt komisch aus. Aber solange er nichts Gefährliches hat…ist es ok. Der Arzt sagte, es sei sein Genfehler, oder so was in der Art.


Juni 1994:

Aarons Augen werden immer heller. Sie witzig aus. Mum & Dad streiten sich immer öfter. Sie glauben aber, ich höre es nicht… Ich glaube, es geht um Daddys Arbeit…

Im Sommer kommt uns Con besuchen. Kann es kaum erwarten, sie wieder zusehen. Sie bleibt alle neun Wochen bei uns. Echt stark. Freu mich auf mein kleines Schwesterchen!


März 1995:

Habe jetzt regelmäßig mit Con Kontakt. Letzter Sommer war der Hammer. Obwohl sie adoptiert ist, sieht sie mir irgendwie total ähnlich.
Die Streiterei von Mum und Dad wird auch nicht besser…nervt wirklich enorm!!!

Aarons Augen sind seit Februar komplett weiß…sieht gleichzeitig hübsch und etwas gruselig aus…seine längeren schwarzen Haare umrahmen sein Gesicht nun…steht ihm gut!!
Hab die High-School bis jetzt gut überstanden. War nicht immer Klassenbeste, aber nah dran. Hatten heuer eine Auslandsstudentin aus Japan. Ihr Name ist Sun Sabakuno. Sabakuno heißt soviel wie „Sandsturm“, hat sie mir erzählt. Werde wohl auch nach ihrem Austauschjahr mit ihr Kontakt halten…verstehe mich sehr gut mit ihr.
Letzte Ferien verbrachte ich mit Ray…er hat mir den Umgang mit Waffen beigebracht…Echt coole Sache. Holt mich jedes zweite Wochenende zum Schießtraining.



September 1997:

Aaron geht mittlerweile auf die Uni…Er studiert Geschichte, ist kaum noch zu Hause.
Der Streit von Mum und Dad wird heftiger…Das kotzt!! Con versteht mich…
Sie kommt im Winter und bringt mir Mandarin bei…wird interessant- Lehrreiche Ferien, ich komme!!!



Juli 1998:

Scheiße!! Bringt mich bitte wer um!! JETZT!! SOFORT!!! ICH KANN NICHT MEHR!!!

Und dann kam lange Dunkelheit…Stille, Schmerz, Verzweiflung, Unmut…aber vor allem Schmerz. Ich kann mich nicht rühren, drohe an dem Dunkel zu ersticken. Ich muss hier weg…sofort!

[Die nächsten Seiten sind mit nassen Flecken überzogen, einige Seiten sehen sehr mitgenommen aus. Die Schrift ist zittrig und ungenau.]

Wie kann mein Leben in einem Moment nur so aus den Fugen geraten? Wie konnte ich zulassen, dass mein ganzes Leben plötzlich auf dem Kopf steht…Erst Kinokarten in der Hand und ein Lächeln im Gesicht…dann Blut, Gedärme und Glassplitter am ganzen Körper…
Wie konnte das nur passieren..
Und ich falle immer weiter….Boden ist keiner in Sicht…

--

Das Beruhigungsmittel scheint langsam zu helfen. Fühle mich nicht mehr so ruhelos. Bin jetzt schon geschlagene 4 Tage hier…ich mag keine Krankenhäuser.
Meine Gedanken sind jetzt klarer. Und leider immer noch da.
Genauso wie die Bilder…sie verschwinden einfach nicht.
Ich sehe alles wieder vor mir, wenn ich nu r die Augen schließe…sogar das Gespräch mit Aaron davor:

