Rebecca Green (Tagebuch)
Verfasst: Sonntag 1. Februar 2015, 18:02
Im ersten Eintrag erzähle ich, Rebecca Green, kurz die Geschichte, wie ich zum SGC kam:
Heute Morgen ging ich wie jeden Tag zur Arbeit. Beim Sender war ich im IT-Bereich beschäftigt. Ich pflegte die Website und programmierte neue Features. Nun waren mal wieder die News dran. Hier musste man täglich die Kommentare durchforsten und unerlaubte Äusserungen löschen. Ich fand das immer ganz lustig, was einige Leute doch für eine Meinung hatten. Die Diskussionsrunden zu den Beiträgen trieben schon teils skurrile Blüten. Heute nun lag ein Artikel vor mir: NASA-Forscher haben neuen Exo-Planeten entdeckt. Das war an sich nichts Ungewöhnliches. Das kannte ich von meinem Hobby sehr gut; in meiner Freizeit nämlich schaute ich gerne in die Sterne, besass sogar ein kleines Amateur-Teleskop. Nachts unter dem Sternenzelt zu stehen und sich die vielen Sterne anzuschauen, war schon ein erhabenes Gefühl. Man kam sich so sehr klein vor. Diese Entfernungen waren einfach unbegreiflich. Aber zurück zu meiner Aufgabe, ich fand diese Astronomie-Sachen also nicht ungewöhnlich und wusste, was dahinter steckt. Andere aber wollen in diesen oder anderen Bildern den Beweis für Aliens, Planet X oder sonstwas sehen. Ihre Theorien, wenn man sie so nennen kann, waren reine Hirngespinste oder Photoshop-Spielerein, schliesslich ist unser Sonnensystem gut erforscht und den Beweis für Aliens oder sonstiges Leben auf anderen Planeten hat noch niemand gefunden. So blieb ich dabei, diese Dinge amüsant zu finden und weiterzumachen. Nach der Arbeit verliess ich das Gebäude, heute hatte ich schon früher frei bekommen. Der Chef hatte gesagt: „Weil wir so gut vorangekommen sind und sie eh schon wieder zu viele Überstunden haben, verschwinden sie und machen sich einen freien Nachmittag.“ Auf dem Weg vom Parkplatz fuhr gerade ein schwarzer Wagen mit getönten Scheiben auf das Gelände des Senders. Na haben sie mal wieder hohen Besuch zu Gast, dachte mir und machte mich auf den Heimweg. Dort packte ich meinen Sattel und das andere Zeug und lud alles in das Auto. Am Reitstall angekommen suchte ich mein Pferd, ich besass es zwar nicht, es gehörte einem Nachbarn. Aber es kannte mich und ich das Pferd, so ritt ich mit ihm hin und wieder mal aus. Mit wehenden Haaren ging es runter an den Fluss und über die Wiesen, das macht Spass. Am nächsten Tag fuhr ich früh los zum Sender, da stand das schwarze Auto noch immer auf dem Parkplatz. Ich nahm mir vor, mal zu fragen, welche Berühmtheit das wohl sein könnte, ging dann aber erst zu meinem Arbeitsplatz im Grossraumbüro. Der Tag wollte aber nicht so recht in Schwung kommen, ich brauchte wohl bald meinen grossen Urlaub; noch drei Wochen sollte es dauern. Heute lagen da eine ganze Reihe Hefte, die es durchzuarbeiten galt, neue Arbeitsunterlagen für ein neues Computersystem, was wir demnächst kriegen sollten. Nach dem ersten Sortieren holte ich mir in der Kochecke Kekse und einen Tee.
