Auszüge Aus Frank Joshua Delacroix's Tagebuch

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Frank_J_Delacroix
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Auszüge Aus Frank Joshua Delacroix's Tagebuch

Beitragvon Frank_J_Delacroix » Montag 30. Juni 2014, 22:15

23.06.2014, - Cheyenne Mountain Base -
Die Psychotante meinte ich könnte besser mit Geschehnissen umgehen wenn ich ein Tagebuch schreibe. Nachdem ich heute morgen mit einem eindruchsvollen Kater aufgewacht bin (Notiz an mich: mit dem Bourbon hier vorsichtiger sein) werde ich diesen Vorschlag in die Tat umsetzen.
Also, Wow, ein Tor zu fremden Welten. Bisher war ich auf Vier verschiedenen Planeten, die Erde mitgezählt, und auf allen Vier versuchte man umzubringen, auf dem letzen sogar die ansässige Flora. (Notiz an mich: Rasierwasser wechseln, vielleicht hilft es.)
Ausser dem Tor und was daran hängt ist es hier wie auf jeder andere Militärbasis. An die Besonderheit gewöhnt man sich recht schnell, wenn ich meine Kameraden betrachte die schon länger hier sind. Aber man gewöhnt sich auch daran, dass jeder Steinhaufen im Irak eine IED sein kann und das ist bedrohlicher als das Stargate.
Ich komme mit dem Nachlesen kaum hinterher. Was es an Technologie, Politischen Situationen und Fraktionen im Universum gibt, lässt sehr schnell meinen Kopf schwirren. Jedenfalls werde ich auch die nächste Zeit die Finger von den Energiewaffen lassen, Senior Master Sergeant Lucy Katsumoto hat vorletzte Mission die Bombe einer eigentlich erledigten Selbstmordattentäterin ausgelöst und für einen Moment war ich wieder in Fallujah...
Ich kann die Faszination mit diesen Waffen verstehen, aber ich bleibe für die nächste Zeit wohl bei den Projektilwaffen.
Die neuste Rekrutin, Gail Peck, teilt meine kanadische Herkunft und es tut gut mit jemandem etwas gemeinsam zu haben. Vielleicht sollte ich wieder meine Familie anrufen.
Ich werde demnächst mehr schreiben, falls die Erfolgsquote der Lebewesen und Dinge die mich Töten wollen weiterhin Null bleibt.

"Wer ist wie wir?"
Zuletzt geändert von Frank_J_Delacroix am Sonntag 5. Oktober 2014, 19:34, insgesamt 2-mal geändert.
"Amerika's Schwert und Schild, Wächter und Rächer."
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04.07.2014, - Planet PX:3416 -

Beitragvon Frank_J_Delacroix » Samstag 5. Juli 2014, 08:46

Es trifft immer diejenigen, die bei Dienstschluss nicht schnell genug packen. Aber soziale Ereignisse sind doch selten in meinem Leben und ich dachte ich kann einen Empfang mitnehmen und mich etwas unter Kameraden mischen.
Jetzt lehne ich gegen die Lehmmauer eines Forts, das wie eine Filmkulisse erscheint und draußen gibt es genug Einheimische um Little Big Horn nachzustellen (oder Alamo, keine von beiden Schlachten meine erste Wahl auf Amerikanischer Seite). Den Weg hierher haben wir auf Pferden hinter uns gebracht, Ich fürchte der Geruch wird sich nicht aus der Uniform rauswaschen lassen.
Die Offiziere halten sich ziemlich gut auf Pferden und Peck hätte den Mounties Ehre gemacht, so wie sie geritten ist. Ich hätte nicht gedacht, dass sich die fünf Jahre Reitschule irgendwann bezahlt machen, aber ich werde wohl meiner Mutter eine Entschuldigung schicken. Nachdem das hier vorbei ist.
Wir werden von Devin Cant angeführt, einer lebenden Legende im Programm. (Normalerweise sind lebende Legenden das Destillat einer ganzen Kompanie, die einfach weniger Glück hatten als er, aber er scheint sogar kompetent)
Ich wurde im Feld kurzzeitig zum Knöpfchendrücker befördert, zumindest hat man mir eine Fernsteuerung in die Hand gedrückt und genaue Anweisungen wann ich das Knöpfchen zu drücken habe.
Ich fürchte meine mentalen Kapazitäten werden von meinen Vorgesetzten unterschätzt. Es wird wohl nicht mehr lange dauern bis wir den Kampf provozieren. Eine Tatsache in der die US-Streitkräfte schon immer Exzellenz bewiesen haben. Dies und sich von kleineren aber disziplinierteren Gegnern Jahrelang an der Nase herumführen lassen.
Ich hoffe wir beißen nicht mehr ab, als wir schlucken können.


"Verdammt wenige, und sie sind alle tot."
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20.07.2014, - Cheyenne Mountain Base -

Beitragvon Frank_J_Delacroix » Montag 21. Juli 2014, 20:30

Ich habe meiner Mutter geschrieben, anrufen wollte ich sie dann doch nicht, jedenfalls nicht nach dem ich das vierte Juli Wochenende in einem Liegestuhl mit einer Eisbox voller Bier verbracht habe und nichtmal angerufen habe. Obwohl sie, als Kanadierin, das wohl als die geringere Verfehlung ansieht. (Apropos Kanadierin, ich sollte mich erkundigen ob Peck in Disneyland Spass hatte, aus reiner Schadenfreude.) Damit hätte sich der Reitunterricht, zu dem sie mich als Kind gezwungen hatte, bezahlt gemacht, muss sich nur noch ein Nutzen für die Klavierstunden finden. Glücklicherweise waren die letzten Zwei Wochen weniger ereignisreich, meine Psychotante würde meinen das ist ein schlechtes Eustress zu Distress Verhältnis, aber sie ist auch nicht von einer Pflanze mit Tranquilizern beschossen worden oder hat den Ausbruch einer Vulkankette aus der Nähe erleben dürfen. (Ich muss nachschauen, wann mein nächster Termin ist, oder gleich jemand neues mit entsprechender Sicherheitsfreigabe finden.)
Und dann war noch Cants verwirrende Bemerkung er habe mein zukünftiges Selbst getroffen, andererseits sind Zeitreisen nicht auch viel verrückter als ein Tor zu fremden Planeten.
Ich frage mich ob es so etwas wie eine natürliche Grenze des menschlichen Verstandes gibt für die Möglichkeiten der Stresssituationen, ob ich wohl eines Tages enttäuscht sein werde, wenn auf einer Mission nichts versucht mich zu töten? Ich habe etwas ähnliches bei Kameraden in Fallujah beobachtet und meistens sind die sofort "Sektion 8" geworden.
Ich sollte mir ein ausgleichendes Hobby suchen.
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01.09.2010 - Cheyenne Mountain Base -

