Gespräche mit der Decke

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Jones

Gespräche mit der Decke

Beitragvon Jones » Dienstag 27. März 2007, 22:41

Gespräche mit der Decke, Part I

Hachja, so ist das Leben. Ich liege hier nun, nicht einmal auf meinem eigenen Bett und starre nun schon seit einer Stunde nach oben auf den selben Punkt. Warum ich nicht schlafen kann? Gute Frage. Ich glaube es liegt an ihr. Ich finde es schön, mit anzusehen, wie sich ihr Brustkorb langsam auf und ab bewegt, wie die warme Luft ihre sanften Lippen verlässt und sich langsam im Raum verteilt. Weißt du, ich habe sie sehr gern. Merkwürdig.

Und irgendwie funktioniert gerade alles. Die Arbeit läuft gut, meine Neugier findet jeden Tag einen neuen Anhaltspunkt, die Leute sind klasse. Überhaupt, was beschwer ich mich, mein Konto ist gut gefüllt, war eine gute Idee die Firma zu verkaufen. Ich glaube, ich wäre auch nie glücklich gestorben, wenn ich als Firmenbesitzer einer Computerfirma alt geworden wäre. Mein Leben wäre mit Sicherheit nicht langweilig gewesen, aber es wäre im Vergleich zu alldem, was ich hier nun erlebe und kennen lerne ein sehr schlechter Witz. Schon irgendwie Ironisch.

Sie hat sich gerade gedreht, ihr Haar glänzt im Mondlicht, das durch den halb offenen Vorhang scheint. Ob ich aufstehe, und den Vorhang zuziehe? Nein, zu faul. Und das schöne Licht zerstören? Nein, ich habe gerade eine zu schöne Perspektive dafür. Ich sollte ihr einfach durch das seidige Haar streichen, aber ich will sie nicht wecken, sie schläft gerade so schön. Toll…

Du fragst ob ich zufrieden bin. Ich weiß nicht genau. Wie definiert man Zufriedenheit. Weitläufig betrachtet bin ich Egoist, der an mein Wohl denkt, wenn ich Zufriedenheit beurteilen sollte. Aber mir geht es gut. Ich habe eine wunderbare Frau kennen gelernt, ein paar tolle neue Freunde gewonnen. Eigentlich kann es nicht besser laufen. Am Wochenende wollte ich zu meinen Eltern nach Denver hochfahren, ihnen etwas von Weltraum – Radar - Telemetrie vorlügen. Nationale Sicherheit und so was, kennst das ja… Aber weißt du, ich bin zufrieden ja. Ich glaube, ich kann das erste mal wirklich behaupten, dass ich mein Leben liebe. Vielleicht spielt es eine Rolle, weil ich nie weiß, was mir der nächste Tag bringen mag. Wie wird er werden? Werde ich neue Ideen haben, wie wird die nächste Mission, was wird mit ihr sein? Das sind alles Fragen, die mir klarmachen, dass ich kein langweiliges Leben habe, sondern eines, um das mich die meisten Menschen beneiden würden. Wirklich, ich bin zufrieden mit meinem Leben.

Weißt du, was ich mich manchmal frage, jetzt wo ich das alles weiß? War die Erde nur der Spielball deiner Launen, um mal was Neues zu versuchen? Es gibt soviel anderes im Universum, und ich sehe nach und nach immer mehr davon. Ist schon komisch. Aber das Buch ist nun viel interessanter zu lesen. Gesichte ist interessanter. Alles, es ist kein Märchen mehr. Es ist, alles irgendwie vom Körnchen Wahrheit in der Legende zum überreifen Senfbaum gewachsen. Und wenn ich sie so ansehe, hoffe ich, das kleine Senfkorn Hoffnung in mir gedeiht auch weiter und wird irgendwann zum Schattenspender für andere…

Gute Nacht..


Matt schließt die Augen, legt den Arm sanft um Kelly und schläft ein…

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