Als ich zu meinem Platz zurückkam, staunte ich nicht schlecht. Da sass ein schwarzer Herr im feinen Anzug in meinem Stuhl und schaute in der Gegend rum. „Guten Tag Mr. Haben sie sich im Arbeitsplatz vertan?“ fragte ich ihn mit einem Lächeln. „Ich weiss nicht, ich suche jemanden. Kennen sie zufällig eine Rebecca Green?“ - „O-k-a-y.“ sagte ich etwas langgezogen und schaute ihn fragend an. „Was möchten sie denn von ihr?“ - „Ich will ihr mal etwas zeigen. Vielleicht findet sie es interessant.“ - „Na ja, kann ja nicht schaden. Ich bin es, Rebecca Green. Mit wem habe ich die Ehre?“ Jetzt gab der Mann mir die Hand: „Nennen sie mich einfach Thomas. Angenehm Miss Green. Können wir irgendwo unter vier Augen sprechen?“ - „Oh, so wichtig? Da muss ich mal schauen, vielleicht ist das Büro des Chefs frei, ich frag eben mal nach.“ Das tat ich. „OK, er hat ja gesagt, wir müssen uns noch eine Viertelstunde gedulden. Möchten sie etwas zu trinken?“ - „Nein danke. Ich komme gleich zurück.“ Dann ging er und ich machte mit meiner Sortiererei weiter, war aber immer in Gedanken bei diesem Mann, wollte er mich abwerben, hatte ich etwas verbrochen? Ich wusste es nicht. Ich räumte etwas auf, da stand der Chef plötzlich vor mir: „Sie können dann, Rebecca. Lassen sie sich aber nicht abwerben! Ich brauche sie!“ - „Wir müssen erst mal schauen, was der überhaupt will. Sie werden es erfahren.“ - „Danke sehr." - "Und haben sie bitte ein Auge auf den, oder wenn noch mehr davon auftauchen.“ Er nickte, dann nahm ich meinen Laptop und ging rüber zum Büro. Drin sass Thomas schon und deutete mir, mich zu setzten. „So Miss Green, ich komme gleich zur Sache. Ihr Chef hat es ja schon richtig erkannt. Er kennt sie ja gut und weiss, wie gut sie sind. Und auf die Frage, die ihnen in den Augen steht: Ja ich will sie abwerben.“ Ich nickte: „Tja, bevor ich aber irgendeine Entscheidung treffe, muss ich natürlich wissen, wo sie herkommen, für wen sie arbeiten. Und was können sie bieten?“ - „Klar. Es gibt aber eine alles entscheidende Frage. Wenn sie die mit nein beantworten, können wir das hier gleich beenden.“ - „Und die wäre, Mr. Thomas?“ - „Auch wenn es nicht so aussieht, wie stehen sie zu dem Thema - Airforce?“ - „Also soll ich für die Airforce dienen?“ Thomas verzog den Mund etwas: „Hm, so in etwa. Haben sie ein Problem mit dem Dienst an der Waffe?“ - „Nein, ich habe mein basic training bei der Armee absolviert. Mein Vater hatte es mir damals angeraten. Er meinte, man könne es eventuell später noch gebrauchen.“ Jetzt zeigte sich ein Leuchten in Thomas´ Augen, so wie bei einem Angler, der einen dicken Fisch am Haken hat. Ich fragte jetzt weiter, schliesslich, wollte ich mehr über sein Angebot wissen. „Mr. Thomas, sagen sie mir doch etwas mehr über den Job. Wie können sie einen IT-Fachidioten bei der Airforce brauchen? Was habe ich, was andere nicht haben?“ - „Gute Frage.“ dabei spielte er mit der Maus des Computers, der auf dem Schreibtisch stand. „Ich weiss etwas, sie können mehr, als sie hier jemals brauchen werden - ‚Comet‘.“ Jetzt ahnte ich worauf er hinauswollte. Dieses Wort hatte ich lange nicht gehört. Unter dem Pseudonym ‚Comet‘ war ich in der ersten Zeit im Netz unterwegs. Im örtlichen Computer-Club hatten wir uns in Netze von Firmen gehackt und sie so auf Sicherheitslücken aufmerksam gemacht. Auch mein jetziger Arbeitgeber war ein Opfer, der hat mir nachher gesagt, dass er eher froh war, dass wir es waren und nicht jemand anders. So reagierten aber nicht alle. „Wollen sie mich jetzt vor die Wahl stellen: Knast oder für sie arbeiten? Wir haben niemandem geschadet.