Beitragvon Frank_J_Delacroix » Sonntag 7. September 2014, 20:58

Es war ein ruhiger Sommer - Wenn man das im Tagebuch eines anderen Militärs liest, denkt man gleich an Sonnenschein, Pools und Drinks mit Tequila auf der Basis.
In meinem Fall bedeutete das: Zwischen 15 und 20 Kilo Marschgepäck wahlweise durch Dschungel, Wüste oder Wälder schleppen und dabei auf eine Gefahr warten, die nicht eintrifft.
Das war nicht gut für meine Moral, aber wie gesagt: Ein ruhiger Sommer.
Anscheinend zu ruhig, da die Einheit der ich angehöre für die nächste Zeit keine Missionen mehr zugewiesen kriegt, also zurück zu SG4 und Peck. Das wird sicher witzig mit der Kanadierin, obwohl manche Entscheidungen sich für einen einfachen Soldaten wirklich nicht nachvollziehen lassen. Aber ich habe es in der Army nicht umsonst nur bis zum Specialist geschafft.

Das Krafttraining macht Fortschritte, aber ich werde wohl die Gewichte für einige Zeit nicht erhöhen.
Vielleicht sollte ich mich bei der Psychotante etwas mehr öffnen. Irgendwie beinhaltet das in meinem Geist einen Rippenspreizer...
Ob ich eine Psychologin brauche damit ich mit meiner Psychologin reden kann?
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14.09.2014, - Cheyenne Mountain Base -

Beitragvon Frank_J_Delacroix » Donnerstag 18. September 2014, 22:32

Zwei Tage sind seit der letzten "Erfolgreichen" Mission vergangen, wobei der "Erfolgreich" Teil, das Leben eines Soldaten gekostet hat. Höchstwahrscheinlich ein Mörder und ein Moslem, wobei ich auch dieses Mal auf Vorgesetzte getroffen bin, die diese Worte Synonym verwenden.
Es lief alles zu glatt, bis zu dem Moment an dem eine ausgeklügelte Todesfalle einen guten Hektar Dschungelruinen in Splitter, Blei und Napalm ertränkt hat. Es gleicht immer noch einem Wunder, dass niemand wirklich ernsthaft verletzt wurde, ausgenommen Airman Hummel, Allah sei seiner Seele gnädig, falls er tatsächlich ein Moslem war.
Wir kamen nicht dazu Weltanschauungen auszutauschen bevor jemand dem Militärgericht die Arbeit abnahm und ihn erschoss. Wir fanden keinen Schützen und für SG-20 war die Sache mit Hummels Tod beendet, ich fürchte für mich beginnt die Sache erst damit.
Hummels letzten Worte vor seinem Tod lassen mich nicht los, zu vage, zu kryptisch waren seine Aussagen um sie wiederzugeben oder danach zu handeln, aber dennoch, vielleicht deswegen kann ich sie nicht einfach aus meinem Geist verbannen. Ich werde sie hier nicht niederschreiben, je weniger nach verfolgt werden kann desto besser.
Aber mit wem kann ich darüber reden? Wem würde ich Vertrauen, bis vor zwei Tagen hätte ich gesagt jedem anderen Soldaten hier mit meinem Leben, aber jetzt...
Ich habe Angst selber einmal auf einer Maya-Pyramide zu landen...
Ich frage mich ob ich bereits Paranoid bin, kann ich mit der Psychologin darüber reden, Ich muss einen Weg finden wie ich es ansprechen kann ohne es anzusprechen.
Ich bin definitiv nicht für solche Situation geeignet.
Aber mit wem kann ich über die Sache an sich reden.
Der russische Staff Sergeant würde mir einfallen, Dimitri, aber obwohl ich glaube, dass ich ihm trauen kann, wüsste ich nicht wie ich ihn dazu bringen könnte mir zu trauen... Frischling der ich bin.
Dann wäre da noch Senior Master Sergeant Katsumoto, ich denke ich kann ihr Vertrauen, aber mehr als sie mit meiner Besorgnis anstecken kann ich im Moment wohl nicht.
Mir fällt gerade auf, dass ich keinen Offizier genug kenne damit er oder sie es überhaupt auf die Liste schafft.
Und schließlich Peck...
Peck hat Verantwortung für ein Kind und ein Huhn... Im günstigsten Falle erzähle ich ihr von den Hirngespinst eines Psychopathen und im schlimmsten Falle ziehe ich sie in eine Sache rein, die ich im Moment nicht überblicken kann.

Mir schwirrt der Kopf, ich glaube ich brauche erstmal Ablenkung, vielleicht gehe ich laufen...
VIelleicht lasse ich mich auch voll laufen.
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21.09.2014 - Cheyenne Mountain Base -

Beitragvon Frank_J_Delacroix » Samstag 20. September 2014, 23:25

Mein Kopf...

Für mich, wenn ich diese Zeilen nocheinmal lesen sollte: Mein Kopf!!!