„Sie holen uns gemeinsam ab?“, hat er ungläubig gefragt.
Und ich hab lächelnd genickt.
Sie verstehen sich jetzt wieder besser, habe ich geantwortet.
Und ich sah sie um die Ecke fahren.
In unserem weißen Chevrolet.
In unserem weißen Chevrolet, der rot-blitzend hochfliegt.
Es riss mich von den Füßen.
Aarons Gewicht war auf mir.
Warme Luft und der Geruch von heißem Metall und schmelzendem Plastik fuhr über mich hinweg.
Dann stand ich wieder auf.
Ich hörte irgendwo Flammen lodern.
Sie kamen aus dem Chevi.
Aus unserem weißen Chevi.
Aus unserem weißen Chevi, der rauchend und brennend auf dem Dach lag.
Aaron nahm sein Telefon.
Er wählte den Notruf.
Ich taumelte mit tauben Beinen auf das Wrack zu.
Ich sah Mum da liegen.
Mitten auf dem Gehsteig.
Als ich näher kam, sah ich dass sie blutete.
Sie blutete aus dem Kopf.
Dann sah ich, wie eine schleimige Flüssigkeit sich über meinem Schuh ergoss.
Eine Flüssigkeit, die aus der geknackten Schädeldecke meiner Mum floss.
Mir wurde schlecht.
Wirklich schlecht.
Wirklich schlecht, als ich bemerkte, dass mein Dad nicht mehr im Wagen saß.
Ich sah ihn etwas weiter weg liegen…begraben unter einer Autotür.
Ich rannte zu ihm.
Ich hob die Autotür an und hievte sie von ihm runter.
Die Brandblasen an meinen Händen bemerkte ich erst nachher.
Er lag auf dem Rücken und atmete stoßartig.
Ich kniete mich vor ihn.
Ich hob seinen Körper an und legte ihn auf meine Beine.
Er sah mich an.
Mit dem liebevollsten Blick der Welt.
Einem Blick, den nur Väter beherrschen.
Einem Blick, den nur liebende Väter beherrschen.
Er wollte nach meiner Wange fassen.
Er hatte auf dem rechten Arm keine Hand mehr.
Er hatte auch nicht mehr die Kraft, den Arm ganz zu heben.
Er ließ den Arm wieder fallen und sein Körper wurde schlaff.
Er blinzelte mich an.
Dann sagte er, dass ich ein wunderschönes Mädchen sei.
Er sagte, dass ich einmal einen tollen Mann finden würde.
Er sagte ein paar Nummern und Zahlen.
Er sagte, ich solle sie mir unbedingt merken.
Er lächelte mich schwach an.
Er sagte, wie stolz er auf mich sei.
Er begann zu weinen.
Ich wollte nicht, dass er weint.
Er sagte, dass er mich über alles liebte. Und dass er mir das viel zu wenig gesagt hatte.
Er bekam ein Glitzern in den Augen.
Ein Glitzern, so schön, dass auch ich zu weinen begann.
Ich begann auch deshalb zu weinen, weil ich daran dachte, dass mich Mum nie wieder mit ihrer hellen und fröhlichen Stimme wecken würde.
Nie mehr wieder!!
Er sah mich weiter mit diesem Glitzern an.
Dem wunderschönsten Glitzern der Welt.
Dem Glitzern, das nur ein Vater in sich hat.
Ein liebender Vater.
Er sagte, er sei stolz auf mich.
Dann sagte er nichts mehr.
Außer meinen Namen.
Ganz leise…
Und dann war er tot!
Er rührte sich nicht mehr.
Keinen Finger rührte er mehr.
Nicht einmal seine so wundervoll glitzernden Augen rührten sich.
Er war tot!
Ich schrie, weinte, wollte spucken, alles auf einmal.
Ich drückte seinen leblosen Körper an mich, wobei ich mir etliche Glassplitter in die Brust bohrte.
Aber das war mir egal.
So was von egal.
Er war weg.
Einfach weg.
Und dann wurde es dunkel…für eine sehr lange Zeit!!!





Oktober 2000:

Hab mich für die Uni beworben...und wurde angenommen.
Studiere Astrophysik. Ganz ok.
Besuche Mum und Dad oft…
Sie fehlen mir.
Die Nummer und die Zahlen hab ich mir gemerkt. Und Dads Kollegen von der CIA gegeben. Nach der Uni, möchte ich zum Militär. Ich möchte wissen, wie man sich verteidigt. Wie man stark wird. Das bin ich Dad schuldig.

Aaron war dumm! Er hat das Autokennzeichen, dass Dad mir gesagt hatte, auf eigene Faust gesucht. Seit September hab ich ihn nicht mehr gesehen….
Ich hab es natürlich auch versucht…ohne Erfolg.
Wohne jetzt wieder bei Emily und Con. Fühle mich gut. Habe wieder eine Familie!


Februar 2002:

Abschluss geschafft: hab ein Semester übersprungen.
Versuche, Arbeit zu finden. Ist nicht leicht. Bin oft einsam.
Hab immer noch nichts von Aaron gehört.
Hoffe, er lebt noch.


August 2005:

Hab schon viel Arbeitserfahrung. In letzter Zeit schwenken meine Interessen sehr zur Medizin. Hab den Tod von Mum und Dad immer noch nicht überwunden. Die Bombenleger wurden inzwischen festgenommen…immer noch keine Spur von Aaron.
Außer ein Anruf: Es ginge ihm gut, sagte er…mehr nicht.
Ray bietet mir einen Job ab…auf einer Militärbase.
Bin bald mit Militärgrundausbildung fertig…dann überleg ich’s mir.


März 2008:

Hab mich bei der Militärbase beworben. Stargate-Programm nennt sich das Ganze. Noch nie davon gehört. An der Uni bin ich auch eingeschrieben, für Medizin-Kurs.
Bin mal gespannt, was mehr Zeit in Anspruch nimmt.