“ fragte ich direkt heraus. „Nein, ich will damit nur sagen, sie können mehr als die meisten anderen, und deswegen sind wir auf sie aufmerksam geworden. Überlegen sie es sich, wenn sie Interesse haben, hier.“ Er legte mir einen Umschlag auf den Tisch. „Können sie mir nicht mehr sagen?“ - „Ich kann nicht, ich sollte nur die potentiellen Kandidaten ansprechen und ihre Einstellung zu dem Thema Airforce ergründen. Ach jetzt hätte ich doch noch was vergessen.“ sagte Thomas und schaute auf seinen Spickzettel, „Hier steht noch, sie haben Interesse an Astronomie und Sternen. Das sollte ich ihnen auch noch sagen. Ich denke mal, der Job hat auch damit zu tun.“ Jetzt stand er auf und reichte mir die Hand: „Ansonsten will ich sie jetzt nicht weiter von der Arbeit abhalten. Es war nett mit ihnen zu reden, Miss Green.“ - „Danke gleichfalls Mr Thomas. Darf ich sie rausbegleiten?“ - „Danke, aber ich finde den Weg auch so. Auf Wiedersehen.“ Dann war er weg. Etwas ratlos stand ich nun im Büro und schaute den Umschlag an, der da auf dem Tisch lag. Mein Chef stand in der Tür: „Und? Was wollte er?“ - „Sie hatten Recht. Er will mich abwerben. Das werde ich mir aber sehr gut überlegen. Ich habe ja bald Urlaub, dann nehme ich mir das mal vor. Ich werde mir das mal angucken.“ Ich überlegte lange, Airforce war eigentlich nicht so mein Ding, aber die letzte Bemerkung mit den Sternen machte mich doch neugierig. Also öffnete ich den Umschlag, der die ganzen drei Wochen auf meinem Schreibtisch zuhause gelegen hatte. Drin war ein Brief, Briefpapier von der Airforce: Sehr geehrte Miss Green... begann er und machte mir offenbar, wenn ich die Telefonnummer unten anriefe, müsste ich das, was ich dort erfahren würde, niemandem erzählen, auch nicht den engsten Verwandten und Freunden. Dann kamen allgemeine Regeln zur Geheimhaltung und noch der Hinweis, dass der Job eben neben meinem eigentlichen Job auch mit viel Reisen verbunden wäre und sich mein Leben total auf den Kopf stellen würde. Mit meinem Brief ging ich ins nächste Rekrutierungsbüro und liess die Echtheit bestätigen, dann rief ich die Nummer doch an. Zu gross war die Neugier.
Der Mann, der sich jetzt meldete, machte mit mir einen Termin aus. In einem kleinen Büro in Caspar legte mir ein Airforce-Offizier einen grossen Umschlag vor die Nase, darauf stand: TOP SECRET und er sagte: „Sie wissen um die Geheimhaltung und was das heisst?“ Ich nickte: „Ja, es war ausführlich in dem Brief beschrieben.“ Ich dachte mir, mann die machen aber ein Aufhebens um das Ganze, dann öffnete ich den Umschlag. Dort stand schliesslich: Sie wurden angeworben für das STARGATE-Programm. „Was ist Stargate? Was machen die denn?“ fragte ich mein Gegenüber. „Lesen sie weiter.“ Es wurde immer phantastischer. Als ich durch war, musste ich erstmal meine Gedanken sammeln. „Wollen sie damit sagen, es gibt Ausserirdische und die Menschen können durch diese Wurmlöcher reisen? Es gibt ja viele Theorien darüber. Entschuldigen sie, Lieutenant. Aber hören sie mal, ist das nicht eine Ente?“ Er sass nur weiter da und sagte nichts. Ich las mir das nochmal durch und konnte es nicht fassen. Dann endlich sagte der Offizier: „Ich weiss sehr wohl, dass das schwer zu glauben ist.“ - „Und sie können mir nicht zufällig ein paar Bilder zeigen?