Mongolen & Thibana
-Ein intergalaktischer Vergleich
von
AmFC Jack Murray
Es ist schon erstaunlich, da reist man tausende von Lichtjahren in eine andere Galaxie und erwartet doch nicht auf ein Volk zu treffen, dass so starke Ähnlichkeiten in Kultur und Lebensweise hat wie die Thibana, dass mongolische Volk der Pegasus Galaxie.
Erblickt man das Volk der Thibana das erste mal, mag man aufgrund des Aussehens, der Erscheinung und der Nomadischen Lebensweise denken es handle sich um Mongolen.
Dennoch könnten die Unterschiede nicht größer sein. Die Mongolen haben sich über Generationen hinweg bewusst auf das Nomaden leben hin entwickelt, währrend die Thibana teilweise auf diesem Weg gezwungen worden sind. Denn das Nomaden Dasein ermöglicht es den Thibanern sich besser vor den Wraith zu verbergen, da diese nie mit Genauigkeit sagen können ob und wie lange sich die Thibana an einem Ort aufhalten werden. Zudem und das ist ebenfalls ein entscheidender Vorteil, können die Thibana durch diese Lebensweise schnell vor den Wraith auf eine andere Welt fliehen sollten sie einmal auftauchen. Kurz gesagt, es ermöglicht eine höhere Lebenserwartung.
Diese Entwicklung war auf der Erde erheblich anders, denn anders als die Thibana sind die Mongolen nie in diese Art der Existenz gezwungen worden, vielmehr ermöglichte es den Mongolen ein hohes Maß an Ungebundenheit und war auch bestens geeignet um benachbarte Völker zu Plündern, China sei hier das Paradebeispiel.
Auf meinen Forschungen bin ich auch auf eine alte Legende gestoßen die jedem Kind in Form einer Geschichte erzählt wird die „Der Große Marsch“ heißt. Darin heißt es, dass der T'asch'kel Khun(wörtlich: Herr aller Sippen) von einem Vorfahren(die Antiker) vor den Wraith gewarnt worden ist. Dieser T'ash'kel Khun soll dann Verfügt haben, dass die Thibana künftig von Welt zu Welt in verschiedenen Sippen reisen.
Ich bin im laufe meiner Forschungen auf verschiedene Hinweise und Legenden geraten die darauf Hindeuten, dass die Thibana einst ein blühendes Volk gewesen sind welches einen Heimatplaneten hatte auf dem sie ein heimisches Leben führten bis der T'ash'kel Khun gewarnt wurde. Im lauf der Zeit ist dass Wissen um den Heimatplaneten und seiner Adresse verloren gegangen, seitdem versucht man das Verloren Wissen zurückzuerlangen.
Die Religion an die die Thibana glauben ist allerdings eine sehr spezielle.
Während bei den Mongolen der Khan bzw. der Großkahn als Vertreter des Himmels auf Erden galt, hat der T'ash'kel Khun eine ganz andere Rolle, er gilt als Vertreter des Gesamten Volkes.
Die Mongolen hatten keine allgemeingültige Staatsreligion, vielmehr war es davon abhängig welche Religion die jeweiligen Nachbarn hatten, so gab es Mongolen die sich zum Christentum bekannten, während die „eigentlichen“ Mongolen dem Schamanismus nahe standen. Durch die Nachbarn wurde die eigene Religion als eine unter vielen angesehen, wodurch wirkliche Glaubensfreiheit auch gelebt werden konnte. Das hatte teilweise auch damit zu tun, dass sich ein Volk leichter im Zaun halten lässt, darf es seine eigene Religion ausüben.
Diesbezüglich habe ich in meiner Zeit bei den Thibanern ganz andere Erfahrungen gemacht. Die Thibaner wissen, dass es Naturkräfte gibt. Wenn es einen schlimmen Sturm gibt, so ist es für sie nicht die Wut eines Gottes, sondern etwas ganz natürliches. Die Religion der Thibaner bezieht sich vielmehr auf das Leben nach dem Tod, auf dass die Seelen der Verstorbenen auch wirklich zu den Vorfahren kommen. Die Religion oder der Glaube der Thibana erhält ein ganz anderes Gesicht, wenn man bedenkt, dass die Antiker auch als die Vorfahren bekannt waren. Könnte es also sein, dass die Thibana glauben, das man nach dem Tod Aufsteigt und zu den „Vorfahren“ kommt?
