Die andere Seite der Medaille

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Bridger
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Die andere Seite der Medaille

Beitragvon Bridger » Samstag 30. Oktober 2010, 22:24

Das Licht im Verbindungstunnel flackerte und Dreck und Staub rieselt von der Decke. Der junge Sergeant richtet seinen Blick zur Decke und lauscht den Geräuschen der Gleiter und Jäger, die irgendwo über seinem Kopf über die Stellung sausten und sich gegenseitig beschossen. Mit einem Blick auf die Uhr überprüfte er wie lange der Luftkampf nun schon andauerte. Seit mehr als zwei Stunden brannte der Kampf um die Vorherrschaft am Himmel und nach den Informationen den sein Funker empfangen hatte, konnte sich keine Seite auch nur einen kleinen Vorteil erarbeiten. Mit einer lässigen Handbewegung wischt er sich den Dreck von seinen Streifen am Ärmel. Die einzig saubere Stelle auf der Uniform waren die Streifen auf dem Arm, die ihn Gunnery Sergeant auswiesen.

Er wartet noch einen Augenblick und lauschte den Geräuschen des Luftkampfes, die durch die offenen Enden des Verbindungstunnels zu ihm hereindrangen. So wie es sich anhörte, verlagerte sich das Gefecht Richtung Osten. Ich überlegte kurz, ob er dem Zugführer in diesem Abschnitt Bescheid sagen sollte, aber dann wischte er diesen Gedanken mit einem Kopfschütteln weg. Der Gunny vom Delta Zug hatte zusammen mit ihm die Ausbildung zum Space Marine absolviert und er war ein treuer Gefährte. Darüber hinaus war er ein schlauer und kampferprobter Soldat. Solange sich der Schlagabtausch nur in der Luft abspielte, hatte man auf dem Boden Ruhe. Der Gunny zieht sich den Helm vom Kopf und zieht einen kleinen Zigarrenrest daraus hervor. Er pustet gegen den kurzen Stumpen und befreit ihn somit vom imaginären Staub und steckt ihn sich in den Mundwinkel, um dann darauf herum zu kauen.

"Dann wollen wir mal sehen." Der Sergeant zieht sich eine leere Kiste heran, die ehemals mit Granaten gefüllt waren. Granaten gab es im ganzen Zug so gut wie keine mehr und es war in dieser Richtung auch nicht mit Nachschub zu rechnen. Sowohl die Munition, als auch die Lebensmittel gingen langsam zu Neige, aber das war kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken. Der junge Gunny zieht eine Karte aus einer Tasche seiner Kampfweste und breitet sie auf der Kiste aus. Die Informationen von seinem Funker waren bereits eingetragen. Die Verteidigungslinie an der Peripherie war überrannt worden. Jetzt lag es an der Sekundär- und Tertiärlinie den Vormarsch aufzuhalten. Da sich die feindlichen Steitkräfte bereits auf dem Gelände der Basis befanden, würde es aber auch nicht einfacher machen. Das der Angriff zum Zeitpunkt der Regensaison auf diesem Planeten zusammenfiel, hatte für die Verteidiger jedoch einen leichten Vorteil.

Plötzlich hört der junge Mann Schritte, die sich seinem Ruheort nähern. Er schnauft kurz und steckt den Zigarrenrest zurück in den Helm und diesen wieder auf den Kopf. Er steckt die Karte zurück in die Tasche und greift sich sein M590 Mulitfunktionsgewehr. Er steht von dem Stein auf und dreht sich dann in die Richtung aus der die Schritte kommen. Er konnte schon an der Schrittfolge erkennen, dass es sich wahrscheinlich um den Corporal Gonzalez handelt, der dann auch um die Ecke bog.

"Gunny.", kommt Gonzalez keuchend vor dem Sergeant zum Stehen. "Ganz ruhig Corporal. Wo drückt denn der Schuh?" Der Gunny schultert sein Gewehr und wartend schweigend ab. "Der Platoon Commander MacKenzie hat sich gemeldet. Der Zug von DiNozzo brauch Unterstützung. Eine Jaffa Angriffseinheit ist auf der westlichen Flanke auf dem Vormarsch. Drakemoores Platoon wird unsere Position übernehmen." Der Corporal atmet tief durch. Erst jetzt bemerkt der Gunny, dass sein Namensschild von Matsch bedeckt ist. Er schnippst den Dreck weg und sein Name kommt zum Vorschein. "Ich seh schon. Gunny Bridger muss mal wieder den Tag retten. Trommel den Zug zusammen. Wir rücken in fünf Minuten ab. Den Schlangenfutzies werden wir einheizen."
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Re: Die andere Seite der Medaille

Beitragvon Bridger » Sonntag 31. Oktober 2010, 00:48

Kaum hatte das Platoon den Gewaltmarsch Richtung Einsatzgebiet angetreten, hatte der Himmel wieder seine Schleusen geöffnet. Obwohl es Mittag war und die Sonne in ihrem Zenit stehen sollte, war es fast stockdunkel. Die Helme der Kampfausrüstung waren jedoch mit Head up Displays ausgestattet und hatten auch die Möglichkeit verschiedene Frequenzspektren sichtbar zu machen. Mit Hilfe der Nachtsichtfunktion war es ein leichtes für die 40 Personen vom Beta Platoon die Umgebung zu erkennen. Der Teil, welcher als westliche Flanke bezeichnet wurde, war ein Urwald, der sich an den Berg anlehnte, welcher die Basis mitsamt dem Stargate enthielt. Doch von der Erde oder anderen Außenposten war keine Hilfe zu erwarten. Die Außenposten hatten auch so schon genug damit zu tun ihre Position zu halten und die Erde baute ihr Verteidigungssystem weiter aus. Es war also eher unwahrscheinlich, dass sich in nächster Zeit ein SG-Team oder ein Trupp Space Marines sich auf diesen verregneten Planeten begeben würden. Die einzige Hoffnung bestand in einem Kleinkampfschiff der Space Navy. Das Schiff der Prometheus-Klasse befand sich angeblich auf dem Weg, um die Situation auf Argentina für die menschliche Spezies zu verbessern.