“ - „Nein, nicht heute. Aber ich kann bis morgen welche besorgen.“ - „Gerne, wenn das wirklich wahr ist. Das wäre die grösste Entdeckung der Menschheit.“ - „Psst, sie wissen!“ - „Ja, die Geheimhaltung.“ Er nickt nur. Was ich am nächsten Tag sah, konnte ich nicht glauben, fremde Welten, ein grosser Ring aus einem exotischen Metall, tief unten in einem Berg. Doch ich wollte mehr wissen und es passte alles zusammen. Eine Veräppelung wurde immer unwahrscheinlicher. Und meine Neugier brachte mich bald um. „OK,“ sagte ich schliesslich, „ich nehme an.“
Wieder daheim wollten alle natürlich wissen, wo ich war. Doch ich konnte nichts verraten, egal wie sehr sie bettelten. Das fiel schon sehr schwer. Meinem Arbeitgeber eröffnete ich, dass ich kündigen wollte. „OK, so wie es aussieht, ist mein Angebot mit dem nicht vergleichbar, schade. Dann werde ich mich wohl um Ersatz bemühen müssen.“ - „Ich werde sie wissen lassen, wie es mir da gefällt.“ Endlose drei Monate gingen ins Land, in denen ich alle Angelegenheiten klärte. Der Abschied fiel schwer, möglicherweise sollte ich meine Freunde und Verwandten lange Zeit nicht wiedersehen. Ich packte meine wenigen Sachen in einen Seesack und meinen Rucksack und am Bahnhof von Caspar fuhr ich dann los, nach Süden immer an den verschneiten Rockys entlang bis zu einer Stadt namens Colorado Springs. Am Bahnhof traf ich den Airforce-Lieutenant wieder, der mit mir im Jeep weiterfuhr. „Wir fahren nun zu der Basis, wo das Stargate steht; tief unten im Berg.“ Ich fühlte mich wie in eine Film, als wir an den Kontrollen vorbeifuhren.
Das war am 14. Dezember 2014.
Über dem Tunneleingang stand:
CHEYENNE MOUNTAIN COMPLEX.
Heute Morgen ging ich wie jeden Tag zur Arbeit. Beim Sender war ich im IT-Bereich beschäftigt. Ich pflegte die Website und programmierte neue Features. Nun waren mal wieder die News dran. Hier musste man täglich die Kommentare durchforsten und unerlaubte Äusserungen löschen. Ich fand das immer ganz lustig, was einige Leute doch für eine Meinung hatten. Die Diskussionsrunden zu den Beiträgen trieben schon teils skurrile Blüten. Heute nun lag ein Artikel vor mir: NASA-Forscher haben neuen Exo-Planeten entdeckt. Das war an sich nichts Ungewöhnliches. Das kannte ich von meinem Hobby sehr gut; in meiner Freizeit nämlich schaute ich gerne in die Sterne, besass sogar ein kleines Amateur-Teleskop. Nachts unter dem Sternenzelt zu stehen und sich die vielen Sterne anzuschauen, war schon ein erhabenes Gefühl. Man kam sich so sehr klein vor. Diese Entfernungen waren einfach unbegreiflich. Aber zurück zu meiner Aufgabe, ich fand diese Astronomie-Sachen also nicht ungewöhnlich und wusste, was dahinter steckt. Andere aber wollen in diesen oder anderen Bildern den Beweis für Aliens, Planet X oder sonstwas sehen. Ihre Theorien, wenn man sie so nennen kann, waren reine Hirngespinste oder Photoshop-Spielerein, schliesslich ist unser Sonnensystem gut erforscht und den Beweis für Aliens oder sonstiges Leben auf anderen Planeten hat noch niemand gefunden. So blieb ich dabei, diese Dinge amüsant zu finden und weiterzumachen. Nach der Arbeit verliess ich das Gebäude, heute hatte ich schon früher frei bekommen. Der Chef hatte gesagt: „Weil wir so gut vorangekommen sind und sie eh schon wieder zu viele Überstunden haben, verschwinden sie und machen sich einen freien Nachmittag.