Nach der Arbeit und vor einem freien Wochenende trinken gehen: Gute Idee.
Sich dafür eine Bar am Stadtrand aussuchen in der niemand dein Gesicht kennt und in der niemand fragen stellt, auch beim 15ten Shot nicht: Grenzwertige Idee.
Gail Peck zu einem Trinkwettbewerb fordern: SCHLECHTE IDEE!
Ich habe keine Ahnung wie ich es zurück auf die Basis geschafft habe, oder aus der Bar raus...
Als Gail den Tequila aufgefahren hat wurde die kleine Stimme in meinem Kopf, die Halt hätte rufen soll bereits von einem betrunkenen Chor niedergebrüllt.
Auf der anderen Seite habe ich mich wieder bei Hans gemeldet, ich sollte mein Chatprotokoll Senior Master Sergeant Katsumoto zeigen, anscheinend beginne ich im betrunkenen Zustand Deutsch zu schreiben, aber ob des Inhaltes und der Bilder die Hans angehängt hat, fällt das klar unter Schlechte Idee.
Außerdem gehe ich davon aus, dass Peck unseren kleinen Wettbewerb als Siegerin beendet hat, ein kleiner Teil von mir hofft jedoch darauf, dass der Morgen danach dies in einen Pyrrhus-Sieg umwandelt....
Ich bin wohl ein schlechter Verlierer...
Zumindest habe ich mir so gute anderthalb Tage Ablenkung von der Sache "Hummel" erkauft, aber wie jedesmal bei Alkohol kehren die Gedanken nur verstärkt wieder.
Die Senior Master Sergeant hat sich anscheinend auch bereits Gedanken gemacht, so auch Peck, im Nachhinein ist mein letzter Tagebucheintrag damit schon sexistisch zu nennen, oder auf meinen weiße Ritter Komplex zurückzuführen, - Ich sollte der Psychotante vielleicht besser zuhören wenn sie etwas sagt.
Wir sind jedenfalls zu dritt in der "Hummels Tod war seeeeehr seltsam" - Gruppe, vielleicht sollten wir eine auf Facebook gründen und der NSA und Ihnen, wer auch immer Sie sind, damit Arbeit abnehmen.
Bereits beim durchlesen klingen die Zeilen wie etwas aus der Feder von jemandem der Aluminium als ultimatives Fashion-Accessoire betrachtet.
Ich sollte zurück zu den Tatsachen, vielleicht wenn wir mehr über Hummels Leben in Erfahrung bringen, können wir genug Licht auf seinen Tod werfen um sich damit an einen Offizier zu wenden.
Ich habe keine Lust die Erde auf meine Liste von Planeten zu setzen auf denen man mich töten will. Ich habe kein Bedürfnis Senior Master Sergeant Lucy Katsumotos Titel dahingehend streitig zu machen.

Vielleicht fühle ich mich ein wenig schuldig bei dem Gedanken, dass mit zwei schönen Frauen auf die Suche nach Hinweisen zu gehen sicher nicht unangenehm wird...
Ich sollte mit meiner Psychologin darüber reden, sie bohrt schon die ganze Zeit nach meinen "Vorlieben" und bisher habe ich sie auflaufen lassen, vielleicht macht sie dies glücklich genug, damit ich in dem Thema andere Fragen unterbringen kann.
Ich sollte dies lieber lassen, Die Psychotante aus zu psychobrabbeln zu wollen kann nicht gut gehen.
Also zurück zum Ursprung, was war in Hummels Leben, dass seinen Tod verursacht hat und gibt es dafür noch Spuren?
Ich werde es wohl bei Zeiten herausfinden. (Und im schlimmstenfalle damit meinen Tod verursachen.)
Zuletzt geändert von Frank_J_Delacroix am Freitag 3. Oktober 2014, 14:48, insgesamt 1-mal geändert.
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25.09.2014 - Cheyenne Mountain Base -

Beitragvon Frank_J_Delacroix » Mittwoch 1. Oktober 2014, 22:44

Welchen Preis hat der Frieden, diese Frage musste ich mir in letzter Zeit zweimal stellen. Einmal im negativen Sinne, als wir für den Frieden das Schicksal eines Planeten verschacherten und einmal auf die einfachste Art und Weise, im Helfen von Mitmenschen.
Für einen Moment war ich kein Soldat, sondern einfach nur ein Helfer in der Not.

Und ich war zufrieden. Keine Action, kein Feuergefecht und trotzdem ging ich in der Aufgabe auf.
Als die Sache vorbei war stand ich einige Minuten in Uniform vor dem Spiegel und wunderte mich ob ich in ziviler Helferkleidung nicht besser aufgehoben wäre. Ich würde Menschen helfen ohne auf Empfindsame Geschöpfe zu schießen.

Aber genausogut könnte ich auch Vegetarier werden. Es wird immer Momente geben in denen was ich tue in Frage gestellt wird. Aber wohl nie warum.

Ich bin dem Militär beigetreten um den Vorstellungen meiner Eltern zu entfliehen, aber ich diene damit andere helfen können. Ich beschütze die Leute die tatsächlich etwas ändern, ich stehe zwischen ihnen und der Gefahr.
Ich darf das nur nicht vergessen.

Ich darf nicht vergessen, dass ich nicht zu meinem Vergnügen töte, oder um ein ärgerliches Hindernis zu beseitigen, sondern um meine Kameraden, mich und die Wehrlosen zu beschützen.

Ich habe festgestellt wie wenige echte Soldaten es im Stargate Command gibt, Ich kenne gerade genug um sie an Händen und Fingern abzuzählen und ich sollte mit ihnen reden, ob sie die Dinge auch so sehen wie ich.
Die Spezialisten in ihren Feldern sind gut und wichtig, jedesmal wenn ich ohne ausgebildeten Sanitäter auf einem fremden Planeten bin, muss ich um die banalsten Verletzungen meiner Kameraden fürchten. Aber Soldaten, - wir sind der Felsen an der die Welle bricht.