Bridgers Platoon legte einen Gewaltmarsch hin und kurz bevor sie die Gefechtslinie erreichten, ließ Bridger das Tempo drosseln. Sie waren noch einen knappen Kilometer vom Kampfgebiet entfernt, als Todesgleiter gefolgt von Hammerheads und Angels über die Baumkronen hinwegfegen. Für einen kurzen Augenblick folgt den Fliegern ein Sturm über den Boden, doch die Space Marines sind die Manöver mittlerweile gewöhnt und gehen in Deckung. Kaum sind die Kampfflieger außer Sichtweite hört man die Geräusche des Kampfes. Der Gunny kommt aus seiner Deckung und blickt in die Richtung in der sich der Kampf abspielt. Er dreht sich zu den drei Staff Sergeants, die ihm fast auf Schritt und Tritt folgen und seine Befehle erwarten. "Also gut Ladies. DiNozzo hält die Stellung. Jetzt liegt es an uns ihm den Trumpf in die Hand zu geben die Parasiten zurück zu schlagen. Squad Alpha 1 geht über die linke Seite. Squad Alpha 4 über die rechte. Ich führe Squad Alpha 3 direkt ins Zentrum gefolgt von Alpha 2. Und die Köpfe unten halten ihr Sumpfratten."

Damit war alles gesagt. Die Squads hatten ihre Befehle und obwohl seine Sergeants manchmal etwas grob waren, so wussten sie doch, was sie zu tun hatten. Der Gunny wartet noch einen kurzen Augenblick bis sich das Platoon in die Squads aufgeteilt hat und gibt dann den Befehl zum Angriff. 40 Menschen, Frauen und Männer, stürmen ihren Kollegen an der westlichen Flanke zur Hilfe. Sie tauchen wie zornige Waldgeister aus dem Dschungel und in Belgeitung von Blitz und Donner an der Gefechtslinie auf. Der Kampfanzug schützt den Träger weitestgehend gegen das Sauwetter, aber bei den letzten Kämpfen war der Anzug des Gunnys an diversen Überlappung beschädigt worden, so dass ihm hin und wieder Wasser in den Anzug tropfte. Mit nassem und hoch konzentriertem Gesicht und dem M590 Multifunktionsgewehr stürmt er zwischen den Bäumen hervor und jagt eine Salve in eine Gruppe von Jaffas, bevor er sich in den Schützengraben wirft und zufällig neben DiNozzo landet.

"Habt ihr noch einen kurzes Picknick eingelegt?", presst der Master Sergeant zwischen den Zähnen hervor. "Ja klar. Am Waldrand gab es ein kleines Bistro, da sind wir eingekehrt." Der Gunny lässt sich nicht lumpen und wirft sich gegen die Wand und lässt sein Gewehr sprechen. "Ihr kommt gerade zur richtigen Zeit. Die Luftunterstützung wurde abgezogen und die Jaffaeinheit wird von einem Sodaner befehligt.", bedankt sich DiNozzo für das Kommen von Bridger. Bridger lässt sich zu einem Lächeln herab, "Na immerhin etwas Anspruch in unseren durchschnittlichen Runde."

Die fliegenden Kisten der Jaffa und der Menschen haben sich tatsächlich von der Kampflinie entfernt. Von dieser Seite aus würde sowohl keine Unterstützung kommen, aber auch keine Gefahr drohen. Die kommandierenden Götter der Jaffa-Einheiten, die auch als der Generalsstab von Anubis bei den menschlichen Truppen bekannt ist, können fast auf unbegrenzte Ressourcen zurück greifen. Dies merkt man auch wieder bei diesem Gefecht. Es wird Welle um Welle von Jaffas gegen die Schützengräben der Menschen ausgesandt. Durch die massive Gegenwehr durch zwei Platoons aus gesicherten Position heraus fallen jedoch viele Jaffas, bevor sie auch nur annähernd in die Nähe der feindliche Linie kommen.

Bridger geht in Deckung, als um ihn herum die Energieentladungen einschlagen und die Matschfladen ihm nur so um di Ohren fliegen. Er kauert sich im Graben zusammen und nutzt die Gelegenheit um nach zu laden. "Ich liebe Argentina, vor allem die Regenzeit.", lässt sich der Gunny lachend zu einem Kommentar verleiten. "Die Regenzeit? Die Jahreszeit, die zu 70 % dominiert?", macht der Master Sergeant seinem Erstaunen Luft. Doch der junge Bridger lacht nur und springt wieder hoch und erneut lässt er seine Waffe sprechen. Mit einer schnellen Bewegung wischt er sich den Matsch vom Visier und fast gleichzeitig macht ein kleines Fenster im HUD auf einen eigehenden Funkspruch des Platoon Kommandos aufmerksam. Der "alte" MacKenzie taucht auf dem Prioritätskanal auf und erteilt neue Befehle. "Alle Einheiten ziehen sich sofort zur zentralen Zugangspassage von Argentina Mountain zurück."

Der Funkspruch geht an jedes Platoon, dass sich in den Schützengräben um Argentina Mountain befindet. Jeder Space Marine hat diesen Funkspruch erhalten und sofort beginnen alle Kommandierenden den Rückzug anzuordnen. "Zum Teufel was treiben die Nasenbohrer da im Berg den schon wieder. Da reißt man sich hier den Arsch auf...DiNozzo, Alpha wird ihnen Deckung geben. Sie räumen den Weg für uns frei, während wir ihren Rücken absichern." DiNozzo kontaktiert seine Leute via Kampfanzugverbindung und lässt sein Platoon den Rückzug antreten.

"Computer. Kontakt zu Squad Leader herstellen. An Alpha Squads. Wir bilden die Nachhut. DiNozzos Platoon räumt uns den Weg frei. Geschlossener Rückzug." Die Verbindung zu seinen drei Sergeants wird nach der Übermittlung des Befehls und der Bestätigung deaktiviert. Für einen Moment war der Gunny abgelenkt, als ein Jaffa es durch das Sperrfeuer schafft und sich in den Graben auf Bridger stürzt. Im Fallen handelt der Gunny innerhalb von Sekundenbruchteilen. Sein Gewehr ist zwischen seinem Kampfanzug und dem Körper des Jaffas eingeklemmt. Er greift nach seiner M70 Pistole und zieht sie aus dem Holster. Er stößt die Luft aus und als er mit dem Jaffa im Matsch landet, ist er sofort handlungsbereit. Er drückt die Pistole seitlich an den Körper des Jaffas, dort wo die Panzerung schwächer ist und feuert das halbe Magazin hinein. Zwei Lance Corporals eilen ihm zur Hilfe und treten dann mit ihm in Formation den Rückzug an.
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Re: Die andere Seite der Medaille

Beitragvon Bridger » Sonntag 31. Oktober 2010, 23:09

Die Jaffaeinheit, die angeblich einem Sodaner unterstellt war, begann mit der Verfolgung der beiden Platoons. Doch durch die zunächst erbitternde Gegenwehr und dann dem überraschten Rückzug lagen nun knapp 500 Meter zwischen den Verfolgern, den Jaffa und den Gejagten, den Menschen. Der Regen hatte zwar nachgelassen, aber der Boden war immer noch vermatscht und es war nicht leicht jedes Mal immer wieder aufs Neue die Kampfstiefel aus dem Morast zu ziehen. Bis zum Sammelpunkt am zentralen Zugangspunkt von Argentina Mountain waren es noch drei Kilometer und der Gunny konnte bereits zwischen den Wipfeln der kleiner werdenden Bäume den Berg erkennen. Bridger bildete mit einem knappen Viertel seines Platoons den Abschluss und sicherten den Rückzug ab. Vereinzelt ließen sich die Jaffa dazu hinreißen auf die Menschen zu feuern, doch auf die Entfernung und durch die Geschwindigkeit der Verfolgung bieteten die Bäumen dem Gunny und seinen Leuten genug Deckung.