“ Auf dem Weg vom Parkplatz fuhr gerade ein schwarzer Wagen mit getönten Scheiben auf das Gelände des Senders. Na haben sie mal wieder hohen Besuch zu Gast, dachte mir und machte mich auf den Heimweg. Dort packte ich meinen Sattel und das andere Zeug und lud alles in das Auto. Am Reitstall angekommen suchte ich mein Pferd, ich besass es zwar nicht, es gehörte einem Nachbarn. Aber es kannte mich und ich das Pferd, so ritt ich mit ihm hin und wieder mal aus. Mit wehenden Haaren ging es runter an den Fluss und über die Wiesen, das macht Spass. Am nächsten Tag fuhr ich früh los zum Sender, da stand das schwarze Auto noch immer auf dem Parkplatz. Ich nahm mir vor, mal zu fragen, welche Berühmtheit das wohl sein könnte, ging dann aber erst zu meinem Arbeitsplatz im Grossraumbüro. Der Tag wollte aber nicht so recht in Schwung kommen, ich brauchte wohl bald meinen grossen Urlaub; noch drei Wochen sollte es dauern. Heute lagen da eine ganze Reihe Hefte, die es durchzuarbeiten galt, neue Arbeitsunterlagen für ein neues Computersystem, was wir demnächst kriegen sollten. Nach dem ersten Sortieren holte ich mir in der Kochecke Kekse und einen Tee.
Als ich zu meinem Platz zurückkam, staunte ich nicht schlecht. Da sass ein schwarzer Herr im feinen Anzug in meinem Stuhl und schaute in der Gegend rum. „Guten Tag Mr. Haben sie sich im Arbeitsplatz vertan?“ fragte ich ihn mit einem Lächeln. „Ich weiss nicht, ich suche jemanden. Kennen sie zufällig eine Rebecca Green?“ - „O-k-a-y.“ sagte ich etwas langgezogen und schaute ihn fragend an. „Was möchten sie denn von ihr?“ - „Ich will ihr mal etwas zeigen. Vielleicht findet sie es interessant.“ - „Na ja, kann ja nicht schaden. Ich bin es, Rebecca Green. Mit wem habe ich die Ehre?“ Jetzt gab der Mann mir die Hand: „Nennen sie mich einfach Thomas. Angenehm Miss Green. Können wir irgendwo unter vier Augen sprechen?“ - „Oh, so wichtig? Da muss ich mal schauen, vielleicht ist das Büro des Chefs frei, ich frag eben mal nach.“ Das tat ich. „OK, er hat ja gesagt, wir müssen uns noch eine Viertelstunde gedulden. Möchten sie etwas zu trinken?“ - „Nein danke. Ich komme gleich zurück.“ Dann ging er und ich machte mit meiner Sortiererei weiter, war aber immer in Gedanken bei diesem Mann, wollte er mich abwerben, hatte ich etwas verbrochen? Ich wusste es nicht. Ich räumte etwas auf, da stand der Chef plötzlich vor mir: „Sie können dann, Rebecca. Lassen sie sich aber nicht abwerben! Ich brauche sie!“ - „Wir müssen erst mal schauen, was der überhaupt will. Sie werden es erfahren.“ - „Danke sehr." - "Und haben sie bitte ein Auge auf den, oder wenn noch mehr davon auftauchen.“ Er nickte, dann nahm ich meinen Laptop und ging rüber zum Büro. Drin sass Thomas schon und deutete mir, mich zu setzten. „So Miss Green, ich komme gleich zur Sache. Ihr Chef hat es ja schon richtig erkannt. Er kennt sie ja gut und weiss, wie gut sie sind. Und auf die Frage, die ihnen in den Augen steht: Ja ich will sie abwerben.“ Ich nickte: „Tja, bevor ich aber irgendeine Entscheidung treffe, muss ich natürlich wissen, wo sie herkommen, für wen sie arbeiten. Und was können sie bieten?“ - „Klar. Es gibt aber eine alles entscheidende Frage. Wenn sie die mit nein beantworten, können wir das hier gleich beenden.“ - „Und die wäre, Mr. Thomas?“ - „Auch wenn es nicht so aussieht, wie stehen sie zu dem Thema - Airforce?“ - „Also soll ich für die Airforce dienen?“ Thomas verzog den Mund etwas: „Hm, so in etwa. Haben sie ein Problem mit dem Dienst an der Waffe?