Ich dachte immer, ich suche Zuflucht in Worten, im Kriegerkodex, sei es der Army oder der Airforce. Aber ich fliehe nicht vor der Realität in das Ideal eines Kriegers, Ich beziehe meine Stärke aus diesem Ideal. Aus den Worten, die den Soldaten vor mir über die Lippen kamen und die denen, die nach mir kommen sicher auch beigebracht werden.
Ich weiß endlich worauf ich mich konzentrieren werde.

Wenn es durch meine Taten keine Notwendigkeit für mich gibt, dann habe ich meine Mission erfüllt.
Ich muss den Fokus finden das nötige zu tun, ohne meine Menschlichkeit zu Opfern.

Meine Psychologin kriegt wohl beim nächsten Termin eine ganze Menge zu hören. Im Moment würde ich nicht mit ihr tauschen wollen.
Zuletzt geändert von Frank_J_Delacroix am Freitag 3. Oktober 2014, 14:46, insgesamt 2-mal geändert.
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05.10.2014, - Cheyenne Mountain Base -

Beitragvon Frank_J_Delacroix » Sonntag 5. Oktober 2014, 22:29

Die rechte Schulter schmerzt immer noch. Als ich vor zwei Tagen knapp die halbe Mauer hoch war hat der Schmerz begonnen und obwohl er mittlerweile ertragbarer ist, wäre mir lieber wenn er weg wäre.

Die Ärztin konnte nichts auffälliges finden und meinte etwas von Entzündung durch übermässige Belastung, vorallem nachdem sie von meinem Trainingsprogramm erfahren hatte. Das ich wohl zurückschrauben muss.

Ich würde es ja gerne auf die Schulter schieben, dass ich auf der letzten Mission so kalt erwischt wurde, aber ich glaube der Grund war ein anderer. Ich hatte Mitleid, Ich wollte einem Menschen Schmerz, vielleicht sogar den Tod ersparen und wurde unvorsichtig. Hoffentlich lerne ich die richtige Lektion aus der Sache.

Ich werde das Gefühl nicht los, wir kriegen in letzter Zeit Missionen, die nicht wirklich unserem Leistungsprofil entsprechen, naja, meinem Leistungsprofil. Ob das etwas mit der Hummel Sache zu tun hat? Vielleicht werde ich gezielt in Situationen gebracht in denen ich einfach unterdurchschnittlich abschneide, um mich so diplomatisch auf Zeit loszuwerden? Außerdem gab es diesesmal drei neue Gesichter im Besprechungsraum, die drei wirkten professionell und angemessen freundlich, aber könnten sie nicht gepflanzt worden sein um uns auszuspionieren?

Und demnächst kaufe ich mir Meterware Alufolie und stopfe meinen Helm damit aus.
Das war einfach nur Zufall, es hilft nicht wenn ich an jeder Ecke Verfolger und Gespenster sehe. Ich muss mich auf die Fakten konzentrieren und vielleicht habe ich bald ein paar mehr davon.

Ich habe ein paar Gespräche mit Unteroffizieren aus Hummels Einheit geführt, wie es zu erwarten war, sind sie bei ein paar Bier aufgetaut und haben fast von sich aus angefangen zu reden.
Wenn etwas so bewegendes in der eigenen Einheit passiert ist es menschlich den Austausch mit anderen zu suchen um bei der Verarbeitung zu helfen (Habe ich doch etwas von der Psychotante gelernt). Das hat mir zwar nicht geholfen die Umstände seines Todes zu klären, aber ich habe einen Eindruck vom Soldat und Kamerad Hummel erhalten.
Ich hätte wohl gerne mit ihm ein Bier getrunken.

Irgendwo auf einem Soldatenfriedhof ist wohl eine Urne mit der Asche eines leeren Sarges begraben, Ich habe es nichtmal auf seine Beerdigung geschafft, obwohl das sicher eine wirklich traurige, kaum besuchte Veranstaltung geworden wäre, hätte ich ihm gern diese Ehre erwiesen. Ich hoffe dass meine Kameraden mir diese Ehre erweisen werden.

Vielleicht ist der Schmerz in der Schulter eine dieser psychosomatischen Stressreaktionen von denen die Psychologin gerne erzählt und nach denen sie mich regelmässig befragt.
Ich hoffe einfach wenn ich die Schulter schone geht der Schmerz zurück. Ich kann ihn bei den nächsten Einsätzen nicht gebrauchen.
Zuletzt geändert von Frank_J_Delacroix am Sonntag 12. Oktober 2014, 13:52, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon Frank_J_Delacroix » Sonntag 12. Oktober 2014, 14:36

Menschen sterben.

Egal ob sie umgängliche Freunde oder besessene Vorgesetzte sind.

Unabhängig davon ob sie im Bett liegen, auf einer Tribüne sitzen oder in einem Schützengraben geduckt sind.

Menschen sterben.

Ich wusste das. Ich bin mir auch sicher, dass es der First Lieutenant und der First Sergeant wußten.
Sie haben es nur nicht erwartet. Sie hatten nicht erwartet in einer Paradeuniform, nach einem Tag angefüllt mit Lächeln, Winken und Konversation auf dem Nachhauseweg wie ein Hund niedergeschossen zu werden.

Ich frage mich ob wir in SG4 anders mit ihnen umgegangen wären, hätten wir gewusst, dass es ihr letzter Tag unter uns war.

Ich bin Soldat um andere zu schützen, nicht primär für eine Idee oder ein Prinzip zu kämpfen. Dies ist das zweite Mal in zwei Wochen, dass ich dabei versagt habe. Vielleicht wenn ich aufmerksamer gewesen wäre...