"Los ihr kandalisischen Lavaschnecken, Bewegung!", brüllt der junge Sergeant um seine Leute noch weiter anzutreiben, um einen größeren Vorsprung auf die Jaffa-Angriffstruppe heraus zu arbeiten. Plötzlich vernimmt Bridger das unverkennbare Fauchen der Antriebsaggregate der Hammerheads und der Angels. Mit einem schnellen, gezielten Blick macht er eine gemischte Formation am Himmel aus, die über das Gebiet hinwegfliegt. Auf das Gesicht des Gunnys stiehlt sich ein verschmitztes Lachen, während er durch den Dreck pflügt. "Sanderson. Funken sie unsere Vögel an. Sie sollen eine Schneise der Verwüstung ziehen. Und geben sie diesmal die richtigen Koordinatensätze durch." Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich noch andere versprengte Jaffaeinheiten auf dem Gebiet der Basis befanden. Mit denen würde man auch so genug zu tun haben, wenn nicht gerade eine ganze Meute von Jaffas dem Platoon in den Rücken fallen würden.

Die beiden Platoons hatten den Dschungel hinter sich gelassen und rennt jetzt über das offene Feld auf den schwer befestigten Eingang von Argentina Mountain zu. Die Maschinengewehrnester am Eingang, sowie die verteilten Stellungen der Railguns und Coilguns an den Berghängen deckten fast das gesamte Areal ab. Das Grinsen auf dem Gesicht des Gunnys wird breiter als er die waffenstarrende Basis zu Gesicht bekommt. Aus Richtung des Berges taucht dann plötzlich das gemischte Geschwader aus Hammerheads und Angels auf. Wie aus dem Nichts schießen sie hinter der Bergkuppe hervor und gehen dann in Angriffsformation. Die ersten Jaffas treten aus dem Waldrand und gehen in Position. Sie legen ihre Stabwaffen an und feueren den Space Marines in den Rücken. Neben dem Gunny fallen drei Marines tödlich getroffen zu Boden und um ihn herum schlagen die Stabwaffenentladungen ein.

Doch dann stellen die Jaffas das Feuer ein, als sie die feindlichen Angriffsjäger sehen und sich wundern, warum keine Todesgleiter am Himmel sind. Das Inferno beginnt. Die Bordkanonen erwachen laut knatternd zum Leben und die Projektile zerpflügen den Waldrand und dort in Position gegangenen Jaffa. Der Gunny hört die Schreie der Jaffas, während sie von den Projektilen förmlich zersiebt werden. Sein Grinsen verschwindet und kurz darauf bringt er sich im Zugangstunnel hinter den MG-Nestern in Sicherheit. Bridger nimmt seinen Kampfhelm ab und klemmt ihn sich unter den Arm. Er befiehlt seinen drei Sergeants sich einen Überblick über das Platoon zu verschaffen. Er würde sich unterdessen um den Gesamtüberblick und neue Befehle kümmern.

Die Basis hatte schon bessere Zeiten erlebt. Argentina war erst vor wenigen Monaten als Außenposten requiriert worden und in das Terranische Außenpostennetz aufgenommen worden. Vor zwei Wochen dann war eine Vorhut der Jaffa eingetroffen. Zum Leidwesen des Oberkommandos gab es auf diesem Planeten jedoch Ressourcen, die für die Erde unabdingbar waren. Der Zugang zu diesen Ressourcen findet sich in Argentina Mountain und um die Versorung der Erde mit den benötigten Materialien sicher zu stellen, wurde ein ganzes Bataillon nach Argentina versetzt unter dem Kommando des "alten" MacKenzies, ein Space Marine wie aus dem Lehrbuch. Durch die Konzentration der Verteidigung waren die Verluste zwar gering, aber ohne Nachschub war es schwer für den Alten die Verteidigung aufrecht zu erhalten. Um zu MacKenzie zu gelangen, marschierte der Gunny durch die Basis und versucht die Verwundeten und das Zusammenferchen der Männer und Frauen zu verdrängen. Seit er den Space Marines beigetreten war, hatte er eigentlich nichts anderes kennen gelernt und alles lag an diesem Übergott Anubis, dem die anderen Götter bereitwilligten dienten.
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Re: Die andere Seite der Medaille

Beitragvon Bridger » Dienstag 2. November 2010, 21:22

Bridger gelangt nach einiger Zeit zur Kommandozentrale. Die Zentrale ist das Gehirn der Verteidigung und die Kontrolle des Stargates liegt auch in den Hände der Diensthabenden. Es herrschte wie immer eine gewisse Hektik und das schon seit zwei Wochen, wo das Hat'ak im Orbit von Argentina erschienen war. Der Gunny war schon auf anderen Einsätzen gewesen und sich mit verschiedensten Jaffas und deren Götter herum geschlagen, so dass ihm diese Art der Hektik mehr oder weniger kalt ließ. Mit dem Helm unter dem Arm und das M590 Gewehr geschultert, durchschreitet er den Kommandoraum und begibt sich zum Büro des ehemaligen Basisleiter. Nun war es das Büro des alten MacKenzies und die Tür stand immer offen. Der Alte hatte gerade Besuch. Seine Tochter Sarah war bei ihm und beendete wohl gerade eine Unterhaltung. Bridger konnte nich umhin, mal wieder zu erkennen, wie heiß die Tochter vom Alten war, sogar wenn sie ihren Kampfanzug an hatte oder vielleicht gerade deswegen?