“ - „Nein, ich habe mein basic training bei der Armee absolviert. Mein Vater hatte es mir damals angeraten. Er meinte, man könne es eventuell später noch gebrauchen.“ Jetzt zeigte sich ein Leuchten in Thomas´ Augen, so wie bei einem Angler, der einen dicken Fisch am Haken hat. Ich fragte jetzt weiter, schliesslich, wollte ich mehr über sein Angebot wissen. „Mr. Thomas, sagen sie mir doch etwas mehr über den Job. Wie können sie einen IT-Fachidioten bei der Airforce brauchen? Was habe ich, was andere nicht haben?“ - „Gute Frage.“ dabei spielte er mit der Maus des Computers, der auf dem Schreibtisch stand. „Ich weiss etwas, sie können mehr, als sie hier jemals brauchen werden - ‚Comet‘.“ Jetzt ahnte ich worauf er hinauswollte. Dieses Wort hatte ich lange nicht gehört. Unter dem Pseudonym ‚Comet‘ war ich in der ersten Zeit im Netz unterwegs. Im örtlichen Computer-Club hatten wir uns in Netze von Firmen gehackt und sie so auf Sicherheitslücken aufmerksam gemacht. Auch mein jetziger Arbeitgeber war ein Opfer, der hat mir nachher gesagt, dass er eher froh war, dass wir es waren und nicht jemand anders. So reagierten aber nicht alle. „Wollen sie mich jetzt vor die Wahl stellen: Knast oder für sie arbeiten? Wir haben niemandem geschadet.“ fragte ich direkt heraus. „Nein, ich will damit nur sagen, sie können mehr als die meisten anderen, und deswegen sind wir auf sie aufmerksam geworden. Überlegen sie es sich, wenn sie Interesse haben, hier.“ Er legte mir einen Umschlag auf den Tisch. „Können sie mir nicht mehr sagen?“ - „Ich kann nicht, ich sollte nur die potentiellen Kandidaten ansprechen und ihre Einstellung zu dem Thema Airforce ergründen. Ach jetzt hätte ich doch noch was vergessen.“ sagte Thomas und schaute auf seinen Spickzettel, „Hier steht noch, sie haben Interesse an Astronomie und Sternen. Das sollte ich ihnen auch noch sagen. Ich denke mal, der Job hat auch damit zu tun.“ Jetzt stand er auf und reichte mir die Hand: „Ansonsten will ich sie jetzt nicht weiter von der Arbeit abhalten. Es war nett mit ihnen zu reden, Miss Green.“ - „Danke gleichfalls Mr Thomas. Darf ich sie rausbegleiten?“ - „Danke, aber ich finde den Weg auch so. Auf Wiedersehen.“ Dann war er weg. Etwas ratlos stand ich nun im Büro und schaute den Umschlag an, der da auf dem Tisch lag. Mein Chef stand in der Tür: „Und? Was wollte er?“ - „Sie hatten Recht. Er will mich abwerben. Das werde ich mir aber sehr gut überlegen. Ich habe ja bald Urlaub, dann nehme ich mir das mal vor. Ich werde mir das mal angucken.“ Ich überlegte lange, Airforce war eigentlich nicht so mein Ding, aber die letzte Bemerkung mit den Sternen machte mich doch neugierig. Also öffnete ich den Umschlag, der die ganzen drei Wochen auf meinem Schreibtisch zuhause gelegen hatte. Drin war ein Brief, Briefpapier von der Airforce: Sehr geehrte Miss Green... begann er und machte mir offenbar, wenn ich die Telefonnummer unten anriefe, müsste ich das, was ich dort erfahren würde, niemandem erzählen, auch nicht den engsten Verwandten und Freunden. Dann kamen allgemeine Regeln zur Geheimhaltung und noch der Hinweis, dass der Job eben neben meinem eigentlichen Job auch mit viel Reisen verbunden wäre und sich mein Leben total auf den Kopf stellen würde. Mit meinem Brief ging ich ins nächste Rekrutierungsbüro und liess die Echtheit bestätigen, dann rief ich die Nummer doch an. Zu gross war die Neugier.