Es klingt gemein und unvorstellbar egoistisch, aber ein Teil von mir ist froh, dass es die beiden erwischt hat bevor ich sie richtig kennen gelernt habe. Wenn es stattdessen Lucy oder Gail oder gar beide erwischt hätte... Das wäre nicht schön geworden. Ich sollte die Psychologin nach einem zusätzlichen Termin die Woche fragen, oder zumindest im Monat.

Die beiden schienen sich in dem ganzen TamTam wohl gefühlt zu haben, ich hatte einfach nur das Gefühl dafür geehrt zu werden, dass andere meine Fehler ausgebadet haben. Dieses Mal stehe ich selbst in der Verantwortung.

Aber keine Rache, Ich habe gesehen was Rache einem Menschen antut und es wird nichts wieder gut machen. Gerechtigkeit, Jemand muss zur Verantwortung gezogen werden für Hummel, Speedman, Winchester und in erster Linie für mich.

Ich muss mein Gewissen beruhigen, meine Handlungen betrachten können und auch im Nachhinein sagen: "Ich hätte es nicht besser machen können, in der Situation."
Trauer, Rache, Gerechtigkeit, all diese Konzepte, nach einem Tod, dienen den Zurückgebliebenen.
Der Tote hat es hinter sich, für uns beginnt es erst.

Ich habe zu viele Kameraden begraben, zu viele Leben beendet im Namen der Freiheit, um jetzt damit aufzuhören. Es gibt vielleicht keinen Platz für mich unter denen die ich beschütze, aber ich will verdammt sein, wenn die Mörder meiner Kameraden sich den Konsequenzen entziehen können.

Gleich steht eine Standardpatrouille auf dem Programm, also heißt es den Verstand klar und die Augen offen halten. Gerechtigkeit kann warten, das Leben nicht.

Die eiskalte Umarmung des Todes mag überraschend kommen, aber nicht unerwartet. Er wird feststellen müssen, dass ich nicht der Typ für Umarmungen bin.
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Beitragvon Frank_J_Delacroix » Montag 20. Oktober 2014, 21:22

4 Stunden sind eine zu lange Zeit um sich für einen Flug vorzubereiten und eine zu kurze für den Flug der ansteht.

Es braucht ein SG Team um den außerirdischen Einfluß auf eine Pandemie zu klären und natürlich erwischt es SG 4. Ich könnte meinen jemand hat heimlich unsere Uniform durch eine mit Zielscheibe ausgetauscht. Vom Regen, eine Stadt auf einem Planeten bei der jeder Bewohner Mos Eisley's die Nase rümpfen würde, in die Traufe das Epizentrum der Ebola Epidemie.

Gail ist wahrscheinlich noch am rumtelefonieren um einen Babysitter zu besorgen. Ich gehe nachher noch bei ihr vorbei, Vielleicht biete ich ihr Hilfe von meinem Dad und seiner neuen Frau an.

Ich kann nicht glauben, dass ich das gerade geschrieben habe, Ich überlege ernsthaft meinen Vater anzurufen...

Ich denke die Mission vor uns macht mir Angst. Ich kann ein Virus nicht unter Feuer nehmen, es durchschauen oder ausmanövrieren. Es hat keinen Plan sondern eine Aufgabe, es kennt keine Rast, keine Gnade und kein Scheitern. Ich kann es nicht demoralisieren oder zu einem Rückzug bewegen.

Wenn Ich gegen Viren kämpfen kämpfen gewollt hätte, wäre ich zum CDC und nicht zur Armee gegangen.

Ich bin sicher ich könnte den Befehl verweigern, es wäre wahrscheinlich auch nicht mehr als eine Rüge und ein Klaps auf die Finger drin, aber würde ich wirklich wollen dass meine Kameraden sich ohne mich diesem Gegner stellen.

SG4 wird es gut ergehen, sie haben Probleme gelöst bevor ich Teil der Truppe war, und werden es wohl auch tun, wenn ich es nicht mehr bin.

Dennoch... Dennoch sind sie meine Kameraden und ich werde nicht verzagen, nicht versagen.

Ich kann nicht wirklich gewinnen, wer durch das Schwert lebt, stirbt durch das Schwert. Aber vielleicht kann ich verhindern, dass ich dabei alleine bin.

Ich muss noch ein paar Sachen packen.

Falls ich nicht mehr dazu komme den nächsten Eintrag zu schreiben. Wer auch immer dieses Buch dann zur Hand nimmt und liest, bitte rufen sie meine Schwester an und sagen ihr von mir:
"Du schuldest mir noch einen 20er weil die Blueshirts die Habs besiegt haben und nur weil ich tot bin, erlasse ich dir die Wettschuld nicht.
P.S. Ich liebe Dich."
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Beitragvon Frank_J_Delacroix » Dienstag 4. November 2014, 07:54

Halloween ist der bescheuerste Tag des Jahres für eine Erkältung und ich bin froh, dass sie bald vorbei ist.
Wenn man nichtmal mehr das Kürbisgewürz im Punch schmecken kann, hat man an Halloween keinen schönen Abend.
Ich hatte auch so keinen schönen Halloweenabend, aber aus anderen Gründen.

Die meisten Airmen feierten im McKinley's, aber die Mannschaftsgrade des Stammpersonals mussten mit einer zahmeren Veranstaltung in der Basis vorlieb nehmen.
Es kam zwar zu keinem Alarm, aber ich hätte zu gerne das Gesicht der Invasoren gesehen, wenn sich ihnen diese bunte Truppe aus Clowns, Katzen, Geistern, Zombies und Anwälten (Ja, Anwälte - in meinen Augen das erschreckenste Kostüm des Abends) mit Waffengewalt widersetzt hätte.

Jedenfalls hatte ich, wohl auch wegen der kurzzeitigen Krankschreibung - "Wir wollen den Schnupfen nicht im Universum verbreiten, das schafft er auch ohne uns, Airman." - die zweifelhafte Ehre, die letzten Einkäufe für die Feier zu besorgen.
Senior Airman Bree O'Hannegan hat mich für diese Aufgabe "rekrutiert". (Notiz an mich, wenn jemand auf der Basis mich fragt, ob ich zu tun habe ist die Antwort immer JA!)