Der Gunny nickte dem Sub-Lieutenant zu und betritt dann unaufgefordert des Büros des Majors. Der Major schaut kurz auf und deutet ihm an Platz zu nehmen. "Was gibt es Gunny?", fragt der alte MacKenzie, als Bridger gesetzt hat. Doch der Gunny legt zunächst sein Gewehr quer über seinen Schoss und dann seinen Helm darüber. "Colin, was soll der ganze Unfug, wenn die Frage gestattet ist?" Bridger hatte den Major ganz automatisch beim Vornamen genannt, da es sich bei ihm um seinen Onkel handelt und er nicht viel davon hält, um den heißen Brei zu reden. "Wir müssen unsere Kräfte bündeln.", beantwortet der Major die Frage, während er sich einigen Berichten widmet. "Das ist doch Bullshit. Das weißt du und das weiß ich. Also was ist hier los? Die Position bei DiNozzo hätten wir ohne weiteres halten können.", erdreistet sich der Gunny. "Ruhig bleiben, Will. Aber wir werden bald diesen Planeten verlassen und solange will ich nicht noch mehr Verluste in Kauf nehmen."

Bridger schaut seinen Onkel mit großen Augen an. Der Alte sah um mehrere Jahre gealtert aus und seine Augen hatten ihren Glanz verloren, doch dieser Eindruck verflog so schnell, wie er gekommen war. Nun saß wieder der alte Haudegen und Held von Mexico III vor ihm. "Hör zu Junge. Die selbstregulierenden Naquadah-Reaktoren Mark IV können uns nicht mehr lange mit dem Verteidigungsschirm versorgen. Dr. Carter arbeiten an diversen anderen Reaktoren, aber die werden zu spät kommen.", erklärt Mackenzie. "Na und? Die Space Navy hat doch bereits ein Schiff geschickt...." Colin unterbricht den Gunny ohne zu zögern, "Nein, das hat sie nicht. Die 3. Flotte unter Archer verteidigt den Erdsektor. Die 1. Flotte unter O'Neill geht den Asgard gegen die Replikatoren zur Hand. Die 2. Flotte unter Landry evakuiert alle, soweit möglich. Nur wir stehen nicht auf der List. Wir müssen durchs Gate." "Aber die Ressourcen..." "Lieutenant McKay sprengt Argentina in die Luft, damit die Jaffa es auch nicht bekommen."

Das Gespräch dauerte noch eine ganze Weile, aber am Ende war Bridger klar, dass bald der Rückzug anstehen würde. Er marschierte zurück zu seinem Platoon und informiert sie über die Situation mit seiner eigenen Version. Danach trommelt er die Reste seines Platoons zusammen, da er 12 Leute verloren hatte. Nun war sein Platoon an der Reihe mit Hilfe der Railguns und Coilguns den westlichen Teil von Argentina Mountain zu decken. Er konnte es immer noch nicht glauben. Der Held von Mexico III musste sich zurück ziehen, obwohl die Chancen gut standen Argentina zu halten. Aber Colin war eben auch nur ein Rad in der Kommandostruktur und musste genauso Befehlen gehorchen wie er. Nun gut, der Aufenthalt auf Argentina war bald zu Ende, damit musste man sich jetzt abfinden.
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Re: Die andere Seite der Medaille

Beitragvon Bridger » Mittwoch 3. November 2010, 19:32

Seit einigen Stunden wusste der Gunny bereits davon, dass Argentina aufgegeben werden würde. Mit Hilfe von Lieutenant McKays Plan würden die Ressourcen aber auch den Jaffa nicht in die Hände fallen. Vor wenigen Minuten dann, wurde das Kommunikationssystem der Kampfanzüge aktiviert und der alte MacKenzie erschien als Konterfei im Display. Er erläuterte die Lage und sprach den Männern und Frauen Mut zu. Es würde nicht mehr lange dauern und der Rest des Bataillons würde durch das Stargate zu Erde reisen. Die Rückzugsvorkehrungen wurden bereits getroffen, jedoch sollten alle weiterhin wachsam bleiben. Der Gunny und sein Platoon waren derzeit für eine Rail- und Coilgun - Batterie eingeteilt.

Die Nacht war ruhig. Weder Jaffa-Einheiten noch Todesgleiter-Geschwader waren auf dem Vormarsch. Die Hammerheads und die Angels waren in die unterirdischen Hangars zurück beordert worden, um dort demontiert zu werden, damit so viel Material wie möglich mit zurück genommen werden kann. Die Mark IV Reaktoren hatten sich abgeschaltet und somit war auch das leichte Flimmern um den Berg herum - der Schild - verschwunden. Während knapp 75 % seiner verbliebenen Leute schliefen, hielt Bridger mit den restlichen Männern und Frauen die Wache. In wenigen Minuten würden die ersten Gruppen durch das Gate geschickt würden. Nach und nach würde das ganz restliche Personal folgen, bis von Argentina Mountain und von Argentina selbst nicht mehr viel übrig bleiben würde. Mit seinem Feldstecher beobachtet der Gunny die Umgebung und hat mit Hilfe des Restlichtverstärkers eine optimale Sicht über das angrenzende Gebiet.

Doch kaum hat er den Sehverstärker abgesetzt, flammt plötzlich das flimmernde Feld über dem Berg auf. Explosionen verpuffen am aufgebauten Schild und es zeigen sich farbenfrohe Kaskaden bei der Verpuffung der Energie. "Aufwachen ihr Sumpfratten! Wir bekommen Besuch!" Sofort ist Bridger bei seinen schlaftrunkenen Leuten und macht ihnen Feuer unterm Arsch. Alle Kanonen werden besetzt und man hört das leise Surren der Servomotoren, während sich die Geschütze drehen und nach möglichen Zielen Ausschau halten. "Drei Todeslgeiter-Geschwader auf 12 Uhr. Schnell näher kommend.", ertönt es von einem Soldaten, der im "Ausguck" Dienst hat. "Ihr habt es gehört Leute. Ausrichten und feuerbereit machen." Bridger setzt sich seinen Kampfhelm auf und tritt an den Rand der Befestigung und überprüft die Angaben mit seinem Sehverstärke. Gleichzeitig gehen jedoch weitere Meldungen über Funk ein, dass Argentina Mountain von allen Seiten angegriffen werden wird. "Na dann Jungs und Mädels, jetzt heißt es Arschbacken zusammen kneifen. Wir halten die Stellung. Anvisieren!" Der Gunny tritt von der Brüstung weg und begibt sich hinter die Geschütz-Batterie. "Munition bereit halten! Zugewiesene Sektoren auf mein Befehl unter Feuer legen!" Mittlerweile waren die Todesgleiter näher heran gekommen und nun auch ohne Hilfsmittel sichtbar.