Der Mann, der sich jetzt meldete, machte mit mir einen Termin aus. In einem kleinen Büro in Caspar legte mir ein Airforce-Offizier einen grossen Umschlag vor die Nase, darauf stand: TOP SECRET und er sagte: „Sie wissen um die Geheimhaltung und was das heisst?“ Ich nickte: „Ja, es war ausführlich in dem Brief beschrieben.“ Ich dachte mir, mann die machen aber ein Aufhebens um das Ganze, dann öffnete ich den Umschlag. Dort stand schliesslich: Sie wurden angeworben für das STARGATE-Programm. „Was ist Stargate? Was machen die denn?“ fragte ich mein Gegenüber. „Lesen sie weiter.“ Es wurde immer phantastischer. Als ich durch war, musste ich erstmal meine Gedanken sammeln. „Wollen sie damit sagen, es gibt Ausserirdische und die Menschen können durch diese Wurmlöcher reisen? Es gibt ja viele Theorien darüber. Entschuldigen sie, Lieutenant. Aber hören sie mal, ist das nicht eine Ente?“ Er sass nur weiter da und sagte nichts. Ich las mir das nochmal durch und konnte es nicht fassen. Dann endlich sagte der Offizier: „Ich weiss sehr wohl, dass das schwer zu glauben ist.“ - „Und sie können mir nicht zufällig ein paar Bilder zeigen?“ - „Nein, nicht heute. Aber ich kann bis morgen welche besorgen.“ - „Gerne, wenn das wirklich wahr ist. Das wäre die grösste Entdeckung der Menschheit.“ - „Psst, sie wissen!“ - „Ja, die Geheimhaltung.“ Er nickt nur. Was ich am nächsten Tag sah, konnte ich nicht glauben, fremde Welten, ein grosser Ring aus einem exotischen Metall, tief unten in einem Berg. Doch ich wollte mehr wissen und es passte alles zusammen. Eine Veräppelung wurde immer unwahrscheinlicher. Und meine Neugier brachte mich bald um. „OK,“ sagte ich schliesslich, „ich nehme an.“
Wieder daheim wollten alle natürlich wissen, wo ich war. Doch ich konnte nichts verraten, egal wie sehr sie bettelten. Das fiel schon sehr schwer. Meinem Arbeitgeber eröffnete ich, dass ich kündigen wollte. „OK, so wie es aussieht, ist mein Angebot mit dem nicht vergleichbar, schade. Dann werde ich mich wohl um Ersatz bemühen müssen.“ - „Ich werde sie wissen lassen, wie es mir da gefällt.“ Endlose drei Monate gingen ins Land, in denen ich alle Angelegenheiten klärte. Der Abschied fiel schwer, möglicherweise sollte ich meine Freunde und Verwandten lange Zeit nicht wiedersehen. Ich packte meine wenigen Sachen in einen Seesack und meinen Rucksack und am Bahnhof von Caspar fuhr ich dann los, nach Süden immer an den verschneiten Rockys entlang bis zu einer Stadt namens Colorado Springs. Am Bahnhof traf ich den Airforce-Lieutenant wieder, der mit mir im Jeep weiterfuhr. „Wir fahren nun zu der Basis, wo das Stargate steht; tief unten im Berg.“ Ich fühlte mich wie in eine Film, als wir an den Kontrollen vorbeifuhren.
Das war am 14. Dezember 2014.
Über dem Tunneleingang stand:
CHEYENNE MOUNTAIN COMPLEX.