Bree hatte sich mit einem Katzenohrenhaarband und kreativer Applikation von Stadttarnfarben kostümiert (US Steuergelder bei der Arbeit) und ich war überzeugend als US Airman außer Dienst verkleidet. (Was ist nur mit Frauen und Katzen?) Zusammen lenkte sie (Muss unbedingt meinen Führerschein erneuern) den Humvee in die Tiefgarage des "Cliff Side Mall" Einkaufszentrums.

Ich wußte gar nicht, dass es so nah an der Basis ein Einkaufszentrum gab. Das wußten viele nicht und das Einkaufszentrum war wie ausgestorben, wir trafen vielleicht 20 andere Last Minute Shopper.

Die Einkäufe waren verhältnismässig schnell erledigt und wir hätten diesen traurigen Ort auch längst verlassen können, wäre Bree nicht plötzlich auf die Bremse gestiegen um mich zu fragen ob ich das kleine Mädchen auch gesehen hätte?
Ich verneinte und als Bree ihren höheren Rang ausspielte, damit wir nachsehen gehen konnten, dämmerte mir bereits, dass wir bereits zu viele Horrorklischees abgedeckt hatten.

Jedenfalls war kein Mädchen aufzufinden und als wir wieder den Humvee bestiegen hatten, schloss und verriegelte sich vor uns die Garagenausfahrt.
Die Wachstation war unbesetzt und da Bree in der Tiefgarage keinen Empfang hatte, machten wir uns wieder auf den Weg hoch ins Zentrum.

Die Lichter fielen aus und in der schummerigen Notbeleuchtung kamen uns drei Personen entgegen. Ein Wachmann und ein ansässiges Pärchen im Hillbilly Partner Look.

Anscheinend waren auch alle anderen Ein- und Ausgänge verriegelt und die drei waren Teil der vielleicht 15 Leute, Bree und mich eingeschlossen, die jetzt wohl im Einkaufszentrum festsaßen.
Handyempfang gab es auch im ganzen Zentrum nicht, aber die Leute mit denen wir zu tun hatten, schienen mir mehr aufgeregt als beunruhigt. Ich sollte den Grund dafür schnell erfahren.

Wir machten uns auf den Weg in das Büro des Managers wegen des Festnetztelefons, das Pärchen begleitete uns, der Wachmann wollte lieber die anderen Eingeschlossenen zusammen bringen.
Im Büro des Managers angekommen, fiel uns die Verwüstung auf, wie nach einem Kampf und das Festnetztelefon sowie der Verteilerkasten waren zerstört.

In dem Chefsessel saß eine Leiche, deren Augen unter der Totenkopfmaske jeglicher Funke fehlte. Bree überprüfte seine Lebenszeichen, aber das faustgroße Loch anstelle des Herzens ließ mir nicht Raum für große Hoffnungen.
Das Pärchen wurde kreidebleich vor Schock, erst dachte ich es war der Anblick einer Leiche, aber die Frau fixierte die Totenkopfmaske mit einem ungläubigen Blick.

"Das sollte nicht sein, er ist einer der Jäger..." brachte sie schließlich heraus.

Wie es nach einer kurzen Erklärung schien, waren Bree und ich in eine Erwachsenenversion von Fangen geraten die im Einkaufszentrum stattfand. Und wir waren nicht die einzigen unvorhergesehenen Mitspieler.
Das Pärchen erklärte uns schnell die Regeln und betonte die Tatsache, dass im Büro der Security ein Handystörgerät aktiv war.

Im Securitybüro schließlich wurde mir klar gemacht warum militärische Einrichtungen auf Zwischenböden verzichten, als mich durch die Decke ein großer blonder Hühne mit wirrem Blick ansprang.
Er war stark, schnell und hatte das Element der Überraschung auf seiner Seite und hätte mich wohl alleine überwältigt, aber ich war nicht alleine.

Bree reagierte schnell und rammte ihm ihre Taschenlampe direkt in den Erbschen Punkt.
Er ließ von mir ab und ging mit ihr in den Clinch. Ich hatte keine Zeit mich zu wundern, woher eine Amerikanerin irischer Abstammung Krav Maga erlernt hatte, den der Hühne war ihr mehr als ebenbürtig.
Er hätte wohl jeden in diesem Einkaufszentrum im Einzelkampf überwältigen und töten können, aber eine der ersten Lektionen die mir die Army beigebracht hat, ist jeden Vorteil zu nutzen und ich beherzigte diese Lektion.

Unabhängig davon, wie taff, trainiert und unter Aufputschmitteln du bist, wiederholt einen fünf Kilo Feuerlöscher gegen den Kopf geknallt zu kriegen zwingt dich in die Knie.
Ich war nicht bereit auf einen Schlag zu verzichten um nachzuschauen ob er schon genug hatte und ich ließ erst von ihm ab, als Bree mir ihre Hand auf die Schulter legte.

Vielleicht hatte ich ein wenig übertrieben, aber die Polizei, die wir kurz danach rufen konnten fand noch zwei weitere Leichen im Einkaufszentrum und nach ihrer Einschätzung hätte er sich wohl in der Nacht durch alle im Einkaufszentrum geschlachtet und wäre im Morgengrauen verschwunden.
Außerdem lebte er noch und nach Einschätzung des Notarztes würde er zu Beginn seines Prozesses auch wieder wach sein, im weitesten Sinne des Wortes.

Bree und Ich verließen erst um vier in der früh die Polizeistation und keiner von uns freut sich darauf das Ereignisprotokoll für unsere Vorgesetzten auszufüllen.
Sie hat sich bereit erklärt mit mir zu trainieren und wir haben einen Humvee voller Süßigkeiten und Alkoholika für die Weihnachtsfeier zur Basis bringen können.