Bridger schließt den Helm und somit seinen Kampfanzug fast hermetisch ab. Es konnte beginnen. Sobald die Todesgleiter durch das Feld fliegen, würden sich Probleme bei den Systemen der feindlichen Jäger zeigen. Der Gunny würde diesen kurzen Moment ausnutzen. Kaum haben die Todesgleiter die Schildperipherie erreicht, erteilt er den Feuerbefehl und plötzlich wird es ohrenbetäubend laut, als die Geschütz-Batterien ihre Arbeit aufnehmen. Bridger begibt sich in den "Ausguck", eine Art Kommandokonsole mit eingehenden Telemetriedaten der Senosrenphalanx. Er überwacht das Geschehen und passt die Feuervektoren an, wenn es nötig ist. Plötzlich erscheint jedoch ein weiteres Geschwader auf den Anzeigen und stößt von oben herab auf die Stellung. Die obere Verteidigung hatte geschlafen und die feindlichen Vögel waren durchgebrochen und das war verherrend für Bridgers Stellung. Die Energieentladungen der Gleiter schlagen auf dem Plateau ein und die Kanonen vergehen in kleinen Sonnen. Da der Gunny sich im "Ausguck" befand, also im Berg, hat er etwas mehr Glück und wird nicht sofort gegrillt. Er wird jedoch von einer Druckwelle erfasst und prallt gegen eine Felswand, die dann auch noch teilweise Gestein auf ihn herab regnen lässt.
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Re: Die andere Seite der Medaille

Beitragvon Bridger » Donnerstag 4. November 2010, 20:37

Zischende und knirschende Geräusche dringen verzerrt und wie durch Watte an das Ohr von Bridger. Der Zusammenstoß mit der Felswand hatte ihm die Luft aus den Lungen getrieben und als dann noch die Felsbrocken auf ihn herabgefallen waren, wanderte der Gunny zur Bewusstlosigkeit hinüber. Als er langsam wieder die Augen aufschlug und versuchte den Blick zu fokussieren, musste er feststellen, das sein Blick gesplitert ist. Plötzlich bahnen sich die Instinkte der Evolution einen Weg und die Panik beginnt ihm aufzukeimen. Mit einem Schlag ist die Erinnerung wieder da und erst dann bemerkt er, dass die Scheibe seines Kampfhelms von Rissen durchzogen ist. Das zischende Geräusch kommt vom kleinen Sauerstoffvorrat, der in den Anzug integriert war. Der Tank hatte ein Leck und entließ sein kostbares Gut. Der Druck auf seinen Körper ist ein weiteres Problem und ohne Hilfe ist er nicht in der Lage das Gewicht zu stemmen. Als er sich versucht zu bewegen, jagt eine Schmerzwelle durch den Körper und es wird wieder dunkel um ihn.

Der Gunny kommt nach einiger Zeit langsam wieder zu sich. Als er erneut aufwacht, ist sein Blick nach oben an die Felsdecke gerichtet und zu allem Überfluss bewegt sich die Decke über ihn hinweg. Mit den Schreck in den Gliedern fährt er hoch und erneut jagen Schmerzen durch seinen Körper, so dass er sofort wieder auf der Trage landet, welche die Überlebenden seines Platoons gebastelt hatten. "Ruhig Gunny. Nicht bewegen, sie hat es ganz schön erwischt. Es gab den Rückzugsbefehl!" Bridger hat die Augen jedoch wieder geschlossen und seine Gedanken rasen. Er versucht sich zu beruhigen und lauscht den Geräuschen, die um ihn herum wüten. "Wie...wie...viele...?", meldet sich der Gunny krächzend zu Wort. Bridger kann den Jungen nicht erkennen, der mit ihm gesprochen hat und nun antwortet. "Sieben Leute mit ihnen.", erhält der Gunny die Antwort auf seine Frage. Nur noch sieben Leute von einem ehemals 40-köpfigen Platoon. Noch nie hatte Bridger während seiner Militärlaufbahn so viele Menschen unter seinem Kommando verloren. Er dämmert wieder weg.

Kinstern, hektische Rufe, Gewehrfeuer, Hitze...der Gunny kommt wieder zu Bewusstsein und findet sich in einer sitzenden Position wieder. Zum ersten Mal bietet sich ihm die Möglichkeit an sich herunter zu schauen und er muss feststellen, dass der Kampfanzug stark in Mitleidenschaft gezogen ist und damit auch sein Körper. Er versucht sich zu orientieren und hebt den Kopf langsam an. Der Gunny findet sich mit einigen weiteren Verletzten im Gateraum wieder. An den Zugängen scheinen die verbliebenen Menschen die letzte Verteidigungslinie zu sein. Der alte MacKenzie, der eine große blutende Kopfwunde hat, steht mitten im Raum und brüllt seine Befehle über den Krach hinweg. "Die Verletzten sofort evakuieren! Danach geschlossener Rückzug! BEWEGUNG!" Bridger kann den Worten zwar folgen, aber sein Gehirn kann die Information nicht verarbeiten.

Der Gunny wird mit den anderen Verletzten zu Gate gebracht. Für einen kurzen Augenblick taucht der Alte neben Bridger auf. "Durchhalten mein Junge. Du kommst wieder auf die Beine.", spricht MacKenzie dem verletzten Gunny Mut zu und muss sich dann schnell wieder der Verteidigung widmen, als Explosionen durch die Basis hallen. Der Major brüllt nach Lieutenant McKay. Einhergehend damit erschüttern gewaltige Explosionen die Basis, die scheinbar immer näher kommen. Es ist das Letzte was der Gunny hört und innerhalb weniger Sekunden taucht der Gateraum vom Stargate Kommando vor ihm auf. Bridger wird die Rampe herunter gebracht und sofort an ein Saniteam übergeben. Doch plötzlich verwandelt sich die lärmende Hektik in gespannte Stille. Als sich der Gunny leicht aufrichtet, muss er erkennen, dass sich das Stargate geschlossenen hatte und er der Letzte gewesen war. Wie sich später herausstellte, war er die letzte Person gewesen, die evakuiert worden war. Nach ihm kam kein Mensch mehr aus dem Stargate, der die Reise von Argentina aus antreten könnte.
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Re: Die andere Seite der Medaille

Beitragvon Bridger » Freitag 5. November 2010, 21:33

Zwei Jahre später hat es der junge Gunny zum Sub-Lieutenant gebracht. Er steht vor einem Fenster und sein Blick wandert über die Erde hinüber zur MacKenzie-Werft. Das Schiff, dass in dieser Weft liegt, ist das Erste seiner Art und vielleicht der Schlüssel zum Erfolg gegen die Belagerung der Goa'ulds. Er fährt sich über seine rechte Seite, wo vor knapp zwei Jahren eine Rippe durch seine Haut gedrungen war. Obwohl nur eine Narbe zurück geblieben war, hatte er manchmal das Gefühl, dass die Rippe dort immer noch stecken würde. Er schüttelt den Kopf und greift sich die Jacke seiner Uniform. Heute war es soweit. Der Jungfernflug der Achilles stand bevor und er würde Teil der Crew sein. Das Quartier von Satellite One war ein knappes Jahr sein zu Hause gewesen und wenn der Erstflug gut über die Bühne laufen wird, dann rechnet der Sub-Lieutenant mit einer ständigen Versetzung auf die Achilles.