Erstaunlich ist aber auch, dass auch die Wraith eine Rolle in der Religion haben, denn wer von den Wraith getötet wird ist Seelenlos und kann nicht zu den Vorfahren kommen. Kann es also sein, dass die Thibana deswegen ein Nomaden leben führen um zu verhindern, dass sie von den Wraith getötet werden um so zu den Vorfahren kommen zu können?
Leider kann ich auf diese Fragen keine Antwort geben, fest steht aber, dass die Thibana jedem Toten der nicht durch die Wraith gestorben ist in einer Feierlichen Zeremonie zu verbrennen um ihm so das „Licht der Vorfahren“ finden zu lassen. Jeder der stattdessen von den Wraith getötet wurde wird eingewickelt und mit dem Gesicht nach unten begraben.
Einmal pro Jahr findet das Große Sippentreffen statt, auf dem auch der T'ash'kel Khun von allen Sippenführern gewählt wird. Wie jedoch der Initiationsritus für die Amtsaufnahme aussieht konnte ich in meiner Zeit bei den Thibanern nicht herausfinden. Der T'ash'kel Khun bleibt solange im Amt bis er entweder stirbt oder von einem fähigeren abgesetzt wird. Zur Zeit ist dieses Amt unbesetzt, aufgrund unterschiedlicher Streitigkeiten. Seine Aufgabe ist es unter anderem bei Streitigkeiten zwischen zwei Sippen zu schlichten und dafür zu sorgen, dass die Thibaner als Volk bestand hat. Doch das Sippentreffen hat noch eine andere Aufgabe, so wird hier darüber entschieden in welcher Sippe ein Lehrling seine Ausbildung zu Ende bringt. Dies soll Banden schaffen die über die eigene Sippe hinausgehen.
Auf dem „Großen Sippentreffen“ werden aber auch Heiraten vermittelt bzw. Frauen unter den Sippen ausgetauscht um Inzest vorzubeugen. Anders als bei den Mongolen, gelten Frauen bei den Thibanern als vollkommen gleichberechtigt, das heißt sie dürfen frei wählen in welche Sippe sie wechseln. Im Sinne der Gleichberechtigung kann es genauso gut sein, dass auch eine Frau ein T'ash'kel Khun sein kann.
Auch die Mongolen pflegten sich in verschiedene Sippen aufzuteilen, die von verschiedenen Fürsten beherrscht wurden, dennoch war es bis Dschingis Khan unüblich einen allgemeinen Anführer zu wählen, zumal es bei Dschingis Khan eher eine pro forma Sache war, da er bei seiner Ausrufung fast die Gesamte Mongolei beherrschte.
Die soziale Stellung wird bei den Thibanern danach ausgelegt, welche Fähigkeiten und welche Aufgabe man hat. Diese Tatsache kann durch das Pa'qual Ritual getrübt werden, doch geht es bei diesem Ritual nicht hauptsächlich um kämpferische Fähigkeiten. Vielmehr geht es darum zu beweisen, dass man als zukünftiger Sippenführer bereit ist, das wichtigste was man hat, seine Seele, zum Wohle der Sippe aufs Spiel zu setzen bzw. zu opfern, ohne die man nicht zu den Vorfahren kommen kann. Denn das die Kandidaten fähige Anführer sind, haben sie schon damit bewiesen, in welcher Reihenfolge sie als Kandidaten ausgewählt wurden. Das Ritual, bei dem es darum geht einen Wraith zu töten, soll zeigen, wie Entschlossen sie sind zum Wohle der Sippe zu handeln.
Und auch hier findet man wieder Unterschiede die auf die Wraith zurückzuführen sind, denn bei den Mongolen wurde die Herrschaft auf die Erben vererbt, dass aber hätten sich die Thibana nicht erlauben können, denn die Wraith bestrafen einen Fehler viel zu hart.
Daher ist es wichtig, dass der Zusammenhalt als Volk stark ist, dies wird durch den Brauch gewährleistet, beim Sippentreffen Frauen auszutauschen und Heiraten zu Organisieren, als auch darüber zu Entscheiden wo Lehrlinge ihre Lehre beenden, denn dadurch gehen Familienbande und Loyalitäten über die eigene Sippe hinaus. Und Familie, Freundschaft und Loyalität wird bei den Thibanern ganz groß geschrieben, es gibt nur weniges was ihnen genauso wichtig ist.