Nachsatz:

Ich habe gerade die örtliche Zeitung aufgeschlagen, das Mädchen das Bree angeblich gesehen hatte, das niemand im Einkaufszentrum kannte und das im Zentrum auch nicht gefunden wurde.
Ein Bild, das mit ihrer Beschreibung übereinstimmt, ist in der Zeitung, im Lokalteil.
Sie ist am Morgen des 31ten Oktober im Einkaufszentrum verschwunden, vor drei Jahren.

Hoffentlich ist Bree keine Zeitungsleserin.
Zuletzt geändert von Frank_J_Delacroix am Dienstag 4. November 2014, 17:51, insgesamt 2-mal geändert.
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08.11.2014 - Cheyenne Mountain Base -

Beitragvon Frank_J_Delacroix » Samstag 8. November 2014, 14:55

Zwei Dinge die ich das nächste Mal gemacht haben sollte, wenn ich wieder ins Tagebuch schaue:

1. Jegliche Kinder und Jugendfotos von mir in meinem Quartier digitalisieren, verschlüsseln und dann vernichten.
2. Für das nächste Training mit Bree die Regel, "Nicht ins Gesicht" aufstellen.

Ich habe mir den Haarriss im Jochbein eher selber zuzuschreiben.
Gestern in der Früh, habe ich mich mit Bree getroffen. Nach dem Aufwärmen, beschlossen wir mit einem kleinen Sparringsmatch festzustellen, wie viel Krav Maga ich noch beherrschte.
Rückblickend hätte ich auf den Anfängerkurs bestehen sollen.

Krav Maga ist von einer simplen, direkten und brutalen Effiziens geprägt. Es ist keine Kampfkunst und auch kein Kampfsport sondern eine Selbsverteidigung.
Dementsprechend sind die meisten Anwender von Krav Maga durchtrainiert, reaktionschnell und sehr starr und geradlining.
Eine Folge der ganzen Streß-Reaktions-Trainings.

Hin und wieder findet sich unter ihnen aber jemanden, der
- Ich kann es nicht anders ausdrücken -
es beherrscht die Adrenalinwelle zu reiten anstatt mit ihr fortgespült zu werden.
Senior Airman Bree O'Hannagan war eine von Ihnen.

Als sie aus einer entspannten Haltung in den ersten Schlag überging war die Bewegung plötzlich und fließend. Ich konnte sie gerade davon abhalten, ihre Schläge durchzubringen, aber ihr die Initiative in unserem Match abzunehmen war schlicht jenseits meiner Fähigkeiten. Als ich einen ihrer Schläge ins leere laufen ließ, und ihr Hinterkopf einige wenige Zentimeter an meiner Nase vorbeischoß, - stand dort Yente - ich war abgelenkt und in dem Moment erwischte mich ihr anderer Elbogen im Gesicht, danach war für einen Moment alles schwarz.

Auf der Krankenstation ging der Schmerz endlich zurück und ich konnte meine Gedanken sammeln.
Wahrscheinlich hatte ihr Kampfstil mich einfach an die Mossadagentin erinnert, die ich im Irak kennengelernt hatte.
Shulamit Yente Suess, die meisten nannten sie Schuh, ich durfte sie Yente nennen, nachdem sie mir fast beide Arme gebrochen hatte.

Sie war meine beste Freundin im Irak.
Ich war grüner als eine Selleriestange und auf meiner zweiten Patrouille als ich auf sie traf und sie mir und meinen beiden Kameraden die wichtigste und härteste Lektion erteilte:
"Alles und Jeder der dir auf Einsatz begegnet ist prinzipiell gefährlich, es sei den das Gegenteil ist bewiesen."
Unbewaffnet hat die ein Meter 50 kleine, israelische Frau drei US-Army Soldaten überwältigt und kampfunfähig gemacht. Selbst zu dritt haben wir den genauen Ablauf dieses Abends nicht rekonstruieren können. Alles was mir in Erninnerung verbleibt, ist ihr selbstzufriedenes Lächeln, als sie uns vorführte wie Schuljungs.

Ich sollte sie meiner Psychologin gegenüber erwähnen, aber ich möchte nicht weiter darüber nachdenken, zumindest nicht jetzt.

Als das Team von ihrer Mission zurückkam, auf der sie betörende neue Düfte entdeckt haben, saß ich mit Gail, Master Sergeant van Jansen und Staff Sergeant Kozlov noch kurz in der Kantine zusammen.
Kozlov hat einen kleinen Blick in sein Leben erlaubt und einen verstörenden Ausblick auf meine Zukunft. Das Leben hat es nicht unterlassen Verlust und Tod in seinem Leben anzuhäufen.
Der Teufel scheißt eben immer auf den größten Haufen.

Ich sollte es unterlassen mich zu binden, wenn der Verlust jegliches Glück aufwiegt, dass ich erfahre... lande ich irgendwann tatsächlich in der Klapse.
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14.11.2014 - Über Westafrika -

Beitragvon Frank_J_Delacroix » Montag 17. November 2014, 21:16

Drei Dinge die ich nicht ausstehen kann:

- Wenn jemand seine Machtposition ausnutzt.
- Das Gefühl der Hilflosigkeit konfrontiert mit der selbstzerstörerischen Natur der Menschheit.
- Wenn mir jemand den Nacken runter pinkelt und dann behauptet es regnet.

Das waren keine fundamentalistischen Islamisten in dem Dorf, egal wie sehr sie den Eindruck erwecken wollten.
Selbst der weltlichste Moslem würde einen weiten Bogen um ein Dorf voller Seuchentoten machen, außerdem hätten sie uns bei der Ankunft unter Feuer genommen, Ungläubige die wir sind. Alle zusamen in einem Jeep wäre das Fische im Fass schießen.
Wer auch immer es war, sie waren nicht zufällig in dem Dorf, sie waren hinter etwas her.

Oder jemandem.