Der Sub-Lieutenant hatte seine sieben Sachen gepackt und sich zum Transfershuttel begeben und setzt dann mit einer Gruppe von Soldaten auf das neue Kampfschiff der Terranischen Flotte über. Durch die Studien der Pläne und die Einsatzübungen kannte er sich auf dem Schiff aus und fand sich ohne Probleme zurecht. Eine Kompanie der Space Marines wurde unter der Leitung von Captain Sumner auf die Achilles für den Testflug versetzt. Bridger gehörte zum Führungsstab von Sumner. Zunächst brachte er seine Sachen in sein Quartier und meldet sich dann beim Captain und wartet dann ab, bis die Zeremonie beginnt. Die Erde hatte sich in den letzten zwei Jahren gewandelt und mit ihr das ganze Sonnensystem. Die Aufgabe den terranischen Sektor zu verteidigen unterlag dem terranischen Admiralstab. Durch die Reformierung und den Zusammenschluss der verschiedenen Streitkräfte wurde der Amdiralstab gegründet, der aus 13 Admirälen von den ehemaligen Nationalstaaten bestand.

Bridger fand sich mit dem Rest der Kompanie einige Zeit später im Trainingsraum der Kopmpanie ein. Die installierten Bildschirme zeigte noch das Logo der Terranischen Verteidigung. In wenigen Sekunden würden dort jedoch die Gesichter der Admiräle auftauchen. Das Symbol verschwindet und gibt den Blick frei auf einen Halbkreis aus Admirälen. Archer, O'Neill und Landry waren ebenfalls Mitglieder des Stabs. Der Vorsitzende Fleet Admiral Hammond erhebt sich in der Mitte des Halbkreises und hält dann eine kurze Rede. Es ist das Übliche. Die Durchhalteparolen und dass die Last der Verteidigung auf ihren Schultern liegen würden. Es gab keine große Zeremonie, wie zunächst befürchtet und so ertönte nach kurzer Zeit die tiefe Stimme des kommandierenden Offiziers, Colonel Hodges. Das System bestehend aus Mensch und Maschine begann hoch zu fahren. Jeder wusste genau um seine Aufgabe und eine gut geölte Maschine läuft hoch auf 100 % Leistung.
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Re: Die andere Seite der Medaille

Beitragvon Bridger » Mittwoch 10. November 2010, 21:21

Die Achilles verlässt mit langsamer Fahrt die MacKenzie-Werft. Bridger war von Sumner auf die Brücke gerufen worden. Dort stand nun der Sub-Lieutenant leicht schräg versetzt hinter seinem kommandierenden Offizier, welcher neben dem Sessel von Colonel Hodges stand. Die Sichtfenster, die an der Front der Brücke eingelassen sind, geben den Blick auf den Terranischen Sektor frei. Die Sichtfenster sind mit einer Art Head up Display überblendet, so dass man ein Blick auf das Sonnensystem hat und somit auch die Position in Relation zu den anderen Himmelskörpern. Das Sonnensystem hatte sich stark verändert und weiterentwickelt. Mit Hilfe der Asgard war es gelungen, das Sonnensystem gegen Reisen aus dem Hyperraum aus abzublocken. Bei Reisen im Normalraum muss jedes Schiff zunächst durch die Oortsche Wolke fliegen, welche wiederum aus mannigfaltigen Abwehrforts besteht.

Die Goa'uld hatten unter der Führung von Anubis fast die komplette Milchstraße erobert und unterjocht. Der Terranische Sektor war einer der wenigen verbliebenen Hochburgen des erfolgreichen Widerstands gegen die Goa'uld. Vor zwei Jahren war es den Asgard mit Hilfe der Terraner gelungen das Problem der Replikatoren zu lösen, um dann gemeinsam gegen die Goa'uld zu kämpfen. Aber die Asgard hatten schwere Verluste hinnehmen müssen und auf Grund ihrer zunehmenden Degeneration ihrer Klone war es nur noch eine Frage der Zeit bis die Hilfe von dieser Seite verlöschen würde. Die Achilles fliegt am Mars vorbei, der sowohl zur Heimstätte einer Gruppe von Asgard und den letzten überlebenden Tokra geworden war. Es war eine sanfte Terraformung, welche de Mars in eine zweite Erde verwandeln sollte. Durch die Asgard war es relativ schnell vonstatten gegangen.

Nach und nach lässt die Achilles die Planeten hinter sich und erreicht die äußere Kugelschale des Sonnensystems. Hier draußen sind unzählige Kampfdrohnen, Hammerheads und Angels stationiert, abgesehen von den Kampfschiffen unterschiedlicher Klassen und ihrer Crews und den Abwehrforts. Wer hier draußen seinen Dienst versah, stellte die erste Verteidigungslinie der Terraner da. Der logistische Aufwand war immens. Der Terranischen Regierung war es gelungen die gigantischen Kosten zu tragen ohne das die Wirtschaft zusammenbrach. Bridger hing seinen Gedanken nach, als die Achilles verlangsamte und einen Durchflugspunkt in der Oortschen Wolke anpeilte. Diese Schleuse, ein Zugang zum Feindesgebiet, wurde strengstens bewacht und seit langer Zeit war die Achilles das erste terranische Raumschiff, welches den Terranischen Sektor verlassen würde. "Hodges an die Crew. Stationen sichern. Waffen bereit machen. Schilde hochfahren. Auf Kampfstationen. Wir legen los.", hallt die Stimme des COs der Achilles durch das Schiff.