Auch was Lesen, Schreiben und Bildung angeht, gibt es viele Unterschiede. Währrend es bei den Mongolen eher unüblich war, dass jemand lesen und schreiben konnte(der Dschingis Khan war analphabet) werden die Kinder der Thibana von klein auf in lesen, schreiben und rechnen usw. unterrichtet. Erst als die Mongolen das Chinesische Reich vollständig erorberten, gegen 1279, hatten die Mongolen zugriff auf das Wissen der Chinesen und somit zugriff auf hochwertige Bildung.
Wie bereits erwähnt, definiert sich die soziale Stellung eines Thibaners nach der Qualität seiner Fähigkeiten und welche Aufgaben er hat. Um für verschiedene Berufe bzw. Aufgabenfelder die geeigneten Kandidaten zu haben, werden die Kinder schon in jungen Jahren an das Leben in der Sippe herangeführt, es fängt damit an, dass die Kinder eine Grundbildung in lesen, schreiben, rechnen usw. erhalten. Danach wechseln die Kinder in verschiedene Aufgabenbereiche bis man etwas geeignetes gefunden hat. Ist etwas gefunden worden wird der Lehrling an die Aufgaben herangeführt bis beim Sippentreffen beschlossen wird, in welcher Sippe seine Ausbildung zum Abschluss kommen soll. Hierdurch lernen die Kinder schnell sich an andere Umgebungen anzupassen und sich leichter in die Sippe integrieren zu lassen.
Was Sippenverbundenheit angeht, hatten die Mongolen eine ganz andere Überzeugung, nicht selten war es so, dass sich die Sippen untereinander bekriegt haben. Temüdschin zum Beispiel hat der Reihe nach alle anderen Sippen unterworfen bis er schließlich zum Dschingis Khan ausgerufen wurde. Dies Wäre bei den Thibanern undenkbar, über allem lauert der dunkle Schatten der Wraith, der die Thibana in bestimmte Wege drängt. Aber auch so wäre es nach meiner Erfahrung undenkbar würden sich die Thibana untereinander bekriegen, zu groß ist die Verbundenheit und das „Wir“ Gefühl. Das den Thibanern Freundschaften wichtig sind versteht sich da von selbst.
Wenn man mit den Thibanern zu tun hat, muss man immer im Hinterkopf behalten, Entscheidungen danach zu treffen, welche Auswirkungen diese in Bezug auf die Wraith und der Thibana an sich haben können, denn genauso werden auch sie vorgehen. Denn die Wraith töten einen Thibana nicht einfach, sie rauben ihm seine Seele und verwehren ihm so nach seinem Tod sich zu den Vorfahren zu begeben. Andererseits wird man es nie bereuen einen Thibana als Freund zu haben, zu wichtig sind ihnen diese Verbundenheiten.
Durch das Nomaden Dasein sind die Thibana erheblich vom Handel abhängig, als ihre wichtigsten Handelsgüter gelten ihre Pferde, die genau wie bei den Mongolen einen hohen stellenwert genießen und beinahe als Sippenmitglieder behandelt werden sowie die kunstvoll gewebten Teppiche mit denen sie ihre Zelte auslegen. Aber auch Leder-, Pelz- und Holzwaren von ihnen sind von unerreichbarer Qualität. Im Gegenzug haben die Thibana großen Bedarf an Nahrungsmitteln und Metallwaren vornehmlich Werkzeuge.
Wie bereits erwähnt, habe ich während meiner Forschungen ebenfalls heraus gefunden, dass das Amt des T'ash'kel Khun aus verschiedenen Gründen momentan unbesetzt ist.
Ich empfehle der SGA-Führung daher in Erfahrung zu bringen inwiefern Einfluss auf die nächste Wahl genommen werden kann, im Idealfall hätten wir so auf Unbestimmte Zeit einen Verbündeten der uns Tür und Tor zu den Thibanern ebnen könnte, von den Freundschaftsbeziehungen ganz zu schweigen. Auch kommt ein Nomadenvolk viel herum und könnte sich so als wichtige Informationsquelle erweisen um zu Erfahren, was in der Pegasusgalaxis noch alles vor sich geht.