Doktor King, die mit einer Sauerstoffmaske zwischen uns im Heli liegt. Gottseidank kamen die Blauhelme vorbei, wobei ich mittlerweile nicht an Zufälle glaube, aber es mehr braucht damit ich Blauhelmen bösartige Absichten unterstelle.

Was ist an der Doktor so besonderes, außer dass sie ziemlich niedlich ist, obwohl ihr der Tomboy Charme einer Gail Peck fehlt, oder die Zen Gelassenheit einer Lucy Katsumoto.

Es gibt kaum etwas, dass die Libido eher ankurbelt als eine Nahtoderfahrung. Ich sollte die Atemübung machen die meine Psychotherapeutin mir gezeigt hat, ich kann die Ablenkung nicht erlauben im Moment.

Sie ist in dem Krankenhaus, in das sie gebracht wird vielleicht nicht sicher, aber dort würde ihr Verschwinden aufsehenerregender sein als irgendwo in der afrikanischen Wildnis.
Es ist wahrscheinlich das beste was wir tun können, im Moment.

Lane und van Jansen haben auch Irak Erfahrung, wahrscheinlich ist es ihnen auch aufgefallen, aber es gibt wohl einen Grund warum sie es nicht erwähnen und ich werde den Teufel tun und etwas Ansprechen dass weder ein Offizier noch ein Unteroffizier erwähnen.

Wahrscheinlich vermutet die Chief Master Sergeant etwas, aber Lucy Katsumoto hat nicht gerade Einfluss in der Airforce.

Die Situation kommt mir bekannt vor, wenigstens haben wir dieses Mal keine Leiche mit der wir uns herumärgern müssen.

Ich sehe den Stadtrand am Horizont, wir sind bald im Krankenhaus, dann müssen wir uns von unserer charmanten Charge trennen.

Ich hoffe für sie, dass wir uns nicht wieder sehen. Langsam komme ich zu der Überzeugung, dass Cant uns einiges an Karma hinterlassen hat, das SG4 jetzt in großen Stücken abarbeiten muss.

Vielleicht kann ich Bree davon überzeugen ein Sondertraining einzuschieben. Ich könnte eine Tracht Prügel gebrauchen um auf andere Gedanken zu kommen.
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Beitragvon Frank_J_Delacroix » Samstag 29. November 2014, 00:21

Nach ein paar Jahren im Dienst glaubt man alles gesehen zu haben.
Und dann wird man auf eine Mission geschickt wie die gestern, die dir vor Augen führt wie unglaublich dünn die Jacke der Zivilisation ist, die wir über gezogen haben.

Ein Virus hatte diese Welt heimgesucht und die Gesunden wenden sich gegen die Kranken. In den Gesichtern war nur die Furcht zu lesen und die Verzweiflung der Kranken.
Die eigenen Ärzte hatten sie aufgegeben und SGC konnte nichts anderes tun als ihnen Hilfsgüter zukommen zu lassen.

In einem anderen Leben waren dies Geliebte, Eltern und Kinder, in diesem nur gesund oder krank.

Dieser Blick, diese letzte Hoffnung in einer Lage, die eigentlich keine zulässt, diese typisch menschliche Einstellung...
Je größer das nötige Wunder, desto unnachgiebiger wird daran geglaubt.

Aber es kommt nicht, Gottes Hand erschien nicht am Himmel, keine Stimme aus den Wolken erklang und verkündete, dass genug gelitten wurde.
Nur mehr Leid.

Es wird dieses Mal wohl eine längere Sitzung mit meiner Psychotherapeutin, das nächste Mal.
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09.12.2014 - Ohne Ortsangabe -

Beitragvon Frank_J_Delacroix » Dienstag 9. Dezember 2014, 14:53

Eine ins Tagebuch eingeheftete Notizbuchseite

Für den Fall dass sie diese Seite in die Hand kriegen, Doktor King.
Überlegen sie sich gut ob ihre Neugier eine Verletzung meiner Privatsphäre wert ist und selbst wenn können sie aus diesem Blatt keine Hinweise auf den Ort entnehmen, dafür trage ich Sorge.


Da Lane den mir gegebenen Befehl nie revidiert hatte, verstehe ich mich als King's Liaison für die Zeit unserer Zusammenarbeit.
Ich hätte es schlimmer treffen können als auf die junge Ärztin aufzupassen, zum Beispiel ein Rudel Katzen hüten.

Sie leidet unter den selben Symptomen wie viele intelligente Menschen, sie möchte verstehen und hofft wenn sie genug Fakten über ihre Situation hat, ergibt sich der Sinn von alleine.
Ich weiß nicht ob ich einfach nicht intelligent genug oder zu zynisch bin um dies wirklich nachvollziehen zu können.

Ich sitze immer noch an dem Bericht über die kurze Perimeter-Patrouille zu der ich die Chief überreden konnte.
Da wir nicht wirklich etwas erreicht haben, hielt ich es für besser das ganze als spontane Patrouille zu beschreiben anstatt als eine Aktion zur Wahrung des Friedens.

Die Kranken und Noch-Nicht-Kranken um das Camp herum werden ruhiger. Die Luft ist immer noch geladen, aber die unnachgiebige Härte der örtlichen Sicherheit trägt wohl Früchte.
Es wird wohl eine Weile dauern bis die Verzweiflung größer als die Furcht wird und für ein paar Nächte die Luft brennt. Hoffentlich ist King schneller als dieser Prozess.
Ich finde den Gedanken nicht erstrebenswert in die Menge zu schießen, darauf läuft aber die Situation hinaus.

Ich sollte King von dem Mädchen erzählen, zumindest ist eine Überlebende Grund genug für Hoffnung. Sie sollte eigentlich wieder in ihrem Labor sein.
Zuletzt geändert von Frank_J_Delacroix am Dienstag 9. Dezember 2014, 14:53, insgesamt 1-mal geändert.
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