Kaum hat die Achilles die Schleuse passiert, geht eine Lampe auf dem Pult des Navigators aus und die Achilles taucht in den Hyperraum um mit mehrfacher Lichtgeschwindigkeit sich fort zu bewegen. Sumner nickte zufrieden. "Teilen sie die Kompanie in Gruppen ein. Ich will, dass ständig 25 Mann voll ausgerüstet bereit stehen.", erteilt Sumner dem Sub-Lieutenant einen Befehl. Der Captain zieht sich zurück und Bridger verlässt dann ebenfalls die Brücke, um der Aufgabe nach zu kommen. Es würde eine interessante Reise werden. Die Achilles würde verschiedene Versorgungspunkte der Goa'uld Flotten anfliegen und dort ihre Stiche setzen. Der erste Einsatz sollte sofort unter Extrembedingungen stattfinden. Die Terraner hatten keine Zeit für lange Tests. Alles war auf die Optimierung der Prozesse ausgerichtet und bisher hatten sie damit Glück gehabt.
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Re: Die andere Seite der Medaille

Beitragvon Bridger » Sonntag 14. November 2010, 20:01

Einige Stunden später liegt der Sub-Lieutenant in seinem Quartier und starrt die Decke an. Er ist in Gedanken versunken und denkt an die Zeit zurück, nach der Niederlage auf Argentina. Dort hatten sie viele gute Leute verloren und es sind auf diversen anderen Einsätze noch viele weitere Menschen gefolgt. Von dem Bataillon, dass auf Argentina stationiert gewesen waren, waren nach einem Jahr nur noch 20 Leute übrig geblieben. Diese kleine Gruppe stellte dann den Kern der neu aufgebauten Kompanie unter Sumner dar. Sie wurden zum Projekt Achilles hinzugezogen und erhielten neben den Space Special Forces die härteste und umfangreichste Ausbildung. Zwei Jahre waren vergangen, seit dem der alte MacKenzie sein Leben ausgehaucht hatte. Seine Tochter hatte überlebt und war zu den SSF gegangen, um sich für den Tod ihres Vaters an alle Goa'uld und ihrem treuen Gefolge mit aller Macht zu rächen. Drakemoore und DiNozzo waren mit ihm bei der Truppe verblieben und waren zum Triumvirat von Sumner geworden.

Das Licht wurde plötzlich abgedunkelt und gelbe Signalleuchten aktiviert. Bridger schnellt vom Boden hoch und schnappt sich seine Ausrüstung. Gelber Alarm, das heißt es war mit Gefahr zu rechnen. Jeder Space Marine hatte seine persönliche Ausrüstung für die er selbstverantwortlich war. Innerhalb weniger Augenblicke war er vollständig ausgerüstet, um dann zum Sammelpunkt der Kompanie zu laufen. Die Befehle waren für diesen Fall klar. Er begegnete auf seinem Weg zum Sammelpunkt auch anderen Marines. Drakemoore und DiNozzo waren vor ihm am Sammelpunkt und machten die Kompanie abmarschbereit. Bridger nickte zufrieden und blieb dann am Zugang zum "Lagerraum" stehen und wartet auf den Captain, um die Befehle entgegenzunehmen. Nach und nach trudeln auch die letzten Marines ein und es hat nicht mal fünf Minuten gedauert, bis die Truppe zusammen war. Kaum hatte sich der letzte Marine eingefunden und wurde von Drakemoore und DiNozzo in Drill Sergeant Manier zur Schnecke gemacht, als auch schon Sumner um die Ecke kam.

"Bridger, drei Platoons sollen sich zum Absetzen bereit machen. Ein Platoon als Reserve in Bereitschaft. Das letzte Platoon soll der Sicherheit zur Hand gehen.", hört sich der Sub-Lieutenant die Befehle seines Vorgesetzte an. "Aye Sir.", entgegnet Bridger und betritt den Raum mit der Kompanie. "Alpa-, Beta-, Gamma-Platoon zum Absetzen bereit machen. Delat zu den Truppen-Transportern, als Reserve. Epsilon zur Verstärkung der Schiffssicherheit. BEWEGUNG!" Obwohl es im nächsten Augenblick so aussah, als würde das totale Chaos ausbrechen, verlief das Folgende anhand eines strikten Schemas. Mit Sumner zusammen begab er sich mit den drei Platoons zu den Absetzern, eigens für sie entwickelte Shuttles, die ohne großen Komfort die Truppen schnell von A nach B durch das Weltall transportieren konnten, ohne auf die Transporter zurückzugreifen, die im Notfall schon öfters mal ausfielen.

Teil der Weiterbildung war es auch gewesen diesen Absetzer zu fliegen und somit war es für den Sub-Lieutenant auch kein Problem einen solchen Absetzer zu fliegen. Mit dem Captain auf dem Copilotensitz richtete sich Bridger im spartanischen Cockpit ein. Eine Lampe zeigte an, dass alle besetzten Plätze gesichert waren und sie jederzeit loslegen konnten. Sumner macht sich an den Kontrollen zu schaffen und es werden die benötigten Informationen für den Einsatz in die Kampfanzüge geladen. "Beta und Gamma greifen die Oberflächen-Ziele an. Alpha greift die Raumstation an. Informationen aus dem Datenkern beschaffen, so viele Schlangen platt machen wie möglich und alles in die Luft sprengen.", sprudelte der Auftrag aus Sumner heraus. Die Lichter der Absetzerbucht wurden ausgeschaltet und ein Countdown für das Absetzen wurde angezeigt. Die Luken der Bucht wurden geöffnet. Noch sah man das blaue Flimmern der Hyperraumreise, aber sobald die Achilles in das Sternensystem eingeflogen wäre und die Ziele in Reichweite würden die Katapulte die Absetzer mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit absetzen. Bridger macht sich bereit, da der Countdown soeben unter eine Minute gefallen war und das Flackern des Hyperraums verschwindet mit einem Schlag. Nach einer Kurskorrektur seitens der Achilles taucht in den Luken ein besetzer Planet der Goa'ulds mit Raumstation auf. Die Sekunden verflüchtigten und als die Nullen der Uhr anfangen zu blinken, werden die Absetzer aus den Buchten herauskatapultiert.
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Re: Die andere Seite der Medaille

Beitragvon Bridger » Samstag 20. November 2010, 21:31

Die Beschleunigung der Absetzer war enorm. Es war ein wahrer Katapultstart und ohne die Andruchsabsorber hätte diesen Start keiner der Insassen überlebt. Alle wichtigen Informationen wurden auf einem Head-up-Display auf der Front-Sichtscheibe angezeigt. Eine schematische Darstellung zeigte das Sonnensystem. Es war jedoch auf den Bereich zusammen geschrumpft, wo sich die Kampfhandlungen ereignen würden. Die Achilles wird schnell hinter den Absetzern kleiner. Die anderen beiden Absetzer wurden ebenfalls angezeigt, die auf den Planeten zuhielten in dessen Orbit sich die Raumstation befand. Noch waren außer der Raumstation keine feindlichen Streitkräfte in Sicht.