25. April 2008:

Wurde angenommen!!!
Heute ist erste Mission.
Bin nervös. Ist eine geheime Militär-Base. Geht um Reisen ins Weltall. Total abgefahren. Bin gespannt was mich erwartet.
Neues Team, neue Leute…wird spannend.


Hatte abends ´ne Unterhaltung mit einem Teamkollegen.
Er heißt John und ist ein echter Draufgänger. Aber irgendwie süß…nach einem Streit wegen heute, haben wir uns geküsst. Dann hat er mich ins Bett gebracht…Das kann ja lustig werden.
Habe ihm von meinen Eltern erzählt. Er war der erste…und er versteht mich!
Tut gut!


Jänner 2009:

Arbeit läuft prima.
Hab tolle Kollegen. Bin seit über 5 Monaten mit John zusammen…nächsten Monat wollen wir heiraten. Bin überglücklich!!!
Aber immer noch kein Wort von Aaron.

Habe mich erneut an der Uni eingeschrieben...diesmal für Medizin.
Belege dann den Sanitäterposten in meinem Team.
Hab vor kurzem Charlie Parker kennengelernt.
Weiß noch nicht genau, wo ich sie hinstellen soll...Kollegin, oder doch Freundin?
Wir werden sehen, was die Zeit bringt.
Zuletzt geändert von Lilly Evans am Donnerstag 7. Oktober 2010, 21:01, insgesamt 2-mal geändert.
If you play the game of thrones - you win or die!
And remember: Winter is coming! - Mind the Starks
Benutzeravatar
Lilly Evans
ehemaliges SGC-Mitglied
ehemaliges SGC-Mitglied
Beiträge: 188
Registriert: Montag 28. April 2008, 18:23

Re: Das Tagebuch von Lilly Evans

Beitragvon Lilly Evans » Donnerstag 7. Oktober 2010, 20:59

November 2009:

Bin seit Februar mit John verheiratet. Mein Leben könnte nicht besser sein. Außer vielleicht, dass John ins Pentagon versetzt wird...auf unbestimmte Zeit.
Aaron hat ein paar Mal angerufen, er verrät mir aber nicht, wo er sich aufhält...


Hatte ne verrückte Idee: Ich brauche ein Zeichen, um zu sehen, dass ich alles schaffen kann. Und das mich an meine Eltern erinnert. Und mich daran erinnert, was ich jedes Mal dort weit draußen leiste: Die Idee artete dann in das hier aus:

http://250kb.de/VzuM1QB

http://250kb.de/SoAM2yk

Herbst 2010:

Komme mit dem Studium gut voran.
Habe mich hochgearbeitet zum Master Sergeant. Denke oft an Aaron, höre aber selten von ihm. Genauso wie von John. Habe aber keine Zeit wirklich unbeschäftigt zu sein.

Zwei neue Rekruten habe ich kennengelernt: mehr unfreiwillig.
Eine junge Soldatin, Lia heißt sie, wollte sich wegen ihrem Freund umbringen.
DiNozzo und ich konnten sie gerade noch aufhalten. Mag sie gerne.
Auch ihre Freundin Eva ist nett. Sie mag mich wohl mehr als bloß als Freundin...mal sehen,wo das noch hinführt.
Versuche einfach zu überleben!!
Zuletzt geändert von Lilly Evans am Donnerstag 11. November 2010, 19:32, insgesamt 1-mal geändert.
If you play the game of thrones - you win or die!
And remember: Winter is coming! - Mind the Starks
Benutzeravatar
Lilly Evans
ehemaliges SGC-Mitglied
ehemaliges SGC-Mitglied
Beiträge: 188
Registriert: Montag 28. April 2008, 18:23

Re: Das Tagebuch von Lilly Evans

Beitragvon Lilly Evans » Donnerstag 4. November 2010, 21:58

November 2010:

Lia geht es wieder besser, hatte viele Rückschläge, versuche ihr beizustehen...
John ist wieder aufgetaucht: große Freude! Er hat meine Zweifel mit einem Mal beseitigt, ich weiß einfach, dass wir füreinander geschaffen sind.

Weiß nicht genau, was ich mit meinem weiteren Leben anfangen soll: Es tut sich nicht viel, aber immer gerade genug um beschäftigt zu sein...ein seltsamer Zustand!
Sun ist selten auf der Base...vermisse Con und kleine Nichte sehr.

Nach einer schwereren Verletzung vor ein paar Wochen, hab ich mir ein paar Gedanken gemacht...was, wenn mir da draußen etwas passiert? Wer würde trauern? Mein Mann bestimmt, auch einige Kollegen...doch wie lange? Zwei Monate? Ein Jahr?
Und dann wäre ich vergessen.
Für immer weg.
Wie Mum und Dad....Fühle mich unwohl!!!
If you play the game of thrones - you win or die!
And remember: Winter is coming! - Mind the Starks

Zurück zu „Tagebücher“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 6 Gäste