Bridger korrigiert den Anflugvektor des Absetzers mit den Manövrierdüsen und hält dann direkt auf die Raumstation zu. "Energieanstieg auf der Raumstation.", meldet Sumner von seiner Konsole aus. "Das werden die Abwehrbatterien sein.", erwidert Bridger. Kaum hat der Sub-Lieutenant diese Kommentar abgegeben, als die Energieentladungen von der Raumstation bereits nach dem Absetzer greifen. "Es geht los. Wir geraten ins Sperrfeuer. Festhalten!", brüllt der Captain. Die anderen beiden Absetzer waren außerhalb der Reichweite der Raumstation, so dass die Raumstation ihr Abwehrfeuer einzig und allein auf den Alpha-Absetzer konzentrierte. Bridger begann sofort mit den wildesten Ausweichmanövern, auch wenn er dadurch an Geschwindigkeit verlor. "Gleiter starten von der Oberfläche und der Raumstation.", meldet Sumner und schmunzelt, als er etwas hinzufügt. "Hammerheads und Angels sind im Anflug. Sie räumen uns den Weg frei."

Durch die Aufteilung der Aufmerksamkeit der Abwehr auf der Raumstation war es Bridger möglich einen direkteren Kurs einzuschlagen und die momentane Geschwindigkeit halten. "Bei jetziger Geschwindigkeit erreichen wir die Station in einer Minute. Vorbereiten!", meldet sich Bridger über den Kommunikationskanal, der das Platoon durch die Kampfanzüge miteinander verband. Im Schutze der Hammerheads und Angels schießt der Absetzer durch die Verteidigungslinien. Kurz vor dem Erreichen der Raumstation wird der Absetzer von Bridger und Sumner hart abgebremst und herumgeschleudert. Mit einem Knall kollidiert das Heckteil mit der Hülle der Station. Die Kontaktfläche wird weggesprengt und die Space Marines beginnen in die Station einzudringen.

Bridger springt von seinem Sitz, nachdem er sich abgeschnallt hat. Er greift sich seine Waffe aus der Halterung und rennt nach hinten zum Ausgang. "Delta- und Epsilon-Squad sichern den Bereich und den Absetzer. Beta- und Gamma-Squad stiften so viel Verwirrung und richten so viel Schaden an, wie möglich. Alpha-Squad rückt zum Datenkern ab.", gibt Bridger die Befehle weiter. Bridger setzt sich an die Spitze des Alpha-Squads und rückt vor, während Sumner am Absetzer zurück bleibt und den Fortschritt der Mission überwacht.
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Re: Die andere Seite der Medaille

Beitragvon Bridger » Mittwoch 24. November 2010, 23:29

Bridger bildet mit zwei Corporals die Spitze des Alpha Squads. Der Großteil der Goa'uld Außenposten und Raumstationen sind nach einem ähnlichen Schema aufgebaut. Durch den Download der Missionsinformationen wurden auch die Informationen zum Aufbau der Station beigefügt. So stellt es kein Problem dar auf direktem Weg zum Datenkern zu gelangen. Über Funk verfolgt er den Fortschritt der Mission. Es gibt bis zu einer Kreuzung keine Gegenwehr. Jeweils zwei Privates sichern die Gänge links und rechts ab, damit das Squad weiter vorrücken kann. Doch es tauchen Jaffa Wachen auf und fallen dem Squad in die Seiten. Der Sub-Lieutenant hört die Schreie der Getroffenen und wirbelt herum, um seinen Männern zur Hilfe zu eilen.

"Flanken sichern!"
, brüllt Bridger über die Kampfgeräusche hinweg und zieht einen verletzten Corporal aus der Schusslinie. "Massiertes Gegenfeuer,los. Granaten!", schreit er über die Gewehrsalven und Energieentladungen hinweg. Er hatte die Schotts entdeckt, welche den Gang von den potentiell beschädigten Bereichen abtrennen würden. Bridger lehnt sich kurz in den Gang und jagt sein komplettes Magazin in den Gang hinein, um so etwas Zeit zu gewinnen. Die Männer kommen seinen Befehlen nach und springen dann in Deckung, als Stichflammen aus den Seitengängen schießen. "Weiter, weiter. Bewegung!" Die Gegenwehr der Jaffa aus den Seitengängen ist gestoppt. Die Schotts fahren aus der Decke und schließen die Seitengänge ab.

Der Sub-Lieutenant dreht sich herum und rennt weiter in Richtung Datenkern, "ABMARSCH!". Für Bridger ist es selbstverständlich das niemand zurück gelassen wird. Ob Tote oder Verletzte die Männer seines Squads lassen niemanden zurück. Sie kommen zusammen und sie gehen auch wieder zusammen. Die Vorhut geht nun radikal vor und schießt auf alles was sich ihnen in den Weg stellt. Explosionen hallen und Erschütterungen laufen durch die Station. Hin und wieder werden Wandabdeckungen abgesprengt und dahinter brennt und funkt es. Bridger versucht alles um nicht aus dem Tritt zu kommen. Als er um eine Biegung kommt, wird vor ihm die halbe Vorhut vollständig umgeschossen. Sofort rücken die Männer nach und rächen ihre Kameraden.

"Wir sind da. Frost knüpfen sie sich den Datenkern vor. Verteidigungspositionen einnehmen.", gibt Bridger Befehle aus und setzt ab. Er geht in Stellung und wirft Frost nur einen kurzen Blick nach, während er sich in den Datenkern einloggt. Einer seiner Männer brüllt plötzlich auf und schon ist Bridgers Konzentration wieder da. Er wirbelt herum und jagt Salve um Salve den Jaffa entgegen. Er wird umgerissen, als eine Stabwaffenentladung seinen Kampfanzug an der linken Schulter trifft. Aus dem Liegen heraus gibt er eine weitere Salve ab, bevor er sich aufrappelt und in Deckung rutscht. Mit einem Blick auf seine Schulter muss er feststellen, dass der Schuss seinen Anzug verkohlt hat und der Schmerz der Verbrennung rast bereits durch den Arm. Plötzlich bellt die Stimme von Sumner durch die Funkgeräte, "Sofortiger Rückzug, wiederhole, sofortiger